Mittwoch, 30. November 2011

David Nicholls - One Day (Zwei an einem Tag)

Die Rubrik "Lesen" habe ich eigentlich aufgegeben, weil sich kein Schwein dafür interessierte. :D

Von den vielen, vielen Büchern, die ich seit dem letzten Posting in dieser Rubrik gelesen habe, ist mir dieses besonders ans Herz gewachsen:  Klick zu amazon.de
Und deshalb drück ich euch das jetzt aufs Auge, obs euch interessiert oder nicht. So. Ätsch.

Ich würde empfehlen, das Buch im Original zu lesen, also auf Englisch. Keine Ahnung, wie die deutsche Übersetzung ist.

Ich fand es einfach nur wunderschön. Sehr unkitschig, obwohl es eigentlich eine Liebesgeschichte ist und die meistens per se kitschig sind.

Das Buch dreht sich um Emma und Dexter, die sich auf der Abschlussfeier des College kennenlernen. Und begleitet diese beiden über zwanzig Jahre lang immer an einem Tag im Jahr: dem 15 Juli.

Ich kann gar nicht arg viel mehr dazu schreiben, ohne zu spoilern. Lest es einfach. Es ist wirklich ein tolles Buch.

Samstag, 26. November 2011

Wieviel Platz braucht die Katz - Wohnungsgrösse und Katzen

Über das Thema wird immer wieder diskutiert.  Ganz klar ist: je grösser, desto besser.

Wo ist aber das untere Limit z.B. für zwei Katzen? Ich würde sagen, bei 40qm. Unter der Bedingung, dass dann auch alle Zimmer für die Katzen zugänglich sind. 
Wer auf 40qm oder auch 50qm wohnt und seine Tiere nicht im Schlafzimmer haben will, der sollte auf Katzenhaltung verzichten.

Katzen brauchen die Möglichkeit, sich bewegen zu können, um mal ein paar Galoppsprünge hintereinander machen zu können, auf Schränke oder Kommoden hopsen zu dürfen und zu (natürlich gesicherten) Fenstern rausgucken zu können, um körperlich und geistig fit zu bleiben. Leben sie auf Dauer auf zu engem Raum, werden sie neurotisch oder grauenhaft träge und interesselos.

Katzen in Wohnungshaltung leben per se in einer sehr reizarmen Umgebung. Man entzieht ihnen Trilliarden von Sinneseindrücken, die allesamt Reize darstellen, die für Katzen  eigentlich sehr wichtig wären um Geist und Körper fit zu halten. Schränkt man dazu noch ihren Bewegungsspielraum zu sehr ein, kann die Folge nur quälende Langeweile, Monotonie und Antriebsarmut sein.
Was räumliche Enge und Reizarmut bei Zootieren auslöst, ist bekannt. Jeder kennt den traurigen Anblick von Zootieren, die zu Tode gelangweilt ihn ihren kleinen Gehegen sitzen und nur noch ein Schatter ihrer selbst, bzw. ihrer Spezies sind.

Bei Haustieren wird das hingenommen. Nur ganz wenige regen sich darüber auf, wenn eine Einzelkatze (der zusätzlich noch jede Möglichkeit zur sozialen artspezifischen Interaktion genommen wurde) in einer winzigen Stadtwohnung, die eher einem Wohnklo ähnelt, auf pupsigen 30qm gehalten wird.

Der Gipfel ist dann noch, wenn die jeweiligen Katzenhalter sich wundern, dass ihre Tiere Macken entwickeln, unsauber werden oder die Tapeten von den Wänden holen oder das Sofa schreddern.

Wenn sie dagegen abschalten, resignieren, interesselos werden, sehr viel schlafen, dann heisst es: schaut her, meine Katzen sind so brav, denen MUSS es doch gut gehen.
Falsch.
Diese ruhigen, braven, interesselosen und dauerschlafenden Katzen leiden schlicht und einfach unter einem Deprivationssyndrom. Die wurden zum Zombie gemacht.


Es ist - ausser für sehr alte Tiere - NICHT normal, 23 Stunden am Tag zu schlafen. Das tun nur Tiere, die zu Tode gelangweilt sind.
Auch, wenn in von irgendwelchen Kaspern geschriebenen Büchern immer noch behauptet wird, dass Katzen soooo viel schlafen, es stimmt einfach nicht.
Sie schlafen, wenn sie nix Besseres zu tun haben.

Katzen sind von Haus aus neugierig, haben täglich mehrere Phasen, in denen sie Herausforderungen suchen, physische wie psychische. Spielen, beobachten, etwas erforschen, Problemlösungen finden..... das alles muss auch für Katzen in Wohnungshaltung zum Tagesgeschehen zählen, das muss man ihnen bieten, sie dazu motivieren.

Um eine Katze bei körperlicher und seelischer Gesundheit zu halten, muss man ihr den nötigen Platz und die nötigen Reize bieten.  Ich könnt heulen, wenn ich höre und lese, wie teilnahmslos viele Katzen leben. Wie wenig Interesse sie an ihrer Umwelt haben, wie ereignislos ihr laaaangweiliges Leben verläuft.

Platz zum toben, spielen, kraxeln, rennen auf der einen Seite.

Möglichkeiten schaffen, Sinneseindrücke zu erfahren, auf der anderen Seite. Mit gesicherten Balkonen/Fenstern, mit abwechslungsreichem Spielzeug und vor allem mit der Motivation seitens des Katzenhalters, sich mit diesen Dingen zu beschäftigen, die Katzen zu Bewegung und Spiel aufzufordern, aktiv MIT ihnen zu spielen, anstatt ihnen nur Spielzeug hinzulegen.

Seid kreativ, bastelt Spielzeug, denkt euch Spiele aus, kauft Fummelbretter, Kugelbahnen. Stellt den Katzen Kartons mit Laub hin, in dem sie wühlen können. Oder füllt Kartons mit zusammengeknülltem Papier und versenkt eine Handvoll Leckerlis darin.
Eine grosse Wasserschüssel, in der Moosgummi-Schnipsel schwimmen, auf denen Leckerli liegen, ist auch lustig. Es langt aber nicht, die Schüssel einfach hinzustellen. Man sollte schon MIT den Katzen an der Problemlösung arbeiten, wie man an die Leckerli kommt, ohne dass sie absaufen.
Und so weiter, und so weiter. Es gibt massenhaft Möglichkeiten, Wohnungskatzen das Leben interessant und spannend zu gestalten.

Der Alltag der meisten Wohnungskatzen sieht so aus:
Morgens gefüttert werden, kurz übers Köpfchen gestreichelt bekommen, dann haut Mensch zur Arbeit ab.
Katzen pennen die meiste Zeit, weil ja eh nix los ist. Kein Anreiz, um gross etwas zu unternehmen. 
10 Stunden später, oft noch später, denn der Mensch muss ja auch einkaufen gehen und so weiter, kommt der Mensch wieder nach Hause.
Dann erledigt er den Haushalt, kocht, isst, guckt TV, sitzt am Rechner, liest ein Buch, telefoniert oder zieht sich nur kurz um und geht dann ins Kino oder zum Sport. 
Die Katzen? Joa. Die gibts auch noch. Die pennen.
Wenn der Mensch gerade mal eben Zeit hat, wedelt er ein paar Minuten die Spielangel durch die Luft und tätschelt die Katzenköpfchen.
Dann geht der Mensch ins Bett, denn früh morgens klingelt der Wecker.
Im schlimmsten Fall haben die Katzen auch noch Schlafzimmer-Verbot, weil es der Ehegatte so will oder weil der Mensch sonst nicht schlafen kann oder wat weiss ich.

Dolles Katzenleben :(

Man kann mit Kratzbäumen und an der Wand angebrachten Cat Walks (um den Katzen Klettermöglichkeiten zu bieten, bzw. um die Wohnung auch in der Höhe nutzen zu können) etwas an Raum gut machen. Aber in einer 30qm Butze kann man auch mit Cat Walks nichts mehr retten. Auch nicht in einer 50qm Wohnung, in der ein Zimmer katzenfreie Zone ist. Das ist und bleibt einfach zu wenig Raum.

Die Ausnahme sind Seniorenkatzen. Wer nur 30qm hat und uuunbedingt Katzen möchte, sollte zwei alte Notfellchen aufnehmen. Die wollen auch beschäftigt werden, brauchen meistens auch massiv mehr Zuwendung als junge Hopser, aber mit dem Toben und Rennen haben sie es nicht mehr so.
Und abgesehen davon sind alte Katzen das Tollste überhaupt. Mit einem Ömchen oder einem Katzenopi kann kein junger Hopser mithalten. Alte Katzen sind un-fass-bar liebenswert.

Wer die Lebensansprüche von Katzen nicht bedienen kann, sei es nun, was Platz oder Zeit und Beschäftigung mit ihnen angeht, der möge sich doch bitte Fische anschaffen. Oder Hamster oder Meerschweine. Denen kann man auch auf 30qm genug Auslauf verschaffen.
Aber die grabbeligen Finger so lange von Katzen lassen, bis er das passende Umfeld und die benötigte Zeit dafür hat.

Ich warte darauf, dass in einschlägigen Foren zu lesen sein wird, dass jemand seine Katze im Gästeklo hält. Und dass dann daraufhin die fleissigen und um Lösungen bemühten Helferlein antworten, dass das zwar sehr wenig Platz wäre, aber man könne ja schliesslich einen Cat Walk an der Wand anbringen, dann wärs schon etwas erträglicher für die Katze.

*rolleyes*

Freitag, 25. November 2011

Spielverderber

Sechs Leute wollen spielen, scheitern aber an einem Spielverderber.









Ist das nicht gemein? :D

Donnerstag, 24. November 2011

Schutzhütte für Wildlinge / Streuner / Freigänger

Wir haben dem Hasenkater ein Häuschen gebaut. Dafür haben wir ein fertiges Hundehäuschen gekauft und das isoliert. Vielleicht interessiert das ja noch andere, die eine Schutzhütte für ihre Freigänger oder für Wildis oder Streuner aufstellen wollen.
Grundsätzlich: sollte das Häusle für den Winter taugen, ist kleiner besser als gross. Ein zu grosses Häusle kriegen die Katzen nicht warm. Je enger, desto besser. Sie sollten allerdings reinpassen, is klar, ne. 

Das Häuschen haben wir bei Zooplus gekauft. Es ist eigentlich wetterfest. Ich glaub aber nicht, dass das länger als 2 Jahre überleben würde, wenn man es nicht unter Dach stellt. Das Holz ist recht dünn und die Verarbeitung ist auch nicht sooo klasse. Wenn man Zeit und Geschick hat, kann man das garantiert selber besser bauen.
Bei uns steht es aber unterm Dach, auf der Terrasse. Und von daher war es nicht soooo wichtig, dass es aus supertoll imprägniertem Holz ist.
Das isses: Hundehütte Spike Spezial

Wir haben die Innenwände mit einer zugeschnittenen Isomatte beklebt, den Boden innen und aussen jeweils mit dicken Styroporplatten isoliert, das Dach ebenfalls. 

Wichtig ist, dass man Montagekleber benutzt, der für Styropor geeignet ist. Der falsche Kleber löst das Styropor sonst auf.
Die Isomatte für die Innenwände haben wir am Stück gelassen, damit möglichst keine Ritzen entstehen, durch die es rein ziehen kann. Ebenso die Bodenplatten innen und aussen.
Der Innenraum sollte absolut dicht sein, damit keine Zugluft entsteht.  Die Kanten des Innenraumes haben wir ebenfalls mit diesem Montagekleber, der auch zur Abdichtung geeignet ist, quasi ausgeschäumt, so dass auch die einzelnen Bauteile zugfrei zusammenhalten.

Das Grüne ist die Isomatte, das weisse Styropor:
(Bilder anklicken macht gross) 



Das ist der Boden von aussen:

Das Problem ist, dass der Hase natürlich NICHT gleich in das Häuschen rein wollte. Und bis jetzt immer noch nicht, obwohl es nun schon ein paar Wochen steht. Es ist aber noch nicht kalt und bisher wars trocken. Deshalb habe ich ihm ein Nestchen vor das Häuschen gebaut.
Sieht zwar absolut scheisse aus, aber egal, er liegt dauernd in dem Nestchen und ich hoffe, dass er, wenn es kälter wird, dann auch vollends rein liegt.
Dafür habe ich zwei Styroporplatten auf den Boden gelegt, dann ein Stuhlpolster drauf und darauf eine Fleecedecke. Und damit es wenigstens etwas geschützt ist, eine weitere Decke als Nestchen-Rand drumrum.
Seht selbst, es sieht echt grauslich aus. Aber so lange es dem Hasen gefällt....




Zur Füllung des Innenraumes: am besten ist Kleintierstroh aus dem Zoohandel. Das ist, im Gegensatz zum Stroh vom Bauern geschnitten oder gewalzt, und damit kürzer und weniger stachelig.
Stroh ist deshalb das Beste, weil Wildis und Streuner das kennen und weil es, anders als Decken, nicht nass bleibt, sondern die Katze auch dann, wenn sie mit nassem Fell rein liegt, ziemlich flott trocken wird und trocken liegt.
Ich hab trotzdem jetzt mal eine Decke aufs Stroh gelegt, weil der Hase bisher nicht rein ging. In der Hoffnung, er findet die Decke (das ist so eine weisse hochflorige Fleecedecke, wie es sie überall im Zoohandel gibt) einladender als das Stroh. Bisher aber leider noch ohne Erfolg :/

Wenn das Wetter richtig garstig wird und der Wind den Regen unters Vordach der Terrasse weht, wird das Nestchen natürlich nicht trocken bleiben. Mal sehen, ob er dann in den trockenen Innenraum geht.

Und das isser, der Wannabe-Bewohner:

Mittwoch, 23. November 2011

Mal wieder schreibfaul :-/

Ich hab gerade nen Blog-Hänger :D

Sorry @ all

Dem Hasen gehts super, er kommt jeden Abend mit ins Büro meines Mannes (das hat Glastüren zur Terrasse) und kullert dort auf dem Teppich rum. Er liegt dann auf dem Rücken, streckt die Beinchen in die Luft und tretelt Richtung Zimmerdecke. Ausserdem quakt er seit ein paar Tagen nicht nur wie bisher immer, sondern sagt jetzt auch gaaaauuuuu und wäääääh ♥
Die Türe darf ich aber nicht zumachen, da kriegt er Panik.
Und er hasst es, wenn ich draussen mit ihm schmuse und will dann wieder reingehen. Dann läuft er neben mir her und haut mir gegen das Hosenbein. Am liebsten wäre es ihm, ich würde zu ihm auf die Terrasse ziehen. Vom Schmusen kriegt er nämlich gar nicht genug. Der würde nie von sich aus weglaufen oder sich woanders hinsetzen, so lange ich ihn streichle. Man muss ihm nur die Hand entgegen halten und schon kommt er angedüst und will Hasenbaby sein.

Im Moment üben wir das Hochheben. Wir sind immerhin schon bei 2 cm vom Boden weg angekommen. Dann fängt er an zu strampeln.
Sein geschätztes Gewicht beträgt 8 Kilo. Der Hase ist ein fettes Schweinchen geworden, von oben sieht er mittlerweile aus wie ein Fässchen. Aber was soll ich tun, der hat halt Nachholbedarf und es schmeckt ihm so gut.
Das war bei meinen anderen Wildlingen auch so, die hauten sich alle erstmal die Ranzen voll, bis sie fast platzten und dann pendelte sich das wieder auf Normalgewicht ein. Von daher sehe ich das gelassen.

Futterneidisch ist er aber nicht,  ich hab schon paar mal beobachtet, wie andere Wildis an seine Näpfe auf der Terrasse gingen und er völlig gelassen zuschaute.

Vielleicht bin ich morgen oder übermorgen etwas motivierter, dann mache ich Fotos vom diggen Hasen und vom Hasenhäusle.

Mittwoch, 16. November 2011

Hokuspokus

Gerade sehr im Kommen ist die sogenannte Tierkommunikation. Das ist die Verständigung zwischen Tierhalter und Tier mittels eines Menschen mit besonders besonderen Fähigkeiten, dem Tierkommunikator. Der nimmt, so versichern es einschlägige Homepages von ebensolchen, telepathischen Kontakt zum jeweiligen Tier auf.
Gegen Cash, natürlich.

Öhm.... Aha....
Weiter wird die Vorgehensweise auf diesen Seiten so beschrieben, dass der Halter ein aktuelles Foto seines Lieblings knipsen muss. Dieses mailt er dann der Tierkommunikatorin. Und die bekommt anhand des Fotos des Tieres dessen Gedanken und Gedankenbilder übertragen, die sie dann dem Tierhalter mitteilt.

Öhm.... Aha.....

Eine der einschlägigen Seiten erklärt mir den Hokuspokus so:
Quantentransformation mit Matrix Sensation

Öhm.... Aha..... alles klar.
Jetzt habe ich es verstanden. Quantentransformation!!! Logisch!!! Mit Matrix Sensation!!!
Hätte ich ja auch selber drauf kommen, ne? Wie dumm von mir.

Damit erklärt mein Mann mir auch, warum im Keller zwei Sack voll Katzenscheisse rumstehen, die er hätte gestern die Treppen hoch und raus zum Mülleimer bringen sollen. "Weisst du, Schatzi, quantentransformatorisch und unter Einbeziehung der Matrix Sensation gesehen ist das nämlich so, dass die Säcke gar nicht mehr im Keller stehen. Ich habe sie per Telepathie in den Mülleimer transformiert. Du bildest dir nur ein, dass da zwei Säcke mit Katzenscheisse stehen, glaubs mir und der Matrix!"

Weiter wird mir auf den Seiten erklärt, dass die Verschmelzung feinstofflich-sensitiver Erfahrungen von Quantenheilungstechnologien dabei auch eine Rolle spielen.
JETZT geht euch auch ein Lichtlein auf, gell? Jetzt kommen wir der Sache näher. Wenn das so plausibel erklärt wird, dann muss ja was dran sein, an dieser Tierkommunikation!

Erinnert mich an die Schwester meines Exfreundes. Ihres Zeichens passionierte lila Latzhosenträgerin, in deren Augen mir jeder Anflug von Spiritualität abging.
Wir erzählten ihr eines Tags von unserem Skiurlaub und zeigten Fotos, darunter war auch eines von einer Einkehr-Hütte auf der Bergstation, wo wir uns schon mittags mit Jagertee voll laufen liessen und mordsmässigen Spass hatten.
Sie hielt das Foto mit abgespreiztem kleinen Finger in der Hand, guckte angestrengt versonnen und sagte: "Oh, wie schön, diese Abgeschiedenheit und mitten in der Natur, dort trifft man bestimmt auf Menschen, mit denen man auf gleicher Ebene kommunizieren kann".
Ich antwortete: "Joa, weisste, auf dreitausend Höhenmetern und mit zwei Jägertee intus, da könnte man auch mit einem dreiblättrigen Kleeblatt auf gleicher Ebene kommunizieren".
Ab da war ich bei ihr abgeschrieben. Was mich schwerst-mehrfach betroffen machte, wie ihr euch denken könnt. :D

So, also zurück zum Hokuspokus zur Tierkommunikation mittels telepathischer Fähigkeiten und Matrix-Gedönse.
Erlernen kann man das in Wochenend-Seminaren bei (selbsternannten) Meistern dieses Faches, die sich auf ihren Homepages vozugsweise in bodenlangen Gewändern barfuss über grüne Wiesen tanzend präsentieren. 

Zweimal zwei Wochenenden, 120 Euro pro Tag und Voila, es eröffnen sich einem ganz neue Möglichkeiten, sein Einkommen nebenher aufzubessern. Man kann sich dann ein von der Meisterin selbstgemaltes Pseudo-Diplom an die Wand nageln und darf ab sofort auch in bodenlangen Gewändern über grüne Wiesen tanzen und anderen Leuten per Quantentransformation mit Matrix Sensation die sauer verdienten Kröten aus der Tasche ziehen.

Gar nicht so dumm, eigentlich, gell? Denn wer dem Hokuspokus widerspricht, der ist nämlich nur zu doof dafür. Äh, zu unspirituell, selbstverständlich.
Wenn ein Tier also Verhaltensauffälligkeiten zeigt oder nicht so will, wie der Tierhalter es möchte, dann kann man es ja mal mit Hokuspokus versuchen.
Klappt mit Stechwarzen an den Käsequanten ja auch, wie mir Tante Elfriede versicherte, die regelmässig für teuer Geld zum Warzenbesprechen zu einer "Heilkünstlerin mit transzdental-tendenziöser Ausbildung" ging.
Die hatte auch wunderschöne, selbstgemalte Diplome an der Wand hängen.

Sein Tier kennen lernen, sein Verhalten verstehen, den eigenen Verstand einsetzen - wie Old School! Voll 80er!

Wer dagegen sein altes, sterbendes Tier den Fängen einer Tierkommunikatorin überlässt, die ihm per Telepathie hilft, die transzendale Reise anzutreten, der ist fein raus. Denn stirbt die Katz unter Krämpfen, dann hat sie das so gewollt. Nämlich. Sie hätte es der Tierkommunikatorin schliesslich gesagt, wenn sie lieber sanft gestorben wäre.
Derweil kann sich die Tierhalterin guten Gewissens vor dem Rechner im Internet entspannen und schmalztriefende Gedichte schreiben, bei denen sogar Rosamunde Pilcher peinlich berührt den Tab im Browser geschlossen hätte.
Ab und zu gibt man der Internet-Welt ein paar Wasserstandsmeldungen durch, à la: "Muschi torkelt und kotzt ein wenig, aber das kommt durch die Turbulenzen der transzendalen Atmosphäre, in deren Richtung ihr aufrechter Geist entschwebt" und die mitlesenden Anhänger des Hokuspokus jubeln und freuen sich. Hurra!
Und dem alten, kranken Kätzchen macht das langsame Sterben gerade so richtig Freude, versichert die Tierkommunkatorin.

So ist das nämmich, ihr Dummies. Ihr kapiert das bloss nicht. Euch fehlt der spirituelle Zugang für sowas, ihr seid zu einfach gestrickt, wenn ihr das nicht verstehen könnt.

Wenn ihr mir 125 Euro auf mein Konto überweist und mir ein Foto eures Tierchens schickt, dann verspreche ich euch, das Geld ist gut angelegt, ich wollte mir ja schon länger diese wunderschöne Handtasche von Boss Orange kaufen. Und das Foto des Tierchens bekommt einen Ehrenplatz an meiner Pinnwand. Ehrlich!
Ich erzähle euch dann zum Dank auch etwas über Quantentransformation mit Matrix Sensation, müsste nur kurz noch bissel googeln und mir ein paar Sätze zusammensuchen, die sich möglichst abgedreht und damit eindrucksvoll anhören. Das wäre mir die Mühe aber wert :)))))))

Donnerstag, 10. November 2011

Hasenkatervideo

Ich habe eben ein Video vom Hasen gemacht. Damit ihr mal seht, WIIIIIE süss der Kerl ist ♥
Und wie zahm er geworden ist :)

Hier direkt im Blog hochladen dauert Stunden, deshalb nur der Link zu Youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=sH5JbS9vjZQ

Und bitte stellt den Ton ab. Mein Gequake muss man echt nicht gehört haben :D
Bildqualität ist auch bescheiden. Aber so bissel was kann man erkennen. :)

Paar Fotos gibts auch noch:







Auf dem zweiten Foto sieht man, was für ein dicker Bollen er geworden ist.
Auf dem letzten Foto tretelt er. Das macht er, sobald man ihn anspricht ♥

Mittwoch, 9. November 2011

Katzen und Kennels, wie kriegt man sie rein?

Man schnappt sie, steckt sie rein, macht die Türe zu. :D

Wenn sie mitspielen. Wenn nicht, hat man ein Problem. Bei zahmen Katzen kann man das trainieren. Aber bei scheuen Katzen? Sehr ängstlichen Katzen, die sich nicht anfassen lassen? Solchen? Keine Chance, von wegen Training.
Und manchmal müssen sie halt zum Tierarzt, bevor man es geschafft hat, sie handzahm zu kriegen und dann das Einsteigen in den Transportkorb üben kann.

Am besten gehts so:

Man lockt die Katze in den kleinsten Raum der Wohnung. Bevor man das tut, hat man alle Versteckmöglichkeiten zugestopft. Das ist wichtig, sonst klappt es nicht.
Das Badezimmer bietet sich für diesen Zweck an.
Lässt sich die Katze nicht locken, kommt die Hinterherlauf-Methode zum Einsatz: man latscht man so lange gemessenen Schrittes (nicht jagen, nicht rennen, nicht "kschksch" machen, sondern RUHIG, aber hartnäckig) hinterher, bis sie in den Raum geht.
Nicht mit den Armen fuchteln, ihr nicht den Weg versperren, sondern sie einfach hartnäckig verfolgen und dabei mit alles-wird-gut-Stimme bebabbeln.  Das kann dauern und es kann durchaus vorkommen, dass man einige hundert Meter durch die Bude latscht, bis man die Katz in dem Raum hat.
Sobald sie drin ist, Türe zu.

Dann holt man den Kennel und stellt ihn in den Raum. Und dann geht das Ganze von vorne los. Man latscht der Katze hinterher, bis sie in den Kennel geht.
Wenn der Kennel der einzige Zufluchtsort im Raum ist, wird sie schnell rein gehen. Dann Türchen zu.
Alles ganz ruuuuhig, leise auf die Katze einreden, nicht laut werden, ihr keine Angst machen. 

Klappt das alles nicht, dann hilft nur Sedalin oder ein ähnliches Beruhigungsmittel.
Aber auch das ist kein Zuckerschlecken, denn die Katze wird zwar müde und befindet sich in einer mir-ist-alles-scheissegal-Stimmung, aber Vorsicht: wenn sie erschrickt, ist auch mit Sedalin o.ä. nichts zu machen.
Deshalb lieber immer zuerst mit der Hinterherlauf-Methode versuchen.

Dienstag, 8. November 2011

Alles Gute zum Geburtstag, Blögchen :)

Das Blog wird heute ein Jahr alt :)

Als ich es damals eröffnete, hätte ich nie damit gerechnet, dass ich wirklich Spass dran finde. Das war eher so ein Versuchsballon, mal antesten, bisschen rumspielen und dann wieder sterben lassen.
Und es war auch gar nicht wirklich als Katzenblog gedacht :D

Ich hätte nie damit gerechnet, dass sich jemand für mein Katzen-Geschwafel interessiert. Eher wäre ich davon ausgegangen, dass Reaktionen kommen a la "Nu mach aber mal einen Punkt, das ist doch völlig durchgeknallt, was du für Erwartungen an Katzenhalter hast".

Erst als ich gemerkt habe, dass es noch viel mehr Leute gibt, die ähnlich gestrickt sind, die Katzen (oder Tiere im Allgemeinen) nicht für nebensächliches Amusement für Menschen halten, fing es an Spass zu machen, darüber zu schreiben.

Bevor ich das Blog aufmachte, war ich in einem Forum unterwegs, in dem es einen Katzenthread gab. Völlig Off Topic, das Forum an sich hatte nichts mit Tieren oder Katzen im Speziellen zu tun (um Katzenforen machte ich damals einen Riesenbogen).

In diesem Thread fanden sich halt die Katzenhalter unter den dortigen Usern zusammen und erzählten über ihre Katzen und zeigten Fotos.
Dabei blieb es auch meistens, beim Fotos zeigen. Fotos zeigen war toll, alle Fotos wurden mit Herzchen-Smilies quittiert. Probleme in der Katzenhaltung waren dagegen eher tabu.
Einmal tauchte eine Userin auf, die eine Pinkelkatze hatte. Sie erwähnte das so am Rande. Ich wollte ihr, bzw. der Katze helfen und stellte ihr diverse Fragen zur Unsauberkeit ihrer Katze.

In dem Thread brach daraufhin ein Sturm der Entrüstung los. Was mir einfallen würde, jemanden mit solchen Fragen zu löchern, die würden ja geradezu unterstellen, dass die betreffende Katzenhalterin keine Ahnung hätte, ich wäre unverschämt, ich solle die Klappe halten. Und dann wurden weiter Fotos en masse gepostet, lustige Herzchen-Smilies drunter gesetzt und das Thema war erledigt.

Dann kamen immer mal wieder User mit einzelnen Katzenbabies an und zeigten Fotos. Alle jubelten, nur ich nicht.
Dann kamen User mit Katzennachwuchs an, zeigten Fotos, alle jubelten, nur ich nicht.
Ich wurde quasi zur personifizierten Pestbeule dieses Threads, hatte ständig was zu motzen, legte mich mit allen an, versuchte ihnen klar zu machen, dass ihre Katzenhaltung scheisse ist, dass sie sich informieren müssten und dass Katzen keine Nebensächlichkeiten sind, die man sich halt einfach mal so anschafft, dass sie dazu verpflichtet wären, ihren Katzen bessere Haltungsbedingungen zuteil werden zu lassen.

Und das alles in meinem Schnodder-Tonfall,  ohne jedes Talent zur Diplomatie. Ihr könnt euch denken, was da los war :/
Ich kassierte von Seiten der Administration eine Verwarnung nach der anderen,  die Schreiberinnen in diesem Thread legten mir nahe, zu verschwinden und sie in Ruhe zu lassen, es ginge mich einen Scheissendreck an, ob sie ihre Katzen kastrieren, einzeln halten, mit Scheisse füttern, und so weiter.
Die wollten einfach nur lustige Katzenfotos posten, Smilies drunter setzen und fertig.
Es kam, wie es kommen musste, ich wurde gesperrt :D

Dann machte ich das Blog auf, schrieb so vor mich hin, und guckte eher zufällig oder aus Langeweile mal in ein oder zwei Katzenforen rein. Und huch, da gabs noch mehr, die so drauf waren wie ich. Wie schön :))

Ein paar Leute fanden mein Gebabbel hier wohl auch gar nicht mal so ganz daneben und empfahlen das Blog weiter. Und dann fing es an, mir richtig Spass zu machen.

Heute liebe ich mein Blögchen und die vielen Leser, die Interesse an Katzen haben, für die diese Tiere nicht nur lebende Kuscheltiere sind, denen man billiges Futter hinstellt und sie auf den Schoss nimmt, wenn man gerade mal Bock drauf hat und sich ansonsten nicht grossartig für sie interessiert. 

Ich freu mich sehr, dass ihr alle da seid, dass ihr euch für eure Tiere interessiert und sie liebt und sie nicht an- und abschafft wie Möbelstücke.
Bis ich euch kennenlernte, kam ich mir eher vor wie ein Alien, was Tierhaltung angeht. Aber ihr seid alle genauso bekloppt wie ich und das freut mich granatenmässig ♥

Damit fing es vor einem Jahr an: Hallo Blog

Dienstag, 1. November 2011

Katzen-Vermehrer

Es scheint sich in Katzenforen rumgesprochen zu haben, dass Leute, die mit viel zu jungen Kitten ankommen, nicht als Retter der Tierwelt und des Universums gelobt werden.

Seit Neuestem sagt keiner mehr, der Probleme mit viel zu jungen Kitten hat, dass er die Tiere vom "privaten Züchter" oder aus Kleinanzeigen hat. Die Leut sind ja nicht doof, die haben keinen Bock auf Schelte und Vorhaltungen, auch wenn sie diese verdient haben, bis der Doktor kommt.

Neeeeein, die finden seit Neuestem die viel zu jungen Kitten. Auf Parkbänken, zum Beispiel. Oder in Körbchen vor der Haustüre, mit einem kleinen Zettelchen dabei.
Oder sie ziehen sie in grossen Mengen aus Mülleimern.

Dann machen die viel zu jungen Zwerge Probleme (meistens Unsauberkeit, kein Wunder, denn die Katzenmutter erzieht ihre Kinder bis zur 12. Woche und darüber hinaus zur Sauberkeit) und die Leute wollen ihr Problem gelöst haben und gar nicht mal wenige wollen auch gerne dafür gelobt werden, dass sie Kitten "gerettet" haben.
Für 6 oder 8 Wochen alte Kitten gibts nur Schelte. Ausser, man erfindet eine rührselige Geschichte, dann kommen die Lober in Horden. *rolleyes*
Komischerweise sind ein Grossteil dieser "gefundenen" und "geretteten" Kätzchen Rassemixe und Langhaarmixe. Alles natürlich reiner Zuuuuufall. Sicher, sicher.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, gell. 

Das Vermehrerpack freut sich den Arsch ab, streicht den Kaufpreis ein und produziert weiter. Und weiter. Und weiter. In grossen Massen. Denn es lohnt sich ja.

Die Kitten werden vorzugsweise als "Rassekatzen ohne Papiere" vertickt.

Liebe Leute, es gibt keine Rassekatzen ohne Papiere. Eine Rassekatze hat Papiere, sonst ist es keine. So einfach ist das.
Sie stammt von einem Züchter, der einem Verein angehört und wird nicht vor dem Alter von 12 bis 16 Wochen abgegeben.
Rassekitten  kosten Geld. Keine läppischen 200 Euro, sondern einiges mehr.

Die Tierheime sind voll, teilweise werden die Kitten in Käfigen gestapelt. So schlimm war es noch nie und es wird immer schlimmer.
So wie in diesem Video sieht es in vielen Tierheimen derzeit aus: WDR, Tiere suchen ein Zuhause, Beitrag über das Tierheim in Gelsenkirchen

So lange Vermehrer ihren produzierten Nachwuchs los werden, so lange sie mit jedem Wurf ein paar Euro verdienen, so lange werden sie weiter produzieren.
Die Nachfrage regelt das Angebot. Bitte-bitte-bitte nehmt von diesen Leuten keine Kitten!!