Samstag, 31. Dezember 2011

Jeeedes Jahr das Gleiche.....

WO, zum Teufel, ist der fucking Raclette Grill? 

Maaaaan! Das kann doch nicht wahr sein :D


Ich wünsche euch und euren Tieren ein einen guten Rutsch und ein kuscheliges, gesundes Jahr 2012 mit wenig Sorgen und viel Freude.

 Sauft nicht so viel und wenn doch, denkt daran, eine Ibu und ein Glas Wasser neben das Bett zu stellen ;)

 Lasst es euch gut gehen!

Und nochwas. Ich bin sehr, sehr froh, dass es so viele Leute gibt, die sich ganz toll um ihre Tiere kümmern und sie lieben sich ein oder zwei Beinchen für sie rausreissen würden. Das hat Vorbildcharakter und es wirkt ansteckend auf die, die erst auf dem Weg dazu sind, ihre Tiere aus vollem Herzen lieben zu lernen.
Ihr macht die Welt ein Stückchen besser. Danke dafür. ♥♥♥

Balli

Freitag, 30. Dezember 2011

Selbstbewusstsein stärken - Duckmäuserkatzen

Ich soll was über die Möglichkeiten sagen, wie und ob man das Selbstbewusstsein einer Katze in einer Katzengruppe (sprich Mehrkatzenhaushalt) stärken kann, hiess es.

Da dies ein Blog ist, das grossen Wert auf Service am Leser legt (höhö :D ) hab ich mir nun also meine Gedanken dazu gemacht.

Der erste Punkt ist, haben Katzen ein Ich-Bewusstsein? In der Forschung wird es Tieren, die sich nicht im Spiegel erkennen, abgesprochen.  Das heisst, dass Primaten und andere Affenarten, Raben, Delfine und Schweine ein Ich-Bewusstsein haben, Katzen und Hunde angeblich aber nicht.
Das glaube ich - selbstverständlich - nicht und ihr hoffentlich auch nicht.
Ich denke nicht, dass man Ich-Bewusstsein am Erkennen des Spiegelbildes festmachen kann, sondern dass uns unsere Tiere täglich beweisen, dass sie sich selbst als Persönlichkeiten wahrnehmen, die Wünsche, Vorlieben und Abneigungen haben, die Neid und Eifersucht empfinden, ebenso wie Freude und Trauer.

So, nun also zu den Duckmäuserkatzen, den Underdogs, den sich unsicher verhaltenden Katzen, die sich immer im Hintergrund halten und/oder den anderen Katzen gegenüber wenig durchsetzungsfähig sind und dadurch Probleme haben.

Man macht aus einem Duckmäuser-Hasenfuss keinen Draufgänger. Man kann kleinere bis mittlere Verbesserungen erreichen, was das Durchsetzungsvermögen, bzw. die Stärkung des Selbstbewusstseins angeht, aber den Grundcharakter eines Tieres kann man (zum Glück) nicht ändern.

Dabei gehts nicht nur darum, dem Hasenfuss den Rücken zu stärken, sondern auch den anderen kätzischen Mitbewohnern zu signalisieren: Hallo, der Hasenfuss hat die gleichen Rechte wie ihr und Mobbing ist verboten.

Charakteristische Verhaltensweisen für den Hasenfuss sind:
Er kommt als Letzter zum Futtern, oft erst dann, wenn die anderen schon fertig sind.
Er beobachtet das Spielen der anderen, greift aber nicht ins Geschehen ein.
Er gibt seinen Schlafplatz ohne Gegenwehr auf, wenn eine andere Katze diesen für sich beansprucht.
Er gibt sich Mühe und achtet darauf, immer im Hintergrund zu bleiben.
Er unternimmt Anstrengungen, um unbeobachtet von den anderen das Katzenklo zu erreichen und/oder war schon mal oder ist öfter mal unsauber.

Wenn zwei oder mehr Punkte zutreffen: Hasenfuss.

Was dem Hasenfuss am meisten hilft, etwas mutiger zu werden und sich den anderen gegenüber durchzusetzen, ist, sich für ihn ganz spezielle Rituale auszudenken. Extrawürste, die nur er bekommt.
Er muss lernen: "ich bin nicht nur eine Katze unter mehreren, sondern ein Individuum und mein Mensch findet mich supertoll! Und ich darf mich auf Dinge freuen, die nur ich bekomme, die mir keine andere Katze streitig machen kann. Juhu."

Und die anderen Katzen merken: "Öh, den Hasenfuss gibts ja auch noch, und er hat sogar Rechte :-O"

Extrawürste sollten nichts mit Futter zu tun haben. Extra-Futter macht die anderen neidisch. Extra-Behandlung wird hingenommen und löst kein Wutausbrüchlein bei den anderen Katzen aus. Höchstens Verwunderung.
Und man sollte die Extrawürste, bzw. Rituale auch nicht direkt vor den Augen der anderen abhalten. Sondern man schnappt sich den Hasenfuss und geht mit ihm ins Schlafzimmer (oder halt ein anderes Zimmer) und macht die Türe zu.
Das wird der Hasenfuss anfangs eventuell gar nicht klasse finden. Geduld, er muss ja erstmal merken und kapieren, dass die Extrawurst etwas Tolles ist und Spass macht.

Die Extrawurst sollte aus Spielen und Schmusen bestehen. Irgendwas, was der kleine Hasenfuss halt gerne macht und wozu er sonst nicht kommt, weil er von den anderen verdrängt wird.
Am besten verbindet man diese Extrazeit mit einer Uhrzeit oder mit dem Füttern. Guter Zeitpunkt dafür wäre jeden Tag eine halbe Stunde nach dem abendlichen Füttern. Satte Katzen sind ausgeglichene Katzen und eine halbe Stunde nach dem Füttern war der Hasenfuss dann auch schon aufm Katzenklo und muss sich nicht mit voller Blase von Muddi herzen lassen, während er eigentlich nur pinkeln möchte ;)

Verlässlichkeit des Menschen ist Voraussetzung. Man kann eine Katze nicht an etwas gewöhnen, sie sich drauf freuen lassen und dann einfach keinen Bock haben. Wenn ihr das anfangt, müsst ihr es durchziehen.
Wenn ihr die Entwicklung des Hasenkaters mitverfolgt habt, dann ist euch aufgefallen, dass alles nur auf Berechenbarkeit des Menschen aus Sicht der Katze und Verlässlichkeit beruht. Der ist zwar kein Underdog in einer Katzengruppe, aber auch er musste erstmal lernen, dass er Ansprüche und Erwartungen haben darf und dass diese erfüllt werden.
Es war irre aufwendig, so lange Zeit jeeeeede Nacht um die gleiche Zeit draussen zu sein und mich mit ihm zu treffen, aber es hat sich gelohnt. 

Eine Katze, die keine Ansprüche und Erwartungen an ihren Menschen hat, hat wenig Antrieb, sich in Bezug auf Aufmerksamkeit durchzusetzen. Klar, wozu denn auch, wenns nichts bringt.
Hat sie das in Bezug auf den Menschen mal gelernt (die meisten Katzen müssen es nicht lernen, die sind Natural Born Aufmerksamkeitsjunkies :D ), hat diese Katze eine Grundlage an Durchsetzungsfähigkeit, die sie den anderen Katzen gegenüber anbringen kann und das entwickelt sich dann per Eigendynamik weiter auf andere Bereiche.

Ich kann das fast nicht erklären, deshalb hab ich auch so lange rumgeeiert, bis ich mich dazu aufgerafft habe, dazu etwas zu schreiben. Es funktioniert jedenfalls, glaubts einfach mal und probiert es aus. Man stösst eine Entwicklung an, löst ein Aha-Erlebnis im Katzenhirnchen aus, das die oft negierte und nichts desto Trotz vorhandene Eigenwahrnehmung der Katze aufhübscht. So einer Underdog-Katze muss man tatsächlich erstmal einimpfen, dass sie etwas wollen kann und darf und soll. Ausser der Befriedigung der Grundbedürfnisse, natürlich.

Was solchen Katzen sehr schmeichelt, ist, wenn ihr Mensch sich bei ihnen seine Markierung abholt.
Katzen geben über die Talgdrüsen im Gesicht Pheromone ab. Kennt jeder als Köpfchengeben und die angeschmusten Kanten von Wänden und Möbeln, an denen die Katze mit dem Gesicht entlang reibt, kennt auch jeder.
Sehr selbstbewusste Katzen gesichtsmarkieren alles und jeden. Jede Ecke, jede Kante in der Wohnung wird täglich mehrmals neu markiert.
Unsichere Katzen dagegen tun dies seltener.

Katzen finden es toll, wenn ihr Mensch ihnen die Hand vor das Gesicht hält, quasi mit der Aufforderung: los, markier mich,  ich bin dein Mensch und finde dich ganz, ganz super!

Man findet darüber kaum was zu lesen, aber meine Theorie ist, dass die Stellung in der Gruppe auch durch die Häufigkeit, mit der Menschen und vor allem Gegenstände gesichtsmarkiert werden, gefestigt wird.
Deshalb helfe ich da bei unsicheren Katzen immer nach.

Weiters finde ich wichtig, dass, wie schon erwähnt, den anderen Katzen gegenüber die Gleichstellung Hasenfusses in der Gruppe aus der Sicht des Menschen betont wird.
Dabei hilft es, wie in ganz vielen anderen Situationen, wenn die Katzen ihren Namen kennen und auch die Namen der anderen Katzen. Ist hier nachzulesen: Die 3-Punkte-Regel
Beim Leckerli füttern mit Namen aufrufen (der Aufgerufene kriegt eines und man lässt ihn das in Ruhe futtern, bevor der nächste aufgerufen wird und auch eines kriegt, und so weiter, bis alle mehrmals dran waren) lernt auch der Gruppen-Obermacker, dass er nicht schalten und walten kann, wie er möchte, sondern dass er - wie alle anderen Katzen auch und vor allem, wie der Hasenfuss auch - ein Leckerli nur dann bekommt, wenn er aufgerufen nicht. Und nicht, wenn er sich gegen die anderen durchsetzt.
Die Leckerli-Verteilungs-Runde nicht vor dem Füttern abhalten, gell? Hungrige Katzen sind garstige Katzen. 


Wird eine Katze in der Gruppe plötzlich gemobbt, die bisher von den anderen gut gelitten war, sollte man mit ihr den Tierarzt aufsuchen. Kranke Katzen werden in einer Gruppe meist gemobbt und oft ist das sogar der erste Hinweis auf eine Erkrankung einer Katze.

Samstag, 24. Dezember 2011

Frohe Weihnachten!

Ich wünsche euch und euren Plüschis schöne und kuschelige Weihnachten ♥

Lasst es euch gut gehen, futtert was Leckeres und streitet nicht ;)


Samstag, 17. Dezember 2011

Tiere sind einfach grosse Klasse :)

Ich mach mir fast die Hosen nass :D
Angucken! http://www.youtube.com/watch?v=qhiG6_83pbc

Der Blick vom Dieb *flöööööt*, ich könnt mich wegschmeissen :D

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Offenes Katzenklo für Stehpinkler

Viele Katzen pinkeln im Stehen. Viele Katzen nehmen Haubenklos nicht an und werden unsauber, wenn man ihnen keine offenen Klos anbietet. Wenn nun eine grosse, bzw. hochbeinige Katze Stehpinkler ist und Haubenklos ablehnt, dann bringt auch die oft empfohlene Mörtelwanne nichts, weil die Katz dann nämlich über den Rand pinkelt.

Meine Katzen benutzen anstandslos Haubenklos, und bis vor Kurzem hatte ich auch nur Katzenklos mit Deckel (aber ohne Schwingtüre). Hätte man so lassen können, wenn es mir nicht zu doof geworden wäre beim Katzenklo putzen: Deckel runter, Streu durchsieben, Deckel drauf.
Ich wollte grosse, offene Klos und hatte keinen Bock mehr auf Deckel-runter-Deckel-drauf montieren.

Nun habe ich aber einen Stehpinkler, Hannes. Der hat sehr lange Beine, was dann das Problem ergab, dass er immer über den Rand der Mörtelwanne pieselte, und zwar immer nur hinten raus, an die Wand.
Und manchmal ist mein Mann ja wirklich zu was zu gebrauchen, der hatte nämlich die Idee, eine zweite Mörtelwanne in der Mitte durchzuschneiden und dann eine Hälfte quasi als Halb-Deckel auf der unteren Wanne zu befestigen.
Gesagt, getan. Das Ergebnis funktioniert einwandfrei.

Und so sehen die Dinger jetzt aus:

(anklicken zum Vergrössern)




Wir haben die halben Deckel erstmal mit wasserfestem Gewebeklebeband befestigt. Das ist ok für den Probebetrieb, aber auf Dauer natürlich eher eklig. Deshalb werden wir die halben Deckel mit Silikon auf den unteren Wannen fest kleben.

Die Mörtelwannenklos sind nicht schön, aber das interessiert mich eher wenig, denn bei uns stehen die Katzenklos im Keller. Auf jeden Fall sind sie sehr praktisch, denn es fliegt kaum Katzenstreu raus, der Strand-Effekt hält sich also sehr in Grenzen. Und die Katzen finden sie toll :D

Da es viele Katzen gibt, auf offene Katzenklos bestehen, dachte ich, ich zeige euch unsere geniale Erfindung mal ;)

Samstag, 10. Dezember 2011

3-Punkte-Regel

(Edit: hab noch was ergänzt, war zu wenig ausführlich)

Das kätzisch-menschliche Zusammenleben geht nicht ohne Regeln. Kätzische Regeln sind aber die Wichtigeren von beiden. ;)
Über die hab ich hier schon in epischer Breite schwadroniert. Das ganze Blog dreht sich fast nur darum, was Menschen im Umgang mit Katzen machen sollten, lassen sollten, und so weiter. Auf den heissgeliebten Biestern liegt der (mein) Focus, um die soll sich das Blog drehen und vielleicht etwas dazu beitragen, dass es ihnen, den heissgeliebten Biestern, so gut wie möglich geht.

So ein paar klitzekleine Regeln darf der Mensch aber auch aufstellen. Wenn es z.B. um die Verteidigung seiner eigenen Nahrung geht. :D
Oder um seinen Schlaf. Das sind die zwei Grundrechte, die man Menschen, die mit Katzen zusammenleben, zugestehen sollte. ;)

Und natürlich wenn es darum geht, dass andere Katzen nicht verkloppt werden. Das ist gerade bei Zusammenführungen wichtig. Klar muss man sie ein Stück weit machen lassen und kleinere Kloppereien gehören dazu.  So lange keiner unterdrückt wird, ist alles im Rahmen.
Wenn einer aber meint, sich zum Master Of The Universe aufschwingen zu müssen..... dann wirds Zeit, dass eingegriffen wird.

Es gibt Katzen wie meine Sophie. Bei denen langt es, wenn man ihnen sagt "Schatziputzi, lass mich bitte in Ruhe essen", die gucken dann verständnisvoll und legen sich in ihr Bettchen und freuen sich, dass Muddi so guten Hunger hat.
Und es gibt Katzen wie meinen Franzi, die würden sich neben den Teller setzen und mit ihren fiesen Grabbelpfötchen im Essen rumfummeln und in aller Ruhe aussortieren und runterziehen, was ihnen schmecken könnte. Zu denen könnte man auch 100 mal sagen "Schatzibärchen, lass das bitte", das würde die höchstens noch ermuntern. Die gönnen einem keinen Bissen, den sie nicht vorgekostet und für nicht esssbar befunden haben.

Gross rumdiskutieren bringt nichts, da müssen Regeln her. Und die sollten so eingesetzt werden, dass sie für Katzen zu kapieren sind.
Egal, ob es sich um nächtliches Schubidu (sehr beliebt ist hier, frühmorgens über meine Haare auf dem Kopfkissen zu latschen. Das ziept wie Hölle und ich fahre zuverlässig hoch wie vom wilden Wullewatz gebissen) oder Mundraub handelt, oder ob es um Aggressoren geht, die bei Zusammenführungen meinen, so richtig auf den Putz hauen zu müssen, die 3-Punkte-Regel lässt sich bei all diesen Fällen anwenden.

Sie funktioniert wirklich ganz ausgezeichnet bei Krawallos, die gerne mal Streit mit anderen Katzen suchen.
Wichtig ist, egal zu welcher Gelegenheit man sie anwendet, dass man konsequent ist, und immer die gleichen Worte benutzt.

Das sind die drei Punkte:


1. Unmut äussern ("heeeeyheeeey Fiete!")

2. Warnen ("Fiete, Schlussssss jetzt!")

3. Sanktionieren ("Fiete! Rrrrrraus!")

Punkt 1, also Unmut äussern, sollte man, bevor der Terz richtig los geht. Wenn man merkt, der Kandidat hat etwas im Sinn, der überlegt gerade, ob er auf dem Tisch landen und sich den Käs vom Brötchen schnappen soll. Oder ob er seiner Schwester eine drüber zieht, weil die immer so lustig ausflippt.
Die betreffende Katze, in diesem Beispiel Fiete, weiss dann: "ups, ich werde beobachtet".

Punkt 2, Warnen, kommt dann, wenn der Kandidat sich nicht kooperativ zeigt, sondern gerade so weiter macht. Er hat dadurch nochmal die Chance, das unerwünschte/verbotene Verhalten zu beenden. Tut er das, dann ist alles gut, Mensch sagt dann nichts weiter, sondern tut so, als wäre nichts gewesen.

Punkt 3, das Sanktionieren, folgt, wenn der Kandidat auf die Warnung auch nicht reagiert. Die Sanktion besteht darin, dass der kleine Verbrecher aus dem jeweiligen Zimmer fliegt. Das heisst, er muss gehen. Er wird nicht getragen, sondern muss eigenpfötig den Raum verlassen, und zwar zackig. Den darf er auch für die nächsten paar Minuten (5 bis höchstens 10 Minuten) nicht mehr betreten. Versucht er es, fliegt er wieder raus.
Hier sieht das so aus, dass ich aufspringe und in die Hände klatsche und "Fiete! Rrrrrrraus!" schreie. Also nicht so laut, dass die Gläser zerspringen, aber halt doch laut. Die angesprochene Katze hat jedenfalls zu flitzen.

Trägt man sie raus, ist das für Katzen nicht nachvollziehbar: "Hä? Der Mensch nimmt mich hoch, das tut er doch sonst, wenn er mir ein Küsschen geben will und nu? Er nimmt mich hoch und trägt mich raus und hääää, ich darf nicht mehr reinkommen? Was solln das jetzt?" 
Der Katz muss auf seinen eigenen Füsslein den Raum verlassen. Dann kapiert er es.

Selber bleibt man in dem betreffenden Zimmer und passt auf, dass der Verbrecher nicht direkt wieder rein kommt, sonst wärs keine Strafe, sondern Komödie. ;)

Wobei, "Strafe".... das ist eigentlich das falsche Wort. Es ist eine Vorgehensweise, die den Verstand der Katze anspricht. Die ihr beibringt, was erwünsches Verhalten ist, das in einem gewissen Mindestmass benötigt wird, um ein friedliches Zusammenleben (vor allem zwischen den Tieren untereinander) zu ermöglichen.
Leider sind nicht alle Katzen gut sozialisiert.
Und es gibt auch bei Katzingers solche, die gerne den Anarcho-Punk geben. Denen man beibringen muss, dass sie eben nicht der Herrscher der Welten und des Universums sind, nicht andere Katzen verprügeln können, wenn ihnen gerade mal danach ist.
Bei der ganzen Geschichte geht es also mehr um etwas BEIBRINGEN, als um Strafen. Durch Strafen alleine erreicht man gar nix auf Dauer, ausser verstörte Tiere. Deshalb habe ich mich auch so maßlos aufgeregt, als ich den Katzen-Foltern-Beitrag geschrieben habe. Weil es einfach nur dumm-dumm-dumm ist, bei Katzen mit solchen brutalo Methoden was erreichen zu wollen.

Katzen sind schlaue kleine Tierchen. Und der Vorgang, verscheucht zu werden, wenn man sich daneben benimmt, ist im kätzischen Verhalten verankert. Wenn man Kitten zu einer gut sozialisierten älteren Katze setzt, die mit den Kitten gut klar kommt, kann man das beobachten. Die spielt mit, lässt sich einiges gefallen.  Aber wenn die Zwerge übertreiben, dann setzt es einen Rüffel und die Frechdachse tun gut daran, der älteren Katze für die nächsten paar Minuten aus dem Weg zu gehen.

Katzen, die zu ihren Menschen ein enges Verhältnis haben, wollen es eigentlich recht machen. Die sind manchmal überzwerch, frech, aufgedreht, aufmüpfig. Aber sie lieben ihre Menschen. Und der Mensch sollte sie lieben.
Und genau da kann man sie packen. Genau darüber begreifen und lernen sie, dass wenn sie aus dem Zimmer geschickt werden, dann haben sie Scheisse gebaut. Sie müssen es begreifen, um lernen zu können. Irgendwelche Bizarro-Strafen, die auf keinerlei Lernerfolg ausgerichtet sind, sind einfach nur grosse Scheisse.
Die Katzen lernen daraus, dem Menschen nicht vertrauen zu können. Wie schäbig kann man sein, das einem Tier anzutun? 


Und noch was.
In Haushalten, in denen mehrere Katzen leben, ist es suuuuuper wichtig, dass alle Katzen ihre Namen kennen und auch die Namen der anderen Katzen. Und auf ihren Namen reagieren, natürlich. Nicht nur, um die 3-Punkte-Regel anwenden zu könnnen, sondern überhaupt. Jede Katze ist ein Individuum und sollte so behandelt werden. Und dazu gehört nun mal, dass sie ihren Namen kennt, dass jeder weiss, wer nun gerade angesprochen wird. Das kann man üben, indem man alle Katzen her ruft, sich zu ihnen auf den Boden setzt, und Leckerli verteilt. Der namentlich Angesprochene kriegt eines. Das darf er in Ruhe futtern, dann kommt der nächste dran. Und so weiter, und so weiter.
Einfach zu rufen "Kaaaaatzen, alle mal herkommen" und eine handvoll Leckerli auf den Boden zu schmeissen, ist bähbäh.

Wenn ich, wie hier im Beispiel, Fiete rausschmeisse, dann gucken die anderen interessiert, fühlen sich aber nicht angesprochen. Denn ich habe Fiete beim Namen genannt. Es bricht hier also nicht das allgemeine Chaos aus, wenn einer was anstellt.
Ich halte das mit den Namen wirklich für sehr, sehr wichtig.

Bei sehr ängstlichen Katzen ist diese Methode (v.a. das aus-dem-Zimmer-scheuchen) entweder nur auf die sehr sanfte Art abgewandelt oder gar nicht geeignet.
(Es sollte eigentlich eh selbstverständlich sein, dass man Angsthasis nicht hinterher wetzt)

Man sollte sich wirklich auf ein paar wenige Regeln beschränken. Katzen sind keine Hunde, die mit einem komplexen Regelwerk klar kommen. Wie immer gilt: wer es nicht ertragen kann, dass ein Tier im Grossen und Ganzen tut, was es will: Finger weg von Katzen.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Katzen foltern

Ich lese gerade immer öfter, was für perfide Foltermethoden sich irgendwelche kranken Existenzen ausdenken, um ihre Katzen zu "erziehen".

Meist es geht es darum, Katzen davon abzuhalten, an der Schlafzimmertüre zu kratzen.
Das muss man sich mal geben: da halten Leute eine einzelne Katze. Dieses Tier kommt beinahe um vor Langeweile.  Den ganzen Tag hockt es alleine rum und langeweilt sich zu Tode. Nachts wird es aus dem Schlafzimmer ausgesperrt. Trotzdem liebt dieses Tier seine Menschen so, dass es Nachts bei ihnen sein möchte.

Und was machen diese Pisser, diese verkrachten Empathie-Krüppel? Sie denken sich Foltermethoden aus, um das Tier davon abzuhalten an der Türe zu kratzen.
Die denken nicht etwa "hm, die Katze will zu mir, sie braucht Nähe und Zuwendung", nein, diese menschgewordenen Misthaufen denken nur "na warte, Scheisskatze, dich kriege ich klein".

Kürzlich prollte so eine Kreatur damit rum, dass ihre Katze panische Angst vor dem Fön hätte. Was liegt da für so einen menschlichen Misthaufen näher, als den Fön an der Türklinke zu befestigen und im Schlafzimmer zu lauern, bis die Katze anfängt zu kratzen und dann den Stecker einzustecken und damit den Fön anzuschalten?
Die hat das wirklich getan. Und war stolz drauf, dass ihre Katze in panischer Angst flüchtete. 

Die nächste schafft sich eine Pump Gun an und macht das Mistviech so richtig nass, wenn es nicht spurt.
Überhaupt, Wasserspritzen sind DAS Erziehungsmittel bei Minderbemittelten.
Abdrücken und nass machen ist natürlich auch viel einfacher als das nicht vorhandene oder nur defizitär funktionierende Hirn einzuschalten.

Jetzt kommt der Knaller, haltet euch fest: Babysocken. Eine dieser Dumpfkühe hat ihrer Katze Babysocken an die Beinchen gezurrt, damit sie nicht die Türrahmen verkratzt.
Könnt ihr euch vorstellen, wie fest man solche schlabbrigen Socken an die Beinchen schnüren muss, damit eine Katze sie nicht abbekommt?
Und welche Schmerzen das verursacht? Und wie gefährlich das ist? Wie ratzfatz man damit ein Bein abgebunden und schwerste Nevenschäden verursacht hat?
Und die Katzenhalterin liegt im Bett und schläft hinter verschlossener Türe, während ihr Tier leidet.
Wie krank muss man im Hirn sein, um so etwas zu tun? 

Gnaaaaaaaaaah. Ich darf gar nicht dran denken. Mir wird kotzübel schlecht, wenn ich mir das vorstelle.

Warum, zur Hölle, schaffen sich solche Existenzen Tiere an? 
Warum können solche Creatures nicht einfach vom Blitz beim Scheissen getroffen werden?
Ich hasse euch, ihr herzlosen, kaltblütigen Kreaturen, die ihr mit Tieren, die euch lieben (!) umgeht wie mit einem Stück Scheisse.

Eigentlich müsste ich für dieses Posting ein neues Label einführen. "Rant" ist zu harmlos. 
§$%&/#!&!!!!!!!!!!!!

Sonntag, 4. Dezember 2011

Das liebste, freundlichste Katerchen der Welt........

..... ist unzweifelhaft mein Anton. ♥
Ich muss das mal wieder rumtröten, weil er einfach so-so-so toll ist.

Der Hase macht über Mittag immer seine Runde. Er geht so gegen 11 Uhr und kommt so zwischen 14 und 15 Uhr wieder.
In der Zeit liegt Anton im Hundebettchen, das hinter einer der Terrassentüren steht und wartet darauf, dass das Objekt seiner Freundschafts-Bemühungen wieder zurück kommt.

Sobald der Hase um die Ecke biegt, steht Anton auf und begrüsst ihn. Er drückt sich die Nase an der Scheibe platt, wandert von einer Terrassentür zur nächsten, so lange, bis der Hase ihn auch begrüsst.

Heute nacht hat Anton stundenlang den Hasen durch die Scheibe bespielt. Er trägt den Piepvogel ins Wohnzimmer und kullert mit ihm vor dem Hasen auf dem Boden rum. Der Hase sitzt auf der anderen Seite der Scheibe und guckt zu.
Zwischendurch beschmust Anton das Fenster von innen und der Hase von aussen.
Der Hase findet das auch super. Er kullert draussen vor der Scheibe rum, streckt die Beinchen in die Luft und bekundet ebenfalls, dass er ein sehr freundlicher Hase sein möchte.
Anton ist wie immer mit unfassbarem Eifer darum bemüht, Freundschaft zu schliessen und einer anderen Katze klar zu machen, wiiiiiiie lieb er ist und wiiiiiie sehr er sich bemüht.


Von Antons Seite aus bin ich mir 100%ig sicher, dass er auch ohne Scheibe so reagieren würde. Hat er bei Franzi ja auch so gemacht, obwohl Franzi anfangs sehr unfreundlich zu ihm war. Auch als Lotte und Luzie dazu kamen, wurden sie von Anton sofort herzlich begrüsst und befreundet.

Beim Hasen bin ich mir nicht ganz so sicher. Der ist mittlerweile ein sehr verzogenes Einzel-Prinzchen geworden. Wenn ich bei ihm draussen bin, dann hat er mich ganz für sich alleine. Er schmust wie ein Wilder, davon kriegt er nicht genug. Und er reagiert stellenweise etwas ungnädig, wenn ich wieder rein gehe, er wetzt mir bis zur Terrassentüre hinterher und haut mir dann an die Beine, so nach dem Motto "heeee, dableiben!!!"  :D
Ich vermute, er würde erstmal ziemlich eifersüchtig auf die anderen Katzen reagieren.

Aber so weit sind wir ja eh noch nicht ;)
Er kommt nach wie vor abends mit ins Büro, aber hält sich in der Nähe der Türe auf, so dass er, wenns aus seiner Sicht brenzlig werden würde, sofort wieder rausspringen könnte.

Auf jeden Fall bin ich mal wieder sehr gerührt von meinem Anton-Engelchen. Ich schwörs euch, der kleine Kerl ist nicht von dieser Welt, der ist einfach ausserirdisch lieb ♥

Mittwoch, 30. November 2011

David Nicholls - One Day (Zwei an einem Tag)

Die Rubrik "Lesen" habe ich eigentlich aufgegeben, weil sich kein Schwein dafür interessierte. :D

Von den vielen, vielen Büchern, die ich seit dem letzten Posting in dieser Rubrik gelesen habe, ist mir dieses besonders ans Herz gewachsen:  Klick zu amazon.de
Und deshalb drück ich euch das jetzt aufs Auge, obs euch interessiert oder nicht. So. Ätsch.

Ich würde empfehlen, das Buch im Original zu lesen, also auf Englisch. Keine Ahnung, wie die deutsche Übersetzung ist.

Ich fand es einfach nur wunderschön. Sehr unkitschig, obwohl es eigentlich eine Liebesgeschichte ist und die meistens per se kitschig sind.

Das Buch dreht sich um Emma und Dexter, die sich auf der Abschlussfeier des College kennenlernen. Und begleitet diese beiden über zwanzig Jahre lang immer an einem Tag im Jahr: dem 15 Juli.

Ich kann gar nicht arg viel mehr dazu schreiben, ohne zu spoilern. Lest es einfach. Es ist wirklich ein tolles Buch.

Samstag, 26. November 2011

Wieviel Platz braucht die Katz - Wohnungsgrösse und Katzen

Über das Thema wird immer wieder diskutiert.  Ganz klar ist: je grösser, desto besser.

Wo ist aber das untere Limit z.B. für zwei Katzen? Ich würde sagen, bei 40qm. Unter der Bedingung, dass dann auch alle Zimmer für die Katzen zugänglich sind. 
Wer auf 40qm oder auch 50qm wohnt und seine Tiere nicht im Schlafzimmer haben will, der sollte auf Katzenhaltung verzichten.

Katzen brauchen die Möglichkeit, sich bewegen zu können, um mal ein paar Galoppsprünge hintereinander machen zu können, auf Schränke oder Kommoden hopsen zu dürfen und zu (natürlich gesicherten) Fenstern rausgucken zu können, um körperlich und geistig fit zu bleiben. Leben sie auf Dauer auf zu engem Raum, werden sie neurotisch oder grauenhaft träge und interesselos.

Katzen in Wohnungshaltung leben per se in einer sehr reizarmen Umgebung. Man entzieht ihnen Trilliarden von Sinneseindrücken, die allesamt Reize darstellen, die für Katzen  eigentlich sehr wichtig wären um Geist und Körper fit zu halten. Schränkt man dazu noch ihren Bewegungsspielraum zu sehr ein, kann die Folge nur quälende Langeweile, Monotonie und Antriebsarmut sein.
Was räumliche Enge und Reizarmut bei Zootieren auslöst, ist bekannt. Jeder kennt den traurigen Anblick von Zootieren, die zu Tode gelangweilt ihn ihren kleinen Gehegen sitzen und nur noch ein Schatter ihrer selbst, bzw. ihrer Spezies sind.

Bei Haustieren wird das hingenommen. Nur ganz wenige regen sich darüber auf, wenn eine Einzelkatze (der zusätzlich noch jede Möglichkeit zur sozialen artspezifischen Interaktion genommen wurde) in einer winzigen Stadtwohnung, die eher einem Wohnklo ähnelt, auf pupsigen 30qm gehalten wird.

Der Gipfel ist dann noch, wenn die jeweiligen Katzenhalter sich wundern, dass ihre Tiere Macken entwickeln, unsauber werden oder die Tapeten von den Wänden holen oder das Sofa schreddern.

Wenn sie dagegen abschalten, resignieren, interesselos werden, sehr viel schlafen, dann heisst es: schaut her, meine Katzen sind so brav, denen MUSS es doch gut gehen.
Falsch.
Diese ruhigen, braven, interesselosen und dauerschlafenden Katzen leiden schlicht und einfach unter einem Deprivationssyndrom. Die wurden zum Zombie gemacht.


Es ist - ausser für sehr alte Tiere - NICHT normal, 23 Stunden am Tag zu schlafen. Das tun nur Tiere, die zu Tode gelangweilt sind.
Auch, wenn in von irgendwelchen Kaspern geschriebenen Büchern immer noch behauptet wird, dass Katzen soooo viel schlafen, es stimmt einfach nicht.
Sie schlafen, wenn sie nix Besseres zu tun haben.

Katzen sind von Haus aus neugierig, haben täglich mehrere Phasen, in denen sie Herausforderungen suchen, physische wie psychische. Spielen, beobachten, etwas erforschen, Problemlösungen finden..... das alles muss auch für Katzen in Wohnungshaltung zum Tagesgeschehen zählen, das muss man ihnen bieten, sie dazu motivieren.

Um eine Katze bei körperlicher und seelischer Gesundheit zu halten, muss man ihr den nötigen Platz und die nötigen Reize bieten.  Ich könnt heulen, wenn ich höre und lese, wie teilnahmslos viele Katzen leben. Wie wenig Interesse sie an ihrer Umwelt haben, wie ereignislos ihr laaaangweiliges Leben verläuft.

Platz zum toben, spielen, kraxeln, rennen auf der einen Seite.

Möglichkeiten schaffen, Sinneseindrücke zu erfahren, auf der anderen Seite. Mit gesicherten Balkonen/Fenstern, mit abwechslungsreichem Spielzeug und vor allem mit der Motivation seitens des Katzenhalters, sich mit diesen Dingen zu beschäftigen, die Katzen zu Bewegung und Spiel aufzufordern, aktiv MIT ihnen zu spielen, anstatt ihnen nur Spielzeug hinzulegen.

Seid kreativ, bastelt Spielzeug, denkt euch Spiele aus, kauft Fummelbretter, Kugelbahnen. Stellt den Katzen Kartons mit Laub hin, in dem sie wühlen können. Oder füllt Kartons mit zusammengeknülltem Papier und versenkt eine Handvoll Leckerlis darin.
Eine grosse Wasserschüssel, in der Moosgummi-Schnipsel schwimmen, auf denen Leckerli liegen, ist auch lustig. Es langt aber nicht, die Schüssel einfach hinzustellen. Man sollte schon MIT den Katzen an der Problemlösung arbeiten, wie man an die Leckerli kommt, ohne dass sie absaufen.
Und so weiter, und so weiter. Es gibt massenhaft Möglichkeiten, Wohnungskatzen das Leben interessant und spannend zu gestalten.

Der Alltag der meisten Wohnungskatzen sieht so aus:
Morgens gefüttert werden, kurz übers Köpfchen gestreichelt bekommen, dann haut Mensch zur Arbeit ab.
Katzen pennen die meiste Zeit, weil ja eh nix los ist. Kein Anreiz, um gross etwas zu unternehmen. 
10 Stunden später, oft noch später, denn der Mensch muss ja auch einkaufen gehen und so weiter, kommt der Mensch wieder nach Hause.
Dann erledigt er den Haushalt, kocht, isst, guckt TV, sitzt am Rechner, liest ein Buch, telefoniert oder zieht sich nur kurz um und geht dann ins Kino oder zum Sport. 
Die Katzen? Joa. Die gibts auch noch. Die pennen.
Wenn der Mensch gerade mal eben Zeit hat, wedelt er ein paar Minuten die Spielangel durch die Luft und tätschelt die Katzenköpfchen.
Dann geht der Mensch ins Bett, denn früh morgens klingelt der Wecker.
Im schlimmsten Fall haben die Katzen auch noch Schlafzimmer-Verbot, weil es der Ehegatte so will oder weil der Mensch sonst nicht schlafen kann oder wat weiss ich.

Dolles Katzenleben :(

Man kann mit Kratzbäumen und an der Wand angebrachten Cat Walks (um den Katzen Klettermöglichkeiten zu bieten, bzw. um die Wohnung auch in der Höhe nutzen zu können) etwas an Raum gut machen. Aber in einer 30qm Butze kann man auch mit Cat Walks nichts mehr retten. Auch nicht in einer 50qm Wohnung, in der ein Zimmer katzenfreie Zone ist. Das ist und bleibt einfach zu wenig Raum.

Die Ausnahme sind Seniorenkatzen. Wer nur 30qm hat und uuunbedingt Katzen möchte, sollte zwei alte Notfellchen aufnehmen. Die wollen auch beschäftigt werden, brauchen meistens auch massiv mehr Zuwendung als junge Hopser, aber mit dem Toben und Rennen haben sie es nicht mehr so.
Und abgesehen davon sind alte Katzen das Tollste überhaupt. Mit einem Ömchen oder einem Katzenopi kann kein junger Hopser mithalten. Alte Katzen sind un-fass-bar liebenswert.

Wer die Lebensansprüche von Katzen nicht bedienen kann, sei es nun, was Platz oder Zeit und Beschäftigung mit ihnen angeht, der möge sich doch bitte Fische anschaffen. Oder Hamster oder Meerschweine. Denen kann man auch auf 30qm genug Auslauf verschaffen.
Aber die grabbeligen Finger so lange von Katzen lassen, bis er das passende Umfeld und die benötigte Zeit dafür hat.

Ich warte darauf, dass in einschlägigen Foren zu lesen sein wird, dass jemand seine Katze im Gästeklo hält. Und dass dann daraufhin die fleissigen und um Lösungen bemühten Helferlein antworten, dass das zwar sehr wenig Platz wäre, aber man könne ja schliesslich einen Cat Walk an der Wand anbringen, dann wärs schon etwas erträglicher für die Katze.

*rolleyes*

Freitag, 25. November 2011

Spielverderber

Sechs Leute wollen spielen, scheitern aber an einem Spielverderber.









Ist das nicht gemein? :D

Donnerstag, 24. November 2011

Schutzhütte für Wildlinge / Streuner / Freigänger

Wir haben dem Hasenkater ein Häuschen gebaut. Dafür haben wir ein fertiges Hundehäuschen gekauft und das isoliert. Vielleicht interessiert das ja noch andere, die eine Schutzhütte für ihre Freigänger oder für Wildis oder Streuner aufstellen wollen.
Grundsätzlich: sollte das Häusle für den Winter taugen, ist kleiner besser als gross. Ein zu grosses Häusle kriegen die Katzen nicht warm. Je enger, desto besser. Sie sollten allerdings reinpassen, is klar, ne. 

Das Häuschen haben wir bei Zooplus gekauft. Es ist eigentlich wetterfest. Ich glaub aber nicht, dass das länger als 2 Jahre überleben würde, wenn man es nicht unter Dach stellt. Das Holz ist recht dünn und die Verarbeitung ist auch nicht sooo klasse. Wenn man Zeit und Geschick hat, kann man das garantiert selber besser bauen.
Bei uns steht es aber unterm Dach, auf der Terrasse. Und von daher war es nicht soooo wichtig, dass es aus supertoll imprägniertem Holz ist.
Das isses: Hundehütte Spike Spezial

Wir haben die Innenwände mit einer zugeschnittenen Isomatte beklebt, den Boden innen und aussen jeweils mit dicken Styroporplatten isoliert, das Dach ebenfalls. 

Wichtig ist, dass man Montagekleber benutzt, der für Styropor geeignet ist. Der falsche Kleber löst das Styropor sonst auf.
Die Isomatte für die Innenwände haben wir am Stück gelassen, damit möglichst keine Ritzen entstehen, durch die es rein ziehen kann. Ebenso die Bodenplatten innen und aussen.
Der Innenraum sollte absolut dicht sein, damit keine Zugluft entsteht.  Die Kanten des Innenraumes haben wir ebenfalls mit diesem Montagekleber, der auch zur Abdichtung geeignet ist, quasi ausgeschäumt, so dass auch die einzelnen Bauteile zugfrei zusammenhalten.

Das Grüne ist die Isomatte, das weisse Styropor:
(Bilder anklicken macht gross) 



Das ist der Boden von aussen:

Das Problem ist, dass der Hase natürlich NICHT gleich in das Häuschen rein wollte. Und bis jetzt immer noch nicht, obwohl es nun schon ein paar Wochen steht. Es ist aber noch nicht kalt und bisher wars trocken. Deshalb habe ich ihm ein Nestchen vor das Häuschen gebaut.
Sieht zwar absolut scheisse aus, aber egal, er liegt dauernd in dem Nestchen und ich hoffe, dass er, wenn es kälter wird, dann auch vollends rein liegt.
Dafür habe ich zwei Styroporplatten auf den Boden gelegt, dann ein Stuhlpolster drauf und darauf eine Fleecedecke. Und damit es wenigstens etwas geschützt ist, eine weitere Decke als Nestchen-Rand drumrum.
Seht selbst, es sieht echt grauslich aus. Aber so lange es dem Hasen gefällt....




Zur Füllung des Innenraumes: am besten ist Kleintierstroh aus dem Zoohandel. Das ist, im Gegensatz zum Stroh vom Bauern geschnitten oder gewalzt, und damit kürzer und weniger stachelig.
Stroh ist deshalb das Beste, weil Wildis und Streuner das kennen und weil es, anders als Decken, nicht nass bleibt, sondern die Katze auch dann, wenn sie mit nassem Fell rein liegt, ziemlich flott trocken wird und trocken liegt.
Ich hab trotzdem jetzt mal eine Decke aufs Stroh gelegt, weil der Hase bisher nicht rein ging. In der Hoffnung, er findet die Decke (das ist so eine weisse hochflorige Fleecedecke, wie es sie überall im Zoohandel gibt) einladender als das Stroh. Bisher aber leider noch ohne Erfolg :/

Wenn das Wetter richtig garstig wird und der Wind den Regen unters Vordach der Terrasse weht, wird das Nestchen natürlich nicht trocken bleiben. Mal sehen, ob er dann in den trockenen Innenraum geht.

Und das isser, der Wannabe-Bewohner:

Mittwoch, 23. November 2011

Mal wieder schreibfaul :-/

Ich hab gerade nen Blog-Hänger :D

Sorry @ all

Dem Hasen gehts super, er kommt jeden Abend mit ins Büro meines Mannes (das hat Glastüren zur Terrasse) und kullert dort auf dem Teppich rum. Er liegt dann auf dem Rücken, streckt die Beinchen in die Luft und tretelt Richtung Zimmerdecke. Ausserdem quakt er seit ein paar Tagen nicht nur wie bisher immer, sondern sagt jetzt auch gaaaauuuuu und wäääääh ♥
Die Türe darf ich aber nicht zumachen, da kriegt er Panik.
Und er hasst es, wenn ich draussen mit ihm schmuse und will dann wieder reingehen. Dann läuft er neben mir her und haut mir gegen das Hosenbein. Am liebsten wäre es ihm, ich würde zu ihm auf die Terrasse ziehen. Vom Schmusen kriegt er nämlich gar nicht genug. Der würde nie von sich aus weglaufen oder sich woanders hinsetzen, so lange ich ihn streichle. Man muss ihm nur die Hand entgegen halten und schon kommt er angedüst und will Hasenbaby sein.

Im Moment üben wir das Hochheben. Wir sind immerhin schon bei 2 cm vom Boden weg angekommen. Dann fängt er an zu strampeln.
Sein geschätztes Gewicht beträgt 8 Kilo. Der Hase ist ein fettes Schweinchen geworden, von oben sieht er mittlerweile aus wie ein Fässchen. Aber was soll ich tun, der hat halt Nachholbedarf und es schmeckt ihm so gut.
Das war bei meinen anderen Wildlingen auch so, die hauten sich alle erstmal die Ranzen voll, bis sie fast platzten und dann pendelte sich das wieder auf Normalgewicht ein. Von daher sehe ich das gelassen.

Futterneidisch ist er aber nicht,  ich hab schon paar mal beobachtet, wie andere Wildis an seine Näpfe auf der Terrasse gingen und er völlig gelassen zuschaute.

Vielleicht bin ich morgen oder übermorgen etwas motivierter, dann mache ich Fotos vom diggen Hasen und vom Hasenhäusle.

Mittwoch, 16. November 2011

Hokuspokus

Gerade sehr im Kommen ist die sogenannte Tierkommunikation. Das ist die Verständigung zwischen Tierhalter und Tier mittels eines Menschen mit besonders besonderen Fähigkeiten, dem Tierkommunikator. Der nimmt, so versichern es einschlägige Homepages von ebensolchen, telepathischen Kontakt zum jeweiligen Tier auf.
Gegen Cash, natürlich.

Öhm.... Aha....
Weiter wird die Vorgehensweise auf diesen Seiten so beschrieben, dass der Halter ein aktuelles Foto seines Lieblings knipsen muss. Dieses mailt er dann der Tierkommunikatorin. Und die bekommt anhand des Fotos des Tieres dessen Gedanken und Gedankenbilder übertragen, die sie dann dem Tierhalter mitteilt.

Öhm.... Aha.....

Eine der einschlägigen Seiten erklärt mir den Hokuspokus so:
Quantentransformation mit Matrix Sensation

Öhm.... Aha..... alles klar.
Jetzt habe ich es verstanden. Quantentransformation!!! Logisch!!! Mit Matrix Sensation!!!
Hätte ich ja auch selber drauf kommen, ne? Wie dumm von mir.

Damit erklärt mein Mann mir auch, warum im Keller zwei Sack voll Katzenscheisse rumstehen, die er hätte gestern die Treppen hoch und raus zum Mülleimer bringen sollen. "Weisst du, Schatzi, quantentransformatorisch und unter Einbeziehung der Matrix Sensation gesehen ist das nämlich so, dass die Säcke gar nicht mehr im Keller stehen. Ich habe sie per Telepathie in den Mülleimer transformiert. Du bildest dir nur ein, dass da zwei Säcke mit Katzenscheisse stehen, glaubs mir und der Matrix!"

Weiter wird mir auf den Seiten erklärt, dass die Verschmelzung feinstofflich-sensitiver Erfahrungen von Quantenheilungstechnologien dabei auch eine Rolle spielen.
JETZT geht euch auch ein Lichtlein auf, gell? Jetzt kommen wir der Sache näher. Wenn das so plausibel erklärt wird, dann muss ja was dran sein, an dieser Tierkommunikation!

Erinnert mich an die Schwester meines Exfreundes. Ihres Zeichens passionierte lila Latzhosenträgerin, in deren Augen mir jeder Anflug von Spiritualität abging.
Wir erzählten ihr eines Tags von unserem Skiurlaub und zeigten Fotos, darunter war auch eines von einer Einkehr-Hütte auf der Bergstation, wo wir uns schon mittags mit Jagertee voll laufen liessen und mordsmässigen Spass hatten.
Sie hielt das Foto mit abgespreiztem kleinen Finger in der Hand, guckte angestrengt versonnen und sagte: "Oh, wie schön, diese Abgeschiedenheit und mitten in der Natur, dort trifft man bestimmt auf Menschen, mit denen man auf gleicher Ebene kommunizieren kann".
Ich antwortete: "Joa, weisste, auf dreitausend Höhenmetern und mit zwei Jägertee intus, da könnte man auch mit einem dreiblättrigen Kleeblatt auf gleicher Ebene kommunizieren".
Ab da war ich bei ihr abgeschrieben. Was mich schwerst-mehrfach betroffen machte, wie ihr euch denken könnt. :D

So, also zurück zum Hokuspokus zur Tierkommunikation mittels telepathischer Fähigkeiten und Matrix-Gedönse.
Erlernen kann man das in Wochenend-Seminaren bei (selbsternannten) Meistern dieses Faches, die sich auf ihren Homepages vozugsweise in bodenlangen Gewändern barfuss über grüne Wiesen tanzend präsentieren. 

Zweimal zwei Wochenenden, 120 Euro pro Tag und Voila, es eröffnen sich einem ganz neue Möglichkeiten, sein Einkommen nebenher aufzubessern. Man kann sich dann ein von der Meisterin selbstgemaltes Pseudo-Diplom an die Wand nageln und darf ab sofort auch in bodenlangen Gewändern über grüne Wiesen tanzen und anderen Leuten per Quantentransformation mit Matrix Sensation die sauer verdienten Kröten aus der Tasche ziehen.

Gar nicht so dumm, eigentlich, gell? Denn wer dem Hokuspokus widerspricht, der ist nämlich nur zu doof dafür. Äh, zu unspirituell, selbstverständlich.
Wenn ein Tier also Verhaltensauffälligkeiten zeigt oder nicht so will, wie der Tierhalter es möchte, dann kann man es ja mal mit Hokuspokus versuchen.
Klappt mit Stechwarzen an den Käsequanten ja auch, wie mir Tante Elfriede versicherte, die regelmässig für teuer Geld zum Warzenbesprechen zu einer "Heilkünstlerin mit transzdental-tendenziöser Ausbildung" ging.
Die hatte auch wunderschöne, selbstgemalte Diplome an der Wand hängen.

Sein Tier kennen lernen, sein Verhalten verstehen, den eigenen Verstand einsetzen - wie Old School! Voll 80er!

Wer dagegen sein altes, sterbendes Tier den Fängen einer Tierkommunikatorin überlässt, die ihm per Telepathie hilft, die transzendale Reise anzutreten, der ist fein raus. Denn stirbt die Katz unter Krämpfen, dann hat sie das so gewollt. Nämlich. Sie hätte es der Tierkommunikatorin schliesslich gesagt, wenn sie lieber sanft gestorben wäre.
Derweil kann sich die Tierhalterin guten Gewissens vor dem Rechner im Internet entspannen und schmalztriefende Gedichte schreiben, bei denen sogar Rosamunde Pilcher peinlich berührt den Tab im Browser geschlossen hätte.
Ab und zu gibt man der Internet-Welt ein paar Wasserstandsmeldungen durch, à la: "Muschi torkelt und kotzt ein wenig, aber das kommt durch die Turbulenzen der transzendalen Atmosphäre, in deren Richtung ihr aufrechter Geist entschwebt" und die mitlesenden Anhänger des Hokuspokus jubeln und freuen sich. Hurra!
Und dem alten, kranken Kätzchen macht das langsame Sterben gerade so richtig Freude, versichert die Tierkommunkatorin.

So ist das nämmich, ihr Dummies. Ihr kapiert das bloss nicht. Euch fehlt der spirituelle Zugang für sowas, ihr seid zu einfach gestrickt, wenn ihr das nicht verstehen könnt.

Wenn ihr mir 125 Euro auf mein Konto überweist und mir ein Foto eures Tierchens schickt, dann verspreche ich euch, das Geld ist gut angelegt, ich wollte mir ja schon länger diese wunderschöne Handtasche von Boss Orange kaufen. Und das Foto des Tierchens bekommt einen Ehrenplatz an meiner Pinnwand. Ehrlich!
Ich erzähle euch dann zum Dank auch etwas über Quantentransformation mit Matrix Sensation, müsste nur kurz noch bissel googeln und mir ein paar Sätze zusammensuchen, die sich möglichst abgedreht und damit eindrucksvoll anhören. Das wäre mir die Mühe aber wert :)))))))

Donnerstag, 10. November 2011

Hasenkatervideo

Ich habe eben ein Video vom Hasen gemacht. Damit ihr mal seht, WIIIIIE süss der Kerl ist ♥
Und wie zahm er geworden ist :)

Hier direkt im Blog hochladen dauert Stunden, deshalb nur der Link zu Youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=sH5JbS9vjZQ

Und bitte stellt den Ton ab. Mein Gequake muss man echt nicht gehört haben :D
Bildqualität ist auch bescheiden. Aber so bissel was kann man erkennen. :)

Paar Fotos gibts auch noch:







Auf dem zweiten Foto sieht man, was für ein dicker Bollen er geworden ist.
Auf dem letzten Foto tretelt er. Das macht er, sobald man ihn anspricht ♥

Mittwoch, 9. November 2011

Katzen und Kennels, wie kriegt man sie rein?

Man schnappt sie, steckt sie rein, macht die Türe zu. :D

Wenn sie mitspielen. Wenn nicht, hat man ein Problem. Bei zahmen Katzen kann man das trainieren. Aber bei scheuen Katzen? Sehr ängstlichen Katzen, die sich nicht anfassen lassen? Solchen? Keine Chance, von wegen Training.
Und manchmal müssen sie halt zum Tierarzt, bevor man es geschafft hat, sie handzahm zu kriegen und dann das Einsteigen in den Transportkorb üben kann.

Am besten gehts so:

Man lockt die Katze in den kleinsten Raum der Wohnung. Bevor man das tut, hat man alle Versteckmöglichkeiten zugestopft. Das ist wichtig, sonst klappt es nicht.
Das Badezimmer bietet sich für diesen Zweck an.
Lässt sich die Katze nicht locken, kommt die Hinterherlauf-Methode zum Einsatz: man latscht man so lange gemessenen Schrittes (nicht jagen, nicht rennen, nicht "kschksch" machen, sondern RUHIG, aber hartnäckig) hinterher, bis sie in den Raum geht.
Nicht mit den Armen fuchteln, ihr nicht den Weg versperren, sondern sie einfach hartnäckig verfolgen und dabei mit alles-wird-gut-Stimme bebabbeln.  Das kann dauern und es kann durchaus vorkommen, dass man einige hundert Meter durch die Bude latscht, bis man die Katz in dem Raum hat.
Sobald sie drin ist, Türe zu.

Dann holt man den Kennel und stellt ihn in den Raum. Und dann geht das Ganze von vorne los. Man latscht der Katze hinterher, bis sie in den Kennel geht.
Wenn der Kennel der einzige Zufluchtsort im Raum ist, wird sie schnell rein gehen. Dann Türchen zu.
Alles ganz ruuuuhig, leise auf die Katze einreden, nicht laut werden, ihr keine Angst machen. 

Klappt das alles nicht, dann hilft nur Sedalin oder ein ähnliches Beruhigungsmittel.
Aber auch das ist kein Zuckerschlecken, denn die Katze wird zwar müde und befindet sich in einer mir-ist-alles-scheissegal-Stimmung, aber Vorsicht: wenn sie erschrickt, ist auch mit Sedalin o.ä. nichts zu machen.
Deshalb lieber immer zuerst mit der Hinterherlauf-Methode versuchen.

Dienstag, 8. November 2011

Alles Gute zum Geburtstag, Blögchen :)

Das Blog wird heute ein Jahr alt :)

Als ich es damals eröffnete, hätte ich nie damit gerechnet, dass ich wirklich Spass dran finde. Das war eher so ein Versuchsballon, mal antesten, bisschen rumspielen und dann wieder sterben lassen.
Und es war auch gar nicht wirklich als Katzenblog gedacht :D

Ich hätte nie damit gerechnet, dass sich jemand für mein Katzen-Geschwafel interessiert. Eher wäre ich davon ausgegangen, dass Reaktionen kommen a la "Nu mach aber mal einen Punkt, das ist doch völlig durchgeknallt, was du für Erwartungen an Katzenhalter hast".

Erst als ich gemerkt habe, dass es noch viel mehr Leute gibt, die ähnlich gestrickt sind, die Katzen (oder Tiere im Allgemeinen) nicht für nebensächliches Amusement für Menschen halten, fing es an Spass zu machen, darüber zu schreiben.

Bevor ich das Blog aufmachte, war ich in einem Forum unterwegs, in dem es einen Katzenthread gab. Völlig Off Topic, das Forum an sich hatte nichts mit Tieren oder Katzen im Speziellen zu tun (um Katzenforen machte ich damals einen Riesenbogen).

In diesem Thread fanden sich halt die Katzenhalter unter den dortigen Usern zusammen und erzählten über ihre Katzen und zeigten Fotos.
Dabei blieb es auch meistens, beim Fotos zeigen. Fotos zeigen war toll, alle Fotos wurden mit Herzchen-Smilies quittiert. Probleme in der Katzenhaltung waren dagegen eher tabu.
Einmal tauchte eine Userin auf, die eine Pinkelkatze hatte. Sie erwähnte das so am Rande. Ich wollte ihr, bzw. der Katze helfen und stellte ihr diverse Fragen zur Unsauberkeit ihrer Katze.

In dem Thread brach daraufhin ein Sturm der Entrüstung los. Was mir einfallen würde, jemanden mit solchen Fragen zu löchern, die würden ja geradezu unterstellen, dass die betreffende Katzenhalterin keine Ahnung hätte, ich wäre unverschämt, ich solle die Klappe halten. Und dann wurden weiter Fotos en masse gepostet, lustige Herzchen-Smilies drunter gesetzt und das Thema war erledigt.

Dann kamen immer mal wieder User mit einzelnen Katzenbabies an und zeigten Fotos. Alle jubelten, nur ich nicht.
Dann kamen User mit Katzennachwuchs an, zeigten Fotos, alle jubelten, nur ich nicht.
Ich wurde quasi zur personifizierten Pestbeule dieses Threads, hatte ständig was zu motzen, legte mich mit allen an, versuchte ihnen klar zu machen, dass ihre Katzenhaltung scheisse ist, dass sie sich informieren müssten und dass Katzen keine Nebensächlichkeiten sind, die man sich halt einfach mal so anschafft, dass sie dazu verpflichtet wären, ihren Katzen bessere Haltungsbedingungen zuteil werden zu lassen.

Und das alles in meinem Schnodder-Tonfall,  ohne jedes Talent zur Diplomatie. Ihr könnt euch denken, was da los war :/
Ich kassierte von Seiten der Administration eine Verwarnung nach der anderen,  die Schreiberinnen in diesem Thread legten mir nahe, zu verschwinden und sie in Ruhe zu lassen, es ginge mich einen Scheissendreck an, ob sie ihre Katzen kastrieren, einzeln halten, mit Scheisse füttern, und so weiter.
Die wollten einfach nur lustige Katzenfotos posten, Smilies drunter setzen und fertig.
Es kam, wie es kommen musste, ich wurde gesperrt :D

Dann machte ich das Blog auf, schrieb so vor mich hin, und guckte eher zufällig oder aus Langeweile mal in ein oder zwei Katzenforen rein. Und huch, da gabs noch mehr, die so drauf waren wie ich. Wie schön :))

Ein paar Leute fanden mein Gebabbel hier wohl auch gar nicht mal so ganz daneben und empfahlen das Blog weiter. Und dann fing es an, mir richtig Spass zu machen.

Heute liebe ich mein Blögchen und die vielen Leser, die Interesse an Katzen haben, für die diese Tiere nicht nur lebende Kuscheltiere sind, denen man billiges Futter hinstellt und sie auf den Schoss nimmt, wenn man gerade mal Bock drauf hat und sich ansonsten nicht grossartig für sie interessiert. 

Ich freu mich sehr, dass ihr alle da seid, dass ihr euch für eure Tiere interessiert und sie liebt und sie nicht an- und abschafft wie Möbelstücke.
Bis ich euch kennenlernte, kam ich mir eher vor wie ein Alien, was Tierhaltung angeht. Aber ihr seid alle genauso bekloppt wie ich und das freut mich granatenmässig ♥

Damit fing es vor einem Jahr an: Hallo Blog

Dienstag, 1. November 2011

Katzen-Vermehrer

Es scheint sich in Katzenforen rumgesprochen zu haben, dass Leute, die mit viel zu jungen Kitten ankommen, nicht als Retter der Tierwelt und des Universums gelobt werden.

Seit Neuestem sagt keiner mehr, der Probleme mit viel zu jungen Kitten hat, dass er die Tiere vom "privaten Züchter" oder aus Kleinanzeigen hat. Die Leut sind ja nicht doof, die haben keinen Bock auf Schelte und Vorhaltungen, auch wenn sie diese verdient haben, bis der Doktor kommt.

Neeeeein, die finden seit Neuestem die viel zu jungen Kitten. Auf Parkbänken, zum Beispiel. Oder in Körbchen vor der Haustüre, mit einem kleinen Zettelchen dabei.
Oder sie ziehen sie in grossen Mengen aus Mülleimern.

Dann machen die viel zu jungen Zwerge Probleme (meistens Unsauberkeit, kein Wunder, denn die Katzenmutter erzieht ihre Kinder bis zur 12. Woche und darüber hinaus zur Sauberkeit) und die Leute wollen ihr Problem gelöst haben und gar nicht mal wenige wollen auch gerne dafür gelobt werden, dass sie Kitten "gerettet" haben.
Für 6 oder 8 Wochen alte Kitten gibts nur Schelte. Ausser, man erfindet eine rührselige Geschichte, dann kommen die Lober in Horden. *rolleyes*
Komischerweise sind ein Grossteil dieser "gefundenen" und "geretteten" Kätzchen Rassemixe und Langhaarmixe. Alles natürlich reiner Zuuuuufall. Sicher, sicher.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, gell. 

Das Vermehrerpack freut sich den Arsch ab, streicht den Kaufpreis ein und produziert weiter. Und weiter. Und weiter. In grossen Massen. Denn es lohnt sich ja.

Die Kitten werden vorzugsweise als "Rassekatzen ohne Papiere" vertickt.

Liebe Leute, es gibt keine Rassekatzen ohne Papiere. Eine Rassekatze hat Papiere, sonst ist es keine. So einfach ist das.
Sie stammt von einem Züchter, der einem Verein angehört und wird nicht vor dem Alter von 12 bis 16 Wochen abgegeben.
Rassekitten  kosten Geld. Keine läppischen 200 Euro, sondern einiges mehr.

Die Tierheime sind voll, teilweise werden die Kitten in Käfigen gestapelt. So schlimm war es noch nie und es wird immer schlimmer.
So wie in diesem Video sieht es in vielen Tierheimen derzeit aus: WDR, Tiere suchen ein Zuhause, Beitrag über das Tierheim in Gelsenkirchen

So lange Vermehrer ihren produzierten Nachwuchs los werden, so lange sie mit jedem Wurf ein paar Euro verdienen, so lange werden sie weiter produzieren.
Die Nachfrage regelt das Angebot. Bitte-bitte-bitte nehmt von diesen Leuten keine Kitten!!

Montag, 31. Oktober 2011

Schon wieder ein Hasen-Update :-o

Ich komm gar nicht mehr nach, das geht hier wie beim Brezelbacken, so schnell :D

Ich sass gerade, am hellichten Tag, fast eine Stunde lang mit dem Hasen auf der Terrasse. Er sitzt dort immer noch :D

Vorhin schaute ich aus dem Fenster und sah ihn ratlos guckend in der Einfahrt des Nachbarn sitzen. Er schaute unsere Haustüre an. Wahrscheinlich hat er sich überlegt, wie er es wohl anstellen könnte, dass die Türe aufgeht und ich rauskomme. ;)
Jacke mit Futter und Leckerli geschnappt und ab nach draussen. Er kam sofort her und tappelte mit mir ums Haus rum auf die Terrasse. Dort sassen wir jetzt und haben geschmust und gefuttert.

Nach 50 Minuten bin ich dann durch eine Terrassentüre ins Haus gegangen, er blieb sitzen und guckte. Zwei Minuten später bin ich wieder raus, hab nochmal mit ihm gekuschelt. Dann wieder rein. Und ein paar Minuten später wieder raus.

Er weiss jetzt, dass er nur lang genug die Terrassentüren angucken muss und irgendwann komm ich raus. Jetzt kann es nicht mehr lange dauern, bis er sich bemerkbar macht, wenn er will, dass ich raus komme.
So lange er dort sitzt, gehe ich alle 10 bis 20 Minuten mal kurz raus.

Auf den Terrassenstühlen liegen die Polsterauflagen, er kann es sich dort also auch bequem machen, bis dann spätestens übermorgen das Häuschen fertig ist.

Hach, wäre das schön, wenn er endlich aus dieser doofen Weidehütte am Wald, in der er mutmasslich wohnt bis jetzt, ausziehen und sich hier niederlassen würde.
Das ist so klasse von meinem Heldenhasen, dass er sich jetzt tagsüber her traut ♥

Zeitumstellung und so weiter

Jetzt ist es so weit. Diese elende Zeitumstellung. Um 17 Uhr wird es dunkel *heul*
Ich hasse das. Wenn es nach mir ginge, wäre das ganze Jahr Sommerzeit. Eher im Winter noch eine Stunde vorstellen, als zurück.
Was interessiert es schon, ob es vormittags um 8 Uhr oder um 9 Uhr hell wird? Morgenmuffelig bin ich eh, völlig schnurz ob es hell oder dunkel ist.

Aber am Abend, da hat man Zeit und könnte raus. Im Garten gibt es noch einiges zu tun und mit der Taschenlampe in der Hand am Deich Slalom um Schafscheisse zu laufen, das ist auch einfach nur äääääätzend.

Winter in Norddeutschland ist eh eine Zumutung. Ich lebe gerne hier, aber der Winter..... es wird manchmal wochenlang nicht hell. In Süddeutschland ist auch mal längere Zeit Schietwetter, aber, dass wochenlang die Sonne nicht zu sehen ist und durchgehend Hochnebel, das gibts dort nicht. 

Und was mir keiner glaubt, ausser anderen Süddeutschen, die hier leben, ist, dass man es granatenmässig merkt, dass es hier im Winter eine Stunde weniger Tageslicht gibt.
Im Sommer ist es andersrum, da wird es hier im Norden früher hell und später dunkel. Was toll ist.
Aber im Winter..... gnaaaaaa.
Monatelang lebt man im Dunkeltrüben, man wird gar nicht mehr richtig wach.

Hoffentlich gibts wieder ordentlich Schnee diesen Winter. Wenn alles weiss ist, sieht es nicht halb so trüb aus wie ohne Schnee. Und die Welt ist leise und sauber und glitzert. Ich liebe Schnee.

Der Hase macht die Zeitumstellung natürlich nicht mit. Wie auch, ich kann ihm ja schlecht erklären, dass er von jetzt an bitte eine Stunde später kommen soll.
Also gehen wir ab jetzt eine Stunde früher, statt wie bisher um 24 Uhr, ab sofort um 23 Uhr unsere Hunde-Hasen-Deichrunde.

Er wird immer schmusiger. Der ist ein wahrer Schmuse- und Knutsch-Freak, der würde die ganze Nacht so weiter machen, wenn er könnte. Er köpfelt und tretelt und schnurrt und babbelt gleichzeitig. Und nebenher mampft er noch Dreamies. Für Dreamies würde er töten. :D

Der nächtliche Ablauf sieht momentan so aus: Er wartet vor dem Haus, dann gibts erstmal Begrüssung und Küsschen und dann gibts was zu futtern. Mann, Hund und ich laufen los und statt der Hase hier in Ruhe futtert, frisst er nur hektisch ein paