Mittwoch, 29. Juni 2011

Katzen - Kater

Katzen sind Mädels und Kater sind Jungs. Logisch, bis dahin, gell? :D
Und Einzelkatzenhaltung ist grausam

Was ist nun aber der Unterschied vom durchschnittlichen/typischen Kater zur durchschnittlichen/typischen Katze? (Durchschnittlich/typisch deshalb, weil Ausnahmen gibts hüben wie drüben natürlich zu Hauf)

Aus menschlicher Sicht: Kater sind oft aufdringlicher, bzw. heischen mehr um Aufmerksamkeit als Katzen. "Kater, ich hab gerade keine Zeit, lass mich mal eben in Ruhe" ist viel schwieriger als "Katze, komm später wieder, ich hab zu tun".
Katern muss man eeewig bestätigen, was für tolle Kerlchen sie sind. Ihr Selbstbewusstsein bekommt schnell mal einen Knacks, wenn sie das Gefühl haben, sie könnten in den Augen des Menschen nicht die Allertollsten sein.
Bei Katzen ist die Reaktion übersetzt eher so: "Menno! Gemein! Pft, dann geh ich halt alleine spielen oder such mir jemand anderen zum schmusen.", bei Katern eher so: "Mennoooo! Immer wenn ICH schmusen will, heisst es 'keine Zeit', für ALLE anderen hat sie Zeit, nur für MICH NIE!!!! *räääähbäääääh-flenn-tob-heul*" 
Und dann folgt meistens eine oskarreife Darstellung von "Die Leiden des jungen Katers", frei nach Goethe.
Kater sind Dramaqueens.


Katzen sind da grosszügiger. Die beziehen nicht alles auf sich und fangen nicht sofort an, suizidal zu werden, nur weil man gerade mal was zur Finanzierung des Katzenfutters tun muss und nicht in epischer Breite Oden auf das Katertier singen kann.

Warum ich das hier aber tippsle, hat weniger mit den Menschen zu tun, als mit den Tieren. Da gibts nämlich oft Stress zwischen den Geschlechtern und unterschiedlichen Charakteren, weil die Leute denken, och, eine Katze habe ich schon, dann hole ich noch einen Kater dazu. Und dann machts KAWUMM.

Kater und Katzen haben unterschiedliches Spielverhalten. Kater sind Raufbolde, Grobis, die sich gerne kloppen und catchen. Katzenmädels spielen gerne Fangen, Verstecken und Guggug-ich-seh-dich.

Gehen wir mal mal vom Guggug-Spiel aus.

Katze-Kater: 
Katzenmädel lauert unter dem Sessel, Kater läuft vorbei, Katzenmädel pfötelt nach ihm: Guggug!
Kater freut sich über die Aufforderdung zum Spiel und schiesst mit Karacho unter den Sessel, batscht das Katzenmädel unterm Sessel vor und springt ihr ins Kreuz. Juhu, schlägern!
Katzenmädel zieht beleidgt ab. Kater ist gefrustet.

Katze-Katze:
Katzenmädel-1 lauert unter dem Sessel. Zweites Katzenmädel läuft vorbei und wird angepfötelt: Guggug!
Mädel-2 hopst in die Luft, tut erschreckt und rast los. Mädel-1 rast hinterher, beide denken "juhu, Fangen spielen" und ab gehts in die Steilwandkurve, aka Sofa. Dann rast Mädel-2 unter den Schrank und wartet bis Mädel-1 sie gefunden hat. Und weiter gehts mit Vollgas.

Kater-Kater:
Kater-1 hockt unterm Sessel und lauert. Kater-2 läuft vorbei. Kater-1 langt unterm Sessel vor und brettert die Pranke auf den Hintern von Kater-2.  Der dreht um, schiesst ebenfalls unter den Sessel und beide kullern ineineinder verkeilt durchs Wohnzimmer. Der eine nimmt den anderen in den Schwitzkasten und wirf ihn auf den Rücken, nur um Sekundenbruchteile später vom anderen angesprungen und ebenfalls aufs Kreuz gelegt zu werden. Catchen vom Feinsten, absolut nach Katergeschmack.

Und solche Situationen gibts auch beim Gang aufs Katzenklo.
Katze läuft Richtung Katzenklo. Kater fängt sie unterwegs ab und will raufen. Katze ist angekotzt und haut ab, zurück auf den Kratzbaum. Kurz darauf versucht sie nochmal, unbehelligt zum Katzenklo zu kommen, aber wieder lauert ihr der Kater auf.
Katze ist - im wahrsten Sinne des Wortes - angepisst und macht genau das: sie sucht sich eine Ecke, wo der Kater ihr nicht auflauert und pinkelt eben dorthin.
Klo-Mobbing kommt meistens zwischen Kater und Katze vor. Ein zweiter Kater würde dem ersten einfach einen Dong verabreichen und danach in aller Ruhe das Katzenklo aufsuchen und erledigen, was zu erledigen ist.



Es gibt natürlich auch Katzen, die lieber katerig spielen. Luzie ist so eine. Catchen ist für sie das Allergrösste.
Die schlendert mit *flöt, ich hab nix Fieses vor"-Blick auf Fiete zu, der weiss natürlich, was Sache ist und geht schon mal in Stellung. Kurz vor ihm hopst sie los und landet mit allen Vieren auf Fiete. Dann hält sie ihn mit den Vorderpfoten und tritt ihm die Hinterbeine in den Bauch und beisst ihn in die Backe. Am Schluss hauen sich beide mit den Pfoten auf den Kopf, gucken böse (das gehört unbedingt dazu :D ) und gehen in verschiedene Richtungen davon. Nur, um keine zwei Minuten später wieder freudestrahlend übereinander her zu fallen. Haben sie sich ausgetobt, liegen sie Arschi an Arschi zusammen in der Sonne wie zwei kleine Friedensengelchen. So macht sie das auch mit Franzi und sogar Anton, der mit NIEMANDEM rauft, ausser mit Luzie. Ihr zuliebe.

Hannes dagegen ist eher ein Mädchen beim Spielen. Der will nicht raufen und catchen. Der will rennen und Dinge rumtragen. Vor allem Letzteres. Socken, Handschuhe, Haarspangen, alles was getragen werden kann, findet er super. Oder seine Stoff-Sonnenblume. Die schleppt er jetzt seit zwei Jahren mit sich herum. Es sieht hochgradig schwuppig aus, wenn er mit der Riesenblume im Mäulchen durchs Haus läuft.... aber er liebt es.

Hier, bei 11 Katzen, sind die Unterschiede im Spielverhalten total schnurz. Jeder findet sein Gegenstück, irgendwer hat immer gerade Lust zu catchen oder zu rennen.

Schwierig wird das bei Leuten, die nur zwei Katzen haben. Da sollte bei der Auswahl der Zweitkatze gründlich überlegt werden, was zur Erstkatze passen würde. Es macht keinen Sinn, uuuuuunbedingt ein junges Katerchen zu wollen, wenn die Erstkatze eine gemütliche alte Katzenoma ist, die keinen Bock auf Geprügel hat.
Wenn man zwei Kitten holen möchte, dann bitte kein typisches Katzenmädchen mit einem typischen Kater zusammen. Das geht gut in den ersten Wochen, weil eben beide noch Babies sind. Dann wird es schwierig, weil der typische Katerjüngling sich nicht am Katzenmädel austoben kann, ohne es platt zu machen.

Wenn man einen Rennspiele bevorzugenden Kater hat, dann bitte keinen Raufbold dazu holen. Und andersrum.

Ein Kater-Katze Duo kann super harmonisch sein, wenn das Spielverhalten der beiden zusammen passt. Tut es das nicht, wird es - im Zweifelsfall für das Katzenmädchen - zur Tortour.

Was ich eigentlich sagen möchte: Bitte schaltet das Hirn ein, wenn ihr eine zweite oder dritte Katze dazu holt. Und richtet euch nach den Katzen und nicht danach, dass ihr zu einem Kater soooooo gerne ein Katze haben wollt oder über einen wunderschönen roten katerigen Kater gestolpert seid und schon immer einen roten Kater haben wolltet, aber ein ganz sanftes Katzenmädel zu Hause habt.

Ich kann es nicht mehr hören und lesen, dass aus Dummheit/Egoismus/Unwissenheit zwei Katzen zusammengeschmissen werden, die sich dann das Leben zur Hölle machen. Weil das einfach nicht sein muss. Und man aus einem katerigen Kater niemals ein einen Kater machen kann, der lieber wie ein Mädchen spielt.
Sooooo oft lese ich, dass der böse Kater die arme Katze mobbt und dann wird gefragt, wie man den Kater denn erziehen könnte. GAR NICHT. Er ist wie er ist und das ist vollig ok so. Mensch hat Scheisse gebaut bei der Auswahl der Zweitkatze.

Und noch was. Meist wird dann überlegt, das dominante Tier weg zu geben. Denn es ist ja "das Böse". Oft wäre das Problem viel schöner zu lösen, falls Platz und Finanzen es erlauben, einfach eine dritte oder vierte Katze dazu zu holen, anstatt eine weg zu geben.
Ein Raufbold wird sich viel lieber mit einem zweiten Raufbold beschäftigen, als eine unwillige Friedkatze zu belästigen.  Und nein, es ist auch eher unwahrscheinlich, dass die beiden Raufbolde sich dann gegen die Friedkatz verbünden und sie es doppelt so schwer hat. Die beiden Catcher lasten sich aus und die Friedkatz wird für sie langweilig. Wobei es für Letztere natürlich schön wäre, sie hätte die Gesellschaft eines zweiten Friedenstäubchens.

Deshalb: beobachtet eure Katzen sehr genau. Lernt sie gut kennen. Und stellt eure eigenen Wünsche in den Hintergrund, wenn ihr eine weitere Katze dazu holen wollt. Richtet euch nach der/den vorhandenen Katzen. DIE müssen zusammenleben, ihr seid bei dem ganzen Schlamassel, das ihr mit falscher Auswahl anrichtet, zwar die Genervten, aber nicht die Leidtragenden. ;)

Montag, 27. Juni 2011

Der Umgang mit Wildlingen und seeehr scheuen Katzen

Wenn man sich dazu entschliesst, Wildlinge oder sehr scheue Katzen (z.B. vom Auslandstierschutz) zu sich holen, braucht man Geduld. Hat man die nicht, soll man die Finger von solchen Tieren lassen.
Und mit Geduld meine ich: Geduld-Geduld-Geduld-GEDULD!

Was mir sehr wichtig ist: es lohnt sich.
Es gibt nichts Schöneres, als einer (falls man schon eine Erstkatze hat) oder zwei Angstkatzen (Einzelkatzenhaltung in der Wohnung  ist auch bei solchen Katzen nichts anderes als Tierquälerei) dabei zu helfen, ihre Angst zu überwinden. Ich sitze hier inmitten von ehemaligen Wildlingen, die zu klettenartigen Schosskatzen mutierten. Manchmal so klettig, dass es äääächt anstrengend ist. ;)
(ich krieg irgendwann einen Tennisarm, weil es nur selten vorkommt, dass gerade keiner an mir dran hängt und getragen werden will)

Wie fängt man es nun an, wenn ein Wildling oder eine Angstkatze einziehen?
Man bereitet einen Raum vor. Das kann durchaus auch ein Mini-Räumchen sein, je übersichtlicher für das Tier, desto besser. Vom Wohnzimmer rate ich ab, es sei denn, man ist bereit, das Wohnzimmer anfangs hauptsächlich der Katze zu überlassen und auf TV-Gucken und Musikhören zu verzichten. Oder einen Kopfhörer zu benutzen.
In diesen Raum stellt man in eine Ecke ein Katzenklo (kein Haubenklo, sondern ein offenes Katzenklo), besser aber noch zwei Katzenklos. Möglichst weit vom Katzenklo entfernt stellt man den Futternapf. Der Wassernapf sollte in einer weiteren Ecke des Raumes untergebracht werden.
Dann kommt noch ein Kratzbrett (falls man Kratzbaum nicht rumschleppen will) und ein Kuschelbettchen dazu. Ebenso ein paar Spielsachen, die keine Geräusche machen. Also keine Bällchen mit Glöckchen oder Rasselmäuse oder so. Sondern geräuschlose Spielsachen.


Fertig ist das Katzenzimmer und das Angsthäschen kann einziehen.

Oh, halt. Was vergessen: Falls Möbel in dem Raum stehen, unter die die Katze krabbeln und sich dort verstecken kann, sollte man diese mit Büchern oder Brettern verbarrikadieren. Es ist nicht hilfreich, wenn sich die Angstkatze unter einem Möbelstück verkriecht und immer nur die Füsse und Beine des Menschen sieht. Denn, wie soll man da mit ihr Kontakt aufnehmen, ohne dauernd flach auf dem Bauch auf dem Boden zu liegen?
Also, alles worunter die Katze sich verstecken könnte, abdichten. Ihr Rückzugsort ist die Kuschelhöhle oder der Kennel mit der abmontierten Türe, weil von dort aus kann sie sehen, was sie sehen soll und hat trotzdem einen geschützten Rückzugsort.


Die ersten ein oder zwei Tage sollte man die Katze in Ruhe lassen. Nicht lange bequatschen und schon gar nicht versuchen, sie zum Spielen aufzufordern. Die Spielsachen im Raum sind nur dazu da, dass sie sich damit beschäftigen kann, wenn sie alleine ist und das möchte.

So weit, so einfach. Jetzt kommt der schwierige Teil. Man muss SICH SELBST beobachten.
Folgendes sollte vermieden werden:

- Keine raschelnden Klamotten
- Keine schnellen Bewegungen. Man sollte sich in dem Zimmer, in dem die Angstkatze einquartiert ist, wie in Zeitlupe bewegen. Ohne Spass, das ist wichtig.
- auf Hartböden keine "lauten" Schuhe, die bei jedem Schritt klackern.

Ist der Angsthas nun also eingezogen, lässt man ihn erstmal zwei Tage in Ruhe. Ab und zu mal in den Raum gehen, Futter bringen, Wasser wechseln und Katzenklo putzen und dabei leise mit der Katze reden. Das wars.

So ungefähr am dritten Tag fängt man dann an, Kontakt aufzunehmen. Schnappt euch ein Buch, setzt euch zu der Katze ins Zimmer, möglichst so, dass sie euch von ihrem Versteck/der Kuschelhöhle aus sehen kann.
Lest ihr vor, erzählt ihr Geschichten und babbelt sie an. Sobald sie in eure Richtung schaut, solltet ihr blinzeln. Also laaaangsam die Augen auf und zu machen. Das heisst auf kätzisch: ist alles ok, passiert nix, ich tu dir nix, du kannst mir vertrauen.

Und piepen. Und babbeln. Lacht ihr manchmal Mütter aus, die mit ihren Zwergen in dieser Mutter-Baby-Sprache plappern?  Nun denn, genau dieses Deideidei-Geplapper und anpiepen ist genau das Richtige, um Kontakt zu Angsthasenkatzen aufzunehmen. Los, traut euch! Je alberner, desto besser. Wildlinge und Panikkatzen lieben das. Es beruhigt sie, denn, so lange ihr euch lieb anhört, habt ihr nicht vor, ihr den Hals umzudrehen. Und damit rechnen Angstkatzen und Wildllinge ständig. Wer leise singt und Babysprache babbelt, der hat nix Böses im Sinn.
Liedchen leise vorsingen ist auch super.
Und nein, ich bin nicht völlig durchgeknallt. Das alles hat seinen Sinn, glaubt es mir einfach. Und es wirkt.

Dann kann man ganz laaaangsam auch anfangen, die steif und starr vor Angst in der Höhle hockende Katze zu aktivieren. Am besten eignet sich dazu das Kissen-Pinsel-Spiel. Das ist das Beste von allen Spielen am Anfang, weil es sehr ruhig ist, der Mensch sich dabei nicht bewegen muss und die Katze (die noch total angespannt bis verkrampft ist) sich dafür nicht frei im Raum bewegen mus, was sie zu dem Zeitpunkt eh noch  nicht machen würde. 
Das Kissen-Pinsel-Spiel geht so: Man nimmt ein grosses Kissen und einen Pinsel. Das kann ein Wasserfarbenpinsel oder ein kleinerer Malerpinsel oder ein Kosmetikpinsel sein. Langer Stiel ist von Vorteil.
Kissen (mit Abstand natürlich) vor die Katze legen, bzw. deren Kuschelhöhle und den Pinsel unter dem Kissen langsam bewegen und vorgucken lassen.

Weil ich das nicht wirklich gut erklären kann, habe ich eben mit  Fiete, unserem Versuchstier ein kurzes Video gedreht:





Fiete ist natürlich alles andere als eine Angstkatze, sondern das genaue Gegenteil. Aber es geht ja nur um das Kissen und den Pinsel, nicht um den kleinen Wichtigtuer und ich konnte das Filmchen nicht mit einer anderen Katze machen, weil Mr. Wichtig sich dauernd vorgedrängelt hat. Der platzt eines Tages noch vor lauter Wichtigkeit. :D

Wichtig: das Kissen muss ruhig liegen. Es dient der Katze als quasi-Schutzwall, sie sieht die Hand nicht und hat etwas zwischen sich und dem Menschen.
Erstmal wird sie nur den Pinsel beobachten und nicht pföteln. Wenn sie interessiert den Pinsel mit den Augen verfolgt, dann das Kissen auf Pfotenreichweite legen. Irgendwann wird sie ganz vorsichtig erst den Pinsel bepföteln und dann Angst vor der eigenen Courage bekommen und erstmal wieder nur gucken.
Geduld. Auf einen Fortschritt folgt oft ein kleiner Rückschritt. Das ist völlig normal und immer so. Aber sie wird mit der Zeit mutiger werden.

Was man ab-so-lut unterlassen sollte: Nach der Katze zu fassen. Finger weg! Angefasst wird erst, wenn sie will. Vorher nicht.
So lange die Katze nicht eindeutig (!) von sich aus will, verursacht nach ihr greifen oder fassen nur eines:  einen Riesenrückschritt beim Abbau von Misstrauen und Angst. Auch nicht dann mal probieren, wenn sie irgendwo liegt und schläft. Natürlich hat man das Bedürfnis, sie eeeeendlich mal zu streicheln. Aber: Nicht anfassen. Auf keinen Fall. Und wenn es noch so sehr in den Fingern kribbelt.

Man sollte versuchen, einer ängstlichen Katze gegenüber immer (!), also wirklich IMMER signalisieren, dass man sie mag, dass man ihr nichts tun wird und dass sie keine Angst haben muss. Und wenn man am Tag 500 mal in der Wohnung an der Katze vorbei läuft, dann sagt man eben 500 mal ein freundliches Wort zu ihr,
bequakt sie 500 mal und blinzelt 500 mal.

Was auch super ist, sind Rituale. Rituale sind eh das Grösste, wenn man Tiere hat. Tiere, egal welche, lieben sie. Es sind alles kleine Spiesser, die durch regelmässig wiederkehrende Rituale Sicherheit bekommen oder einfach Spass daran haben. Weil sie wissen "oh, jetzt kommt dies und das". 

Bei Wildlingen bietet sich natürlich an, ein Futterritual einzuführen. Man nehme einen Kochlöffel aus Holz (weil nicht so rutschig wie einer aus Plastik) mit einem langen Stil. Je länger, desto besser, weil Abstand zur Hand grösser. Kann man auch mit einem Bambus-Dingsbums, diese Stäbchen eben, verlängern.

Kurz vor der Fütterungszeit (denn da sind sie am hungristen :D ) gibt es dann z.B. Vitaminpaste oder ein Leckerli oder halt das, worauf die Katze total abfährt, auf dem Holzlöffel angeboten. Mit der Zeit kann man laaaangsam damit die Katze etwas näher an sich ran locken. Man fängt mit ausgestrecktem Arm an, und dann eben immer näher. Aber in winzigsten Schrittchen.
Falls der Angsthas sich nicht traut, versucht man es mit dem Kissen. Also genauso wie beim Kissen-Pinsel-Spiel. Das Kissen dient als Schutzwall für die Katze.
Das funktioniert natürlich nur, wenn der Katze nicht dauernd Futter zur Verfügung steht. Aber das sollte es eh nicht. Zwei bis dreimal täglich (bei Kitten natürlich dementsprechend öfter) gibts was. Dann wird gefressen, soviel rein passt. Sie müssen sich so richtig satt futtern können. Ewig hungrige Katzen sind ewig unentspannte Katzen. Feste Futterzeiten sind wichtig.

Wenn der Angsthas so langsam etwas auftaut, kann man die Spielangel einsetzen. Aber nicht in der Luft, sondern nur auf dem Boden. Oder Leckerli über den Boden rollen. Oder Bällchen. Nichts werfen oder mit irgendwas in der Luft rumfuchteln, nur über den Boden kullern oder ziehen.

Und bei alledem, egal was man macht, kommunziert man mit der Katze. Sobald sie einen anschaut, piept man sie an (wir erinnern uns, das Mama-Baby-Getue, gell? "Du kleines Stinkerl, guck mal, willst du das? Du süsser kleiner Zuckerhase" - so in der Art eben. Immer!), man blinzelt was das Zeug hält und bewegt sich immer laaaaangsam an der Katze vorbei. Wer gedankenlos durch die Bude galoppiert und den Angsthas ein ums andere mal damit erschreckt, hat ganz schlechte Karten.

Parties sollte man in der Wohnung auch nicht stattfinden lassen, is klar, ne?
Kleines Kind im Haus? Finger weg von Wildlingen oder Angstkatzen.
Wenn euer Mann/Freund/Frau/whatever nicht 100% mitspielt, dann lasst es. Es bringt nix, wenn einer mit dem Arsch einreisst, was der andere mit den Händen aufbaut.


Und wenn ihr das alles macht und zwar mit Herz und Liebe und Geduld-Geduld-Geduld habt, auch wenns länger oder sogar lange (Monate können das sein) dauert, dann verspreche ich euch (ernst gemeint!), dass ihr am Ende vielleicht keine Schosskatze haben werdet, aber eine Katze, die sich anfassen lässt und die euch von Herzen dafür liebt, dass ihr ihr die Angst genommen habt.
Wenn ihr Pech habt, habt ihr danach eine Klette, wie ich sie in vielfacher Ausführung habe. :D

Ehemalige Wildlinge haben eine Neigung, zu Kletten zu werden. Mir kommt es so vor, als wenn bei den Katzen die Angst erstmal besiegt ist, sie alles-alles-alles nachholen müssen, was sie an Schmuseeinheiten und Aufmerksamkeit in ihrem bisherigen Leben verpasst haben. Sie können gar nicht mehr aufhören, sich darüber zu freuen, dass sie keine Angst mehr haben müssen. Sie mutieren dann gerne zu Aufmerksamkeits-Junkies, die depri werden, wenn sie sich vernachlässigt fühlen.

Keine Katze MÖCHTE Angst haben. Und wenn sie sich noch so anstellt, sie macht das nicht aus bösem Willen oder der Absicht, euch zu ärgern. Sie hat schlicht und einfach richtig grosse Angst. Immer dran denken, gell?

Sonntag, 26. Juni 2011

Gnaaagnagnagnaaaaa!

Ich hab gestern angefangen, ein Tsunami-artiges Posting über die Eingewöhnung von und den Umgang mit Wildlingen und Angstkatzen zu tippseln. So richtig ausführlich und mit allem PiPaPo.
Eben wollte ich weiterschreiben und musste feststellen, dass diese grottige Blog-Software den halben Beitrag gefressen hat. Verdammte Hacke, jetzt ist mir erstmal die Motivation dazu flöten gegangen und ich bin pestig.

Notiz an mich: Frustrationstoleranz bearbeiten. Wäre mal wieder von Nöten.
?(%&§"#/ !!!!!!!

Samstag, 25. Juni 2011

Grassoh? Grasseng!

Ich hab vorhin Tränen gelacht, als ich mir eine Geschichte von Zuhause eingefallen ist. Also zuhause im Ländle.

Hier gabs heute Gratin und ich hab während dem Kochen angefangen schwäbisch zu babbeln. Tu ich sonst selten, weil, es versteht mich hier dann kein Schwein, nicht mal mein Mann :D
Aber wenn ich alberne Laune habe, dann muss ich schwäbisch schwätzen. Oder wenn ich sauer bin, dann schimpfe ich gerne auch mal auf schwäbisch, das geht besser als auf hochdeutsch. Schwaben können einfach am besten bruddeln. Ja, kiss mi doch am Buggel, bleeder Halbdaggl, bleeder. Oder so ähnlich. :D


Irgendwie kam ich vorhin von Gratin (richtig ausgesprochen) auf Gradeng (falsch/schwäbisch ausgesprochen. Und zack, fiel mir diese Geschichte mal wieder ein:

Ich steh beim Bäcker in einem kleinen schwäbischen Dorf. Vor mir stand ein alter Mann und als die Verkäuferin ihn fragte "Was derfs denn sei, bittschee?" antwortete er: "zwoi Graßoooh bidde".
Die Verkäuferin guckte irritiert und fragte nochmal nach: "I han's ned verstanden, was wollet sie, bittschee?" und der Alte darauf nochmal, etwas lauter diesmal: "ZWOI GRASSOH, BIDDE!".
Wieder ratlose Blicke von der Verkäuferin. Bis die ältere Frau hinter mir die Sache aufklärte.
"Der Herr meint, er möcht zwoi Grasseng!"
 Die Verkäuferin kapierte endlich, was gemeint war und sagte: "Ah, jetzedle, zwoi Grasseng!" und packte dem alten Mann zwei CROISSANTS ein.

Ich stand in der Ecke des Ladens und mir liefen die Lachtränen in Sturzbächen aus den Augen. Jedesmal, wenn mir diese Szene wieder einfällt, gehts wieder los mit dem Lachkrampf. Das war schwäbische Realsatire in Reinform :D

Können aber wohl nur Schwaben drüber lachen, fürchte ich ;)

Fotos 25. Juni 2011

Die Kugelbahn wird quasi dauerbespielt. Leider auch nachts :D
Wir haben noch mehr Teile dazu und bauen sie immer mal wieder um, mal einen kleinen Kreis, mal eine Acht, mal eine S-Kurve. So bleibt sie immer interessant.


Mal spielt Lotti mit Luzie und Anton guckt zu.....



Mal spielt Anton mit, wie Anton eben so mitspielt, seeeehr lieb auf Anton-Art eben:
Dann spielt Fiete mit Anton und die anderen gucken zu.....


Während Lotti und Klara Kleinmädchenspiele spielen....


Guggug!



Luzie(fer) wird es langweilig, die ist eher für handfestere Spiele zu haben.
(Man beachte Luzies riesige Fledermausohren :D ) 



"wen könnte ich denn verkloppen, hm....."



Fiete stellt sich dafür ja immer sehr gerne zur Verfügung. Die beiden kloppen sich ungefähr 98 mal jeden Tag und finden es super :D





Heute früh bin ich übrigens dadurch aufgewacht, dass irgendwer direkt unterhalb meines Kopfes unters Bett gekotzt hat. Grossartig. Aus dem Tiefschlaf mit ürgs-ürgs-ürgs geweckt zu werden und das halbe Bett abbauen zu müssen, um die Sauerei aufwischen zu können.
Und das, nachdem heute Nacht Kugelbahn und Klötermaus in vollem Einsatz waren. Aber wenigstens wurde ausserhalb des Schlafzimmers gespielt, da ist man ja schon zufrieden. Denn wenn man nachts um 4 Uhr im Bett liegt und zuhören kann (muss :D ), wie jemand mit Schmackes den Ball so durch die Kugelbahn drischt, dass die fast auseinander fällt und ein oder zwei oder drei andere mit der Klötermaus treppauf-treppab durchs Haus toben, da weiss man mal wieder zu schätzen, was für wunderbare Tierchen man sich da ins Haus geholt hat. *Selbstsuggestion rulez*

;)

Donnerstag, 23. Juni 2011

Code Namen

Wenn wir MIT unseren Tieren reden, nennen wir sie - meistens - bei ihrem richtigen Namen. Wenn wir ÜBER unsere Tiere reden, haben wir Code Namen für sie. Damit sie nicht merken, dass wir über sie reden. Thihihi.

Sophie: Söfchen, DER SOF (das sagt nur mein Mann, weil er weiss, dass mich das wahnsinnig macht, Majestätsbeleidigung und so), Schreihals, No1, die Krone der Schöpfung, der Ärschling (weil mein Hintern ihr Lieblingsplatz ist), mein SSSSSSCHatz (dabei gucken wie Gollum)

Emma: Emmi, der Bollen, Emmerling, Schweinenase, das Papakind 

Lilli: Pieseline, Monster, ich-bring-sie-um, Lilililili

Anton: Tönchen, Tönnchen, dicke Brummhummel, An-tonne

Franzi: Franzibär, Fränzling, der Digge, Jammerlappen, Stinker (er hats nicht so mit Körperpflege)

Dorle: Dorette, Madame, Dörlein

Luzie: der Winz, Winzi, Luziefer, Krummfüssler, das dicke Kind

Lotte: Motte, Lottchen, der Guuu (das ist ihr Lieblingswort), Klettverschluss (weil sie Geräusche wie ein Klettverschluss macht, wenn man sie hoch nimmt)

Klara: Klärchen, Klarabella, das Miep (das ist ihr Lieblingswort), Zirkuspferdchen (sie wirft beim Laufen die Beinchen in die Luft, dass sich sogar Totilas was von ihr abgucken könnte)

Hannes: Hansel, Hänns-chen, Hanselmann, Eidechsengesicht (wenn er den typischen Hannes-Blick aufsetzt, sieht er einfach aus wie eine Eidechse), Flummi (weil er aus dem Stand über 2 Meter hoch springt) 

Fiete: Fiepe, Piepe, ich-dreh-ihm-den-Hals-um, Flitzpiepe, das kleine Arschloch, der kleine Drecksack 

Linda: Lindchen, das Huhn, Töli, Mäusezähnchen

Dann gibt es noch Sammelbegriffe:
Die Drillinge: Fiete, Hannes, Klara
Die Klein-Mädchen-Bande: Lotte, Klara, Luzie
Die Schwarzweisslinge: Klara, Fiete, Lotte
Die Jungs: Franzi, Fiete, Hannes, Anton
Die Damen: Dorle, Emma
Die Tüpfelbäuche: Sophie, Anton
Die Brauntiger: Luzie, Franzi
Die Diggen: Anton, Franzi, Luzie
Die Kinder / Blagen / Bratzen: alle



Seid ihr auch so peinlich wie wir? :D

Mittwoch, 22. Juni 2011

Gastbeitrag von Bianca :)


Die liebe Balli hat gesagt sie würde sich über „Gastschreiber“ freuen.

Ich hab dann mal überlegt, worüber ich denn so schreiben könnte...

Das Thema Katzenernährung wäre ganz gut – aber da hab ich zu wenig Plan von.
Hm, doch lieber über „Mehrkatzenhaushalte“? Naja, da zähl ich mit meiner kleinen 3er Gruppe wohl nicht wirklich dazu.
Nachbarn? Ne, ich glaub die skurrilsten wohnen neben Balli. Meine Nachbarschaft ist ganz toll (wo ist das Herzchen hier?).
Männer? Meiner ist sein Gewicht in Gold wert. Also über den kann ich mich nun wirklich nicht beschweren.

Und schon sitze ich hier und weiß nicht weiter.

Aber so kann das ja wohl nix werden mit dem Gast-schreiben.
Also Bianca streng dich an.

Ich könnte euch erzählen, das ich morgen frei habe – interessiert euch nicht? Dachte ich mir.

Ok, dann unterhalten wir uns eben mal über die Jugend von heute Naja, unterhalten ist wohl falsch ausgedrückt, denn ihr könnt mich ja nicht hören. Ich euch aber auch nicht :-)

Ich bin im Jahr 1983 geboren. Als ich Kind / Jugendliche war, fand unser Leben auf der Straße statt. Nicht, weil wir kein zuhause hatten :-) Sondern weil wir uns draußen getroffen haben und lauter Dummheiten gemacht haben (eingeschlagene Kirchenscheiben – ui, was gab das einen Ärger zuhause * hi hi*, abgeholzte Waldstücke – irgendwie musste man die Baumhäuser doch bauen, oder nicht?). Naja ich hör dann mal lieber auf mit meinen Schandtaten – weiß ja nicht, ob hier nicht Kinder mitlesen.
Wobei die lesen hier sicher mit. Denn die kennen sich im www doch bestimmt besser aus als unsereiner.
In unserer Nachbarschaft gibt es auch Kinder. Ich habe die wirklich schon gesehen. Sie sprechen auch. Aber sie halten sich selten draußen auf. Ich würde eher sagen sie gehören zur Spezies der „Computer / Konsolen Menschen“.
Nintedo Wii, Playstation, Nintendo DS und was weiß ich wie der Quatsch heißt. Andauernd erzählen mir die Mütter, was die Kinder gerade wieder für Wünsche haben.
Also mein größter Wunsch war damals ein eigenes Fahrrad (gabs dann auch, musste aber immer wieder repariert werden – genau wie meine Knochen). Nintendo? Gabs das damals eigentlich schon? Ich glaub ja, denn die Kinder die da immer nur vor gesessen haben nannten wir „Freaks“ - heute sind das ja „Nerds“ - stand irgendwann mal in der Zeitung oder so.

Jetzt mal im Ernst. Seh nur ich das so, oder ihr auch? Gehen die Kinder eigentlich heute auch mal vors Loch (also vor die Haustür), wenn sie nicht gerade auf der Suche nach einem neuen Spiel für ihre Konsole sind?

Ich finde das wirklich traurig.

Erzählt meine Nachbarin mir, das ihr Baby (wohlgemerkt ein 16 Jahre altes Mädchen / Teeniegirl / halbe Frau) auf Klassenfahrt fährt und sie nicht weiß, wie sie das überstehen soll.
Ich so: „Hallo, die ist 16. Mit 16 hat meine Mutter mich nach der Schule kurz gesehen und dann war's das.“ Sie konnte das gar nicht verstehen. „Ja, aber das ist doch mein Baby, was soll ich denn so lange ohne die machen?“

Naja, meine Antwort war nicht gerade sehr freundlich. Ich hab nämlich schon mal das Kind abgepasst, als es alleine vor der Tür war (sicher ein Versehen) und da erzählte es mir, das seine Mutter ihm leicht auf die Nerven geht. Ich hab ihr dann nur gesagt das ich denke das ihre Tochter froh ist, wenn sie mal ein paar Tage Ruhe hat. Ergebnis: Ich werde nicht mehr mit so einem Müll zugelabert. Das drückt sie jetzt meiner Schwiegermutter aufs Auge. Aber die ist da auch nicht gerade zimperlich.

Morgen fahren die Nachbarn dann in Urlaub. Die 16-jährige muss mit. Incl der kleinen Schwester (5 Jahre) und dem Papa. Nach Malle geht’s für 2 Wochen. Das arme Kind. Mit 16 nach Malle mit den ELTERN. Ich glaub ich hätte damals ALLES getan um den Flieger zu verpassen oder nicht starten zu lassen oder was weiß ich.

Naja, wir müssen brav sein – irgendwann soll die Generation mal unsere Rente zahlen. Wie das wohl funktionieren soll? Die gehen ja nie vor die Tür. Werden die dann irgendwann von zuhause zur Arbeit gebeamt oder so?

Ich bin ja mal gespannt....

Aber im großen und ganzen finde ich es erschreckend, das mit der Jugend nix mehr los ist. Wo soll das denn hin führen?

Das nächste Mal erzähle ich euch dann doch was über Katzen.

Dienstag, 21. Juni 2011

Mein Leben als Arschlochmagnet und die kleinen, hässlichen Männchen

Ich habs ja schon angedeutet *rolleyes*, wenn irgendwo eine kurzgewachsene männliche Krampe mit dem Horizont einer Stubenfliege rumläuft, dann kann ich sicher sein, sie findet mich. Und beisst sich fest und bleibt mir wie Scheisse am Schuh kleben.
Diese Krampen zeichnen sich nämlich dadurch aus, dass sie über eine unfassbare Penetranz und Hartnäckigkeit verfügen.

Die kleinen, hässlichen Männchen teilen sich in zwei völlig unterschiedliche Lebensformen auf. Die einen toben ihren Makel an mir aus, die anderen finden sich als kleine, hässliche Männchen völlig ok und sind die coolsten Säue ever.
Zum Beispiel ein ehemaliger Dozent von mir, Waliser, ca. 1,50 gross, Glatze, sass in seinem dicken Daimler immer auf einem aufblasbaren Kissen und konnte trotzdem kaum über das Lenkrad gucken. Aber der war einer der selbstsichersten, coolsten, witzigsten, unterhaltsamsten und schlausten Menschen, die mir je begnet sind. Der sprühte nur so vor Selbstbewusstsein.

Und dann gibts die "echten" kleinen, hässlichen Männchen. Die, die auch im Geiste klein sind. Die gibt es übrigens auch unter den körperlich langen Männern, aber die langen, geistig kleinen und hässlichen Männchen sind in der Regel nicht so penetrant und verbissen wie die echten.
So, und also zu den echten kleinen, hässlichen Männchen. Was die alle gemeinsam haben, ist ein Frauenbild, das diametral meinem Charakter entgegen steht. Ich, das Grossmaul, das nicht nur online die Klappe aufreisst, und das hartes Diskutieren für den grössten Spass hält, und sich zu 90% ironisch, wenn nicht sogar sarkastisch äussert.
Das alles macht mich zum natürlichen Feind der kleinen, hässlichen Männchen. Denn, das ist eine weitere Eigenschaft, die den khM (ich kürze das jetzt ab, mir ist es zu mühselig, immer "kleine, hässliche Männchen" auszuschreiben) gemeinsam ist und sie auszeichnet: sie sind ab-so-lut ironieresistent. Sie verstehen Ironie einfach nicht. Sie haben nur das schwammige Gefühl, jemand will sie beleidigen oder, um GOTTES WILLEN, Spässe auf ihre Kosten machen, auch wenns gar nicht so ist. Ironie verunsichert sie und macht sie angriffslustig und sie fangen an zu geifern und zu schnappen.

Wir haben so ein khM als Nachbarn. Er und seine (nette, lustige, aber sehr einfach gestrickte) Frau wollten uns, als wir hierher zogen direkt befreunden. Wir wurden eingeladen, ein ums andere Mal. Es war jedesmal eine Quälerei. Denn die Vorstellung von einem netten, unterhaltsamen Abend besteht in den Augen des khM  darin, dass Frauen und Männer sich getrennt unterhalten. Männer über Handwerken, zum Beispiel. Frauen über Kochen oder Putzen, vorzugsweise.
Das khM hat meinem Mann, der sich einen Scheiss fürs Fliesenlegen interessiert, mal einen zweistündigen Vortrag darüber gehalten, wie er seine Küche gefliest hat. Wir sassen bei den beiden im Wohnzimmer, im Hintergrund lief die Glotze, auf dem Tisch standen Käse-Igel und Brot-Häppchen, dazu wurde Bananenbier gereicht (!) und mein Kerl sass auf seinem Stühlchen, wurde immer ruhiger und ruhiger, sagte ab und zu mal "hmhm" oder "aha" und das khM schwadronierte und schwadronierte. Ich grinste meinen Mann ab und zu mal gehässig an und lachte mir innerlich einen darüber ab, wie er die Minuten zählte, bis wir endlich wieder gehen konnten, ohne unhöflich zu sein.

Jedenfalls, das Nachbar-khM hat mich gefressen wie ein Pfund Schmierseife. Ich habe ihm während einer Unterhaltung über den Schnitt von Bäumen (echt! ich schwöre, wir haben uns über Baumschnitt unterhalten, was ja eigentlich kein gefährliches Thema ist) ein paar mal Widerworte gegeben, und das geht ja gar nicht. Widerworte von einer Frau, das ist für ein khM sowas wie eine Kriegserklärung. Seither hasst er mich.

Der khM-Nachbar ist nämlich der Meinung, in seinem Garten darf kein Busch und kein Baum grösser werden als er. Er stutzt z.B. jährlich seine Magnolie auf seine eigene Körpergrösse zurecht, der arme Baum sieht aus wie ein Besen und kämpft jedes Frühjahr ums Überleben. Magnolien schneidet man nicht. Wer an Magnolien rumschnippelt, gehört standrechtlich erschossen. So hab ich ihm das natürlich nicht gesagt, aber, hm... so ähnlich halt. :D

Kürzlich habe ich ihn gebeten, es war Sonntag nachmittag, er möge doch bitte seinen vielen motorbetriebenen Gartenwerkzeugen eine Pause gönnen und mir ebenfalls. Hui, das hättet ihr sehen sollen.
Ihm schwoll auf der Stirn eine Ader, die pochte in einer sehr ungesunden Frequenz . Das Gesicht verfärbte sich vom Hals aufwärts langsam krebsrot, die Augen quollen ihm quasi aus dem Kopf ...... und weiter konnte ich dieses grossartige Naturschauspiel nicht beobachten, denn sonst hätte ich einen Lachanfall bekommen. Also habe ich ihn stehen lassen und bin gegangen.
Kurz darauf sah ich ihn wie ein Berserker mit Round Up (Unkrautvernichtungsmittel, eigentlich verboten) rumspritzen. Bestimmt hat er sich bei jedem einzelen Löwenzähnchen, das er tot sprühte, vorgestellt ich wär es.

Eine Freundin von mir schleppte mal ein khM an und stellte ihn mir als ihren neuen Freund vor. Auf den ersten Blick war klar, wen ich da vor mir hatte. Nicht, weil er klein und hässlich war, sondern weil er nervös auf den Zehen auf und ab wippte und dabei das Kreuz durchstreckte, als hätte ihm jemand einen Besen in den Anus gerammt. Um nur ja jeden (!) einzelnen (!) Millimeter (!) gottgegebener Körperlänge aus sich raus zu kitzeln.

Nach dem ersten Schock (ich hab alles versucht, um meine Gesichtszüge unter Kontrolle zu behalten, ehrlich) unterhielt ich mich freundlich mit ihm über irgendwas Belangloses, Autos oder Fussball oder so, ich weiss es nicht mehr. Völlig harmlos und unverfänglich.
Auf jeden Fall erzählte mir besagte Freundin am nächsten Tag, ihr neuer Macker würde mich für die Ausgeburt des Bösen halten. Tadaaaaaa, mal wieder geschafft, ich, der menschgewordene Arschlochmagnet, enttarnt jedes khM, sogar völlig ohne Absicht.

Meine Freundin schleppte das khM dann noch eine Weile weiter mit sich herum. Er terrorisierte sie und verlangte von ihr, mir die Freundschaft zu kündigen, ich hätte einen schlechten Einfluss auf sie und würde sie mit meinem Emanzengehabe (yeah :D ) anstacheln.
Er rief mich an und verlangte von mir, die Freundschaft zu seiner (und meiner Freundin) zu beenden.
Er passte mich abends ab, stand im Auto vor meinem Haus, stieg aus und stellte sich auf den Zehenspitzen wippend und mit durchgestrecktem Kreuz vor mich hin (was aus meiner Perspektive unfassbar lustig aussah, denn ich bin selbst kein Riese) und und faselte irgendwas von "du wirst mit den Folgen leben müssen, wenn....bla bla". Ich unterbrach seinen Monolog und fragte ihn, ob er zufällig die Telefonnummer der örtlichen Polizeidienststelle auswendig wisse, ich würde einen Stalker melden wollen. Er lief daraufhin vor Wut brüllend, wüste Drohungen ausstossend  und mit durchgedrückten Waden zu seinem aufgemotzten 3er BMW und gab Vollgas.

Meine Freundin gab ein paar Tage später auch Vollgas und tauschte das khM gegen einen nur unwesentlich grösseren, aber sehr coolen Typen aus.
Ihr Ex-khM machte bei mir noch eine Weile Telefonterror, denn man kriegt sie wirklich schwer los, diese Männchen. Aber irgendwann gab er auf.

Dann gibt es natürlich online, in Foren, jede Menge khMs. Man erkennt als allererstes daran, dass sie meistens betont maskuline Nicknames haben. "NoiseMaster" oder "SuperStecher" oder "Ralf" (thihihi) oder so. Sehr gerne treten khMs auch als Foren-Admins auf. Denn im WorldWideInternetz sind wir schliesslich alle gleich gross :D

Hach ja....

Reminder an mich selbst.

- Lottchens entzückende Senk-Platt-Spreizfüsse fotografieren

- Ein Rant-Posting über kleine, hässliche, lächerliche Männchen und mein Dasein als der weltgrösste Arschlochmagnet  verfassen.

- Meinem Mann sagen, dass ich froh bin, dass er kein kleines, hässliches, lächerliches Männchen mit generalisiertem Hass auf nicht vor ihm kuschende Frauen ist.

- Die Katzenfalle mit Blättern und Zweigen verkleiden, um dann zu versuchen, ein vor der Reise in die Tiefkühltruhe des Bauern ausgebüxtes Karniggel einzufangen und es dann irgend jemandem, der Ahnung von Kaninchen hat, aufs Auge zu drücken.


....t.b.c.

Montag, 20. Juni 2011

Dorle, mein Hilfssheriff

Mein Dorle ist eine Autorität in diesem Haus. Sie ist die Mutter der Drillinge und hatte x Würfe, bevor wir sie gefangen haben. Die Tierärztin meinte nach der Kastration, das Dorle könnte, so wie sie von innen ausschaute, wesentlich zur Katzenschwemme beigetragen haben ;)
Sie ist eine sehr ruhige und bescheidene Katze. Quengelt nie, nervt nie, macht nie etwas kaputt, ist sehr ernsthaft und besonnen. Und sie sorgt für Ordnung.
Ihre Drillinge, die im Herbst drei Jahre alt werden, spuren sofort, wenn ihre Mutter um die Ecke biegt. Aber auch die anderen, darunter gestandene Kater, leisten Dorles Weisungen folge und stehen stramm, wenn Madame krätzig wird. Und krätzig wird sie immer dann, wenn es die anderen ihrer Meinung nach zu bunt treiben.

Das ist vor allem dann der Fall, wenn es ans Füttern geht. Dann ist in der Küche natürlich ein wildes Gewusel. Alles rennt und hopst und kräht und piept durcheinander, bis ich endlich fertig bin mit Teller füllen und auf den Boden stellen. Dorles Meinung nach kann man das Ganze auch gesitteter angehen und muss sich nicht benehmen wie einer Horde halbverhungerter Hottentotten. Man setzt sich an seinen Fressplatz und wartet, bis man den Teller vorgesetzt bekommt. Und da hat sie ja auch recht.

Heute ist ihr mal wieder der Kragen geplatzt. Es gab Elch und da flippt die Bande komplett aus. Alle stehen mir an den Hacken und quietschen und wuseln und ich kann keinen Schritt gehen, ohne auf eine Pfote zu treten und das Futter fertig machen zieht sich deshalb natürlich hin. Dorle sass da und beobachtete das Gewusel und das Missfallen über so viel schlechtes Benehmen stand ihr ins Gesicht geschrieben.
Deshalb fing als allererstes Luzie eine Watsche von ihr ein, als sie gerade an meiner Hose hochklettern wollte. Dorle, ganz cool und lässig, Luzie schwer beeindruckt. Der nächste war Fiete. Dem musste sie zweimal mit der Pfote auf den Dickkopf hauen, bevor er damit aufhörte, alle anderen der Reihe nach über den Haufen zu rempeln und nebenher noch Klärchens Schwanz zu angeln. Wobei Fiete auch öfter mal rein prophylaktisch eine Schelle von ihr einfängt. Der sitzt manchmal irgendwo rum, seine Mutter läuft vorbei und dotzt ihm die Pfote auf den Kopf. Naja, sie wird schon wissen, warum. Schliesslich ist er ihr Ableger.

Dann kam Hannes dran. Der sass einfach nur im Weg, als sie Franzi eine scheuern wollte, weil der ihr mit seinem Hunger-Hunger-Gekrähe auf die Nerven ging. Woraufhin Franzi direkt in Deckung unter den Küchentisch ging und sich dort neben den immer braven Anton setzte. Der hat zwar immer den grössten Hunger, aber selbst mit dem grössten Hunger ist er immer noch mein Streber-Anton und wartet brav, bis er sein Essen serviert bekommt.

Als die Teller endlich gefüllt waren und auf dem Boden standen, bekam Franzi dann doch noch sein Fett weg. Denn der hat die Angewohnheit, dass er von Teller zu Teller schlendert und guckt, ob andere vielleicht etwas besseres bekommen als er. Franzibärs Nase zu nah an Dorles Teller, peng, da wusste er Bescheid.

Ich bin meinem Dorle sehr dankbar dafür, dass sie ist wie sie ist.
Sie, Emmi und Linda sind meine Ordnungshüterchen ♥
Mädels halt. ♥ 


Lottchen hält sich seit Neuestem übrigens völlig aus der Aufregung vor dem Füttern raus. Sie hat entdeckt, dass Emmi oben in Mannes Zimmer was viel besseres (Hühnchenbrustfilet und Jungbullengulasch *rolleyes*,  CNI-Diät für Papas Liebling) bekommt. Und da der Papa seinem Lottchen nix abschlagen kann, denn sie ist ja so kleinwüchsig und hat nur ein Auge und zuckersüsse Senk-Platt-Spreizfüsse (Lottes Füsse wären mal ein eigenes Posting wert, fällt mir grade auf. Vorgemerkt.) und überhaupt, kann er nun zwei Katzen mit dem Feinsten, das der Metzger zu bieten hat abfüttern. Hähä.

Dienstag, 14. Juni 2011

Linda Wattwurm

Wir waren gestern nachmittag an der Nordsee. Leider war die Nordsee gerade nicht zuhause. So weit man gucken konnte, kein Wasser zu sehen :D
So kann das gehen, wenn man vorher nicht auf den Tidenkalender schaut. Wobei, ich hab mal gehört wie eine Touri-Familie, die ziemlich an Familie Flodder erinnerte, einem kleinen Kind erklärte, dass täglich um 16 Uhr Hochwasser wäre. 
Naja, gestern war um die Zeit jedenfalls Ebbe. Auch schön, man kann im Watt wandern und Muscheln suchen und sich dabei so richtig schön von oben bis unten einsauen.
Es gibt verschiedene Arten von Watt, welches mit sehr viel Schlick-Anteil, das ist brutalst matschig und man sinkt ein bis zu den Waden in schwarze Matsche ein und welches, das grossteils aus Sand besteht, das ist fest, man kann super drauf laufen und bleibt dabei sauber. 
Wir hatten gestern eine Stelle erwischt, an der es extrem schlickig war. Was Linda natürlich suuuuper fand.

Ich hatte die Kamera vergessen und deshalb konnte ich nur mit dem iPhone knipsen, dementsprechend schlecht sind die Fotos geworden.








Dann zog aber eh schlechtes Wetter auf:


Zuhause hab ich den Wattwurm dann mit dem Gartenschlauch abgespritzt, was sie zwar hasst, aber was muss, das muss. Wir Zweibeiner haben uns nicht so arg eingesaut und konnten deshalb auf dem Heimweg noch essen gehen.

Wer mal an der Elbe entlang Richtung Nordsee fährt und Hunger bekommt, dem empfehle ich die Gaststätte Op'n Diek in Neufeld (kurz hinter Brunsbüttel). Man bekommt grossartige Fischgerichte, nach Dithmarscher Art zubereitet (z.B. "Aal in sauer" oder gebratene Scholle oder Matjes und 1A Bratkartoffeln), sitzt auf einer Terrasse und guckt auf die Elbmündung und sieht die dicken Pötte vorbeifahren. Eins meiner Lieblingslokale.

Eine Mühle haben wir vor unserem Matsch-Ausflug auch noch besichtigt, denn gestern war Mühlen-Tag in Schleswig-Holstein. Sämtliche alten Mühlen waren offen und die Flügel dran montiert (oft liegen die den Rest des Jahres in einem Schuppen) und man konnte sie halt besichtigen. War interessant, wir guckten uns einen sogenannten Galerieholländer an, aber.... wie solche Dorfveranstaltungen hier aufm platten Land halt so sind: es gibt lauwarmes Bier und Wurst vom Schaukelgrill  und dazu spielt ein Alleinunterhalter sämtliche abgeschmackten Schlager nacheinander runter, während irgendein Bewegungswalter und seine Edeltraud dazu Diskofox tanzen. Mühle besichtigen und dann schnell weg. :D

Freitag, 10. Juni 2011

Der Hasenfips

Heute nacht (wir gehen immer ganz spät nochmal mit Linda raus) trafen wir auf dem Weg zum Deich den Hasen. Er stromerte durch die Gärten, sah uns laufen und machte auf sich aufmerksam, indem er an einem Zaun Männchen machte. Das war jetzt das erste Mal, dass er gesehen werden wollte, normalerweise huscht er im Dunkeln durch den Garten auf dem Weg von oder zur Werkstatt/Futterstelle, versteckt sich aber sofort, wenn er jemanden bemerkt. In der Nähe des Deichs sieht man ihn nachts auch öfter, auf Mäusejagd.

Ich hatte Hunde-Leckerli dabei und er liess mich bis auf zwei Meter an sich ran kommen. Wow. So nah habe ich ihn seit damals nicht mehr gesehen. Er guckte freundlich und machte zwar einen vorsichtigen, aber keinen panischen Eindruck. Und er freute sich über die Leckerli :)
Vielleicht kommt er doch noch mal über das Trauma hinweg. Das heute nacht war jedenfalls ein granatenmässiger Fortschritt. Mir würde es ja schon reichen, wenn er sich regelmässig aus der Nähe angucken lassen würde, damit ich sehen kann, ob er gesund ist und noch alles an ihm dran ist.

Und MP aus M, falls du dies liest, und da bin ich mir ziemlich sicher, denn die Neugier wird dich hierher treiben: der Blitz soll dich beim Scheissen treffen, du verkommenes Stück Müll. Was du diesem Kater angetan hast, werde ich dir nie vergessen.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Katzen mit Buchhalter-Charakter

.... sind das Tollste, was es gibt. Sie sind pünktlich, zuverlässig, kleinkrämerisch und haben starrsinnige, unflexible und in Beton gegossene Angewohnheiten. ♥
Man kann sich auf diese Katzen absolut verlassen. Sie erziehen einen dazu, Regeln einzuhalten, egal wie sinnlos sie auch erscheinen mögen. Mensch muss das nicht kapieren, es langt, wenn es die Katze tut. Mensch muss ihnen nur Folge leisten und alles ist in Butter.

Meine Sophie (aka No1, Divakatze, DER SOF, "dein Ärschling", TollsteKatzeDerWelt) ist so ein Exemplar. Wenn ihr etwas gefällt oder sie etwas gut findet oder ihr etwas schmeckt, kann man sich 100% drauf verlassen, dass dieses Etwas ab sofort Pflicht ist. Für mich, natürlich. Sie besteht auf ihre Angewohnheiten mit unfassbarer Unnachgiebigkeit. Ab und zu werden diese in Beton gegossenen Angewohnheiten verbessert, aber niemals abgelegt.
Mein Arsch, zum Beispiel. Der gehört der No1 exklusiv. Über den wacht sie wie ein Rottweiler. Und das kam so: Sie war gerade mal ein paar Monate alt, als ich morgens aufwachte und mein damaliger Freund mir sagte "Du, du hast eine Beule am Hintern". Sie lag unter der Decke auf meinem Hintern. Und seit diesem Tag gehört mein Hintern ihr.
Ich lese viel und immer auf dem Bauch liegend, die Ellbogen aufgestützt. Und ich schlafe auf dem Bauch. Sobald ich nach einem Buch greife, macht sich Sophie bereit, ihren Platz, das heisst, meinen Hintern, zu besetzen. Keine andere Katze würde es wagen, sich dort niederzulassen. Denn da versteht No1 keinen Spass. So friedlich sie auch sonst ist, aber da wird sie zur Furie. Seit 16 Jahren gehört mein Hintern nicht mehr mir, sondern meiner Katze.

Oder das Badezimmer. Das ist das abendliche Ritual. Sie kommt mit ins Bad, kriegt einen Klecks Vitaminpaste und setzt sich dann auf ein Schränkchen, von dem aus sie jeden Handgriff von mir im Blick hat und kommentiert alles. Erst Hände und Gesicht waschen, dann Zähneputzen. Wehe, ich würde eine andere Reihenfolge einführen, das würde sie komplett erschüttern.
Der Vorgang mit der Vitaminpaste wurde nun vor zwei Wochen verbessert. Vitaminpaste darf nur noch in der Badewanne dargereicht werden. Sie springt also in die Badewanne und ich kann locken und tun und machen, soviel ich will. Sie möchte ab sofort ihren Klecks Vitaminpaste in der Badewanne dargereicht bekommen.
Wobei noch dazu kommt, dass Sophie auf die Vitaminpaste von Beaphar besteht, während Lotti lieber die von Gimpet möchte. Ich muss also immer beide Sorten im Badezimmer bereit stehen haben.
Kürzlich ist es mir vor lauter Tubenhantiererei mal passiert, dass ich mir Vitaminpaste auf die Zahnbüste geschmiert habe. 

Oder das nach-dem-Essen-Ritual. Immer das Gleiche, Schritt für Schritt, seit 16 Jahren. Sie frisst, putzt sich, geht aufs Katzenklo und schmeisst sich dann krähend auf den Boden und möchte kullern. Kullern geht so: sie liegt auf dem Rücken, macht sich lang, und ich muss sie dann von links nach rechts und von rechts nach links kullern, während sie quassselt wie ein Buch. Rücke ich nicht schnell genug zum Kullern an, kommt sie und beisst mich ins Bein.

Lotti ist nicht viel besser, denn ihr grosses Idol ist Sophie. Sie schaut sich alles von ihr ab und kaspert es nach. Bis auf die Sache mit dem Hintern, da kanns nur einen Ärschling geben.
Ausserdem haut Lotti, wenn sie mit Sophie und mir aus dem Badezimmer wieder rauskommt, dem erstbesten, der vor der Türe rumlungert eine drüber. Grundsätzlich und jeden Abend. Meistens erwischt es Fiete, der mit der Nase im Türfalz wartet, bis wir drei fertig sind und wieder rauskommen. Warum und wieso sie das macht, keine Ahnung. Scheint Fiete auch nicht weiter zu stören. Ist halt Lottis Angewohnheit.

Emmi ist auch so Angewohnheits-Durchdrücker. Als es ihr eine Weile nicht so gut ging (sie ist unser CNIchen) durfte sie in Papas Zimmer futtern. Ab sofort weigerte sich Madame dann, mit dem gemeinen Volk zusammen in der Küche zu essen. Gibt es Futter, rennt sie in Mannes Zimmer, setzt sich an die Stelle, wo ihr Tellerchen zu stehen hat und schreit. Zimmertüre muss geschlossen werden. Sie möchte ihren Papa und ihr Tellerchen ganz für sich alleine haben. Zudem möchte sie ausschliesslich Rohfleisch. Nur das Beste vom Besten, natürlich. Jungbullengulasch, Hähnchenbrustfilet, Beefsteak-Hack. Das heisst, wir haben immer Frischfleisch vom Metzger im Haus, in einer grünen Tupperdose im Kühlschrank. Der Inhalt dieser Dose gehört ausschliesslich Emmi. Denn sie ist Papas Liebling und bekommt was sie will. Wenn nicht - Hungerstreik. Gnadenlos. Und da niemand Emmi hungern sehen kann, wird das Beste vom Besten was der Metzger zu bieten hat frisch gekauft.
Was gefällt, wird zum Gesetz erklärt.

Oder Klara. Klara geht in den Keller, da stehen die Katzenklos. Dort buddelt sie in dem einen Klo, um dann ungebuddelt ins nächste zu pinkeln um im übernächsten dann wieder zu buddeln. Das muss so. Klara braucht drei Katzenklos um einmal Pipi zu machen. Völlig normal.

Katzen, die keine festen Angwohnheiten haben, sind Anarchisten. Wie z.B. Fiete. Der ist so flexibel, dass es beängstigend ist. Er findet alles toll, ist für alles zu begeistern, frisst alles, pennt überall gleich gut, benutzt egal welches Katzenklo mit egal welchem Streu drin, hat immer die gleiche abscheulich gute Laune. Fiete ist ein Gesetzloser.

Da lob ich mir doch die No1. Mach ich was, was ihr nicht passt, krieg ich Bescheid und weiss, woran ich bin und was ich zu tun und zu lassen habe. Und zwar e-x-p-l-i-z-i-t.
Hätte sie Daumen, würde sie ein Buch mit auf sie zugeschnittenen Regeln schreiben, das dicker als die Bibel wäre. Die Katze besteht von A bis Z aus Prinzipien und ich finde das super. Ich liebe es, fremdbestimmt das Badezimmer benutzen zu müssen. ♥


Hätte ich keine prinzipientreuen Katzen, die mir ihre diversen Regelwerke aufs Auge drücken, wäre ich wie Fiete. Gesetzlos, frei, könnte tun und lassen, was ich gerade wollte. Ich könnte mir sogar die Zähne putzen, bevor ich mir das Gesicht wasche. Schreckliche Vorstellung. Ich brauche meine haarigen, tagesstruktierenden Maßnahmen auf vier Pfoten.

Montag, 6. Juni 2011

Bagger- und Aushubarbeiten Luziefer GbR

Der Sauigel war wieder am Werk. Sorry, das Ein-Katz-Unternehmen Luziefer, das gewissenhaft vor allem nicht in Auftrag gegebene Baggerarbeiten zuverlässigst erledigt.





Die Jungunternehmerin ist sehr stolz auf ihre Arbeit.

Freitag, 3. Juni 2011

Fotos 3. Juni 2011

Achtung, Fotoflut :D


Blick von der Terrasse, Steinschale mit Grasnelken und Sedum, Grüüüüüüün
















Treppenbeet mit Mohn, Grüüüüün, Monstermagnolie







Dipladenia, frisch gefegter Garagenhof, nochmal Terrasse






Bepflanzte Metalltüten, Linda mit Mupfel (Wildling)








Ich werde mich jetzt mit der Kettensäge anlegen und dann mit der Heckenschere. Falls ich danach noch Finger übrig habe, fahren wir vielleicht mit Linda an die Nordsee, bisschen plantschen und im Watt rumsauen.

Ach ja, hat jemand eine Idee, was man mit Minze alles anfangen kann, ausser Tee zu kochen? Ich ersaufe in verschiedenen Minzen.

Schönes Wochenende, lasst es euch gut gehen ♥

Donnerstag, 2. Juni 2011

Keine Zeit.....

Ich hab gerade keine Zeit zum Faseln, das Wetter ist super und ich hab viel im Garten zu tun. Im Moment tippe ich mit dunkelschwarzen Pfötchen, sehe aus wie ein Erdferkel, bin total verschwitzt und werde gleich einen Walnussbaum einbuddeln gehen.

Wenn ihr euch mit Fotos ohne grosses Geschwafel zufrieden gebt, gibts morgen eine Ladung Fotos.

Ich wünsche euch so ein schönes und sonniges langes Wochenende, wie ich es haben werde :))


*wieder in den Garten hüpf*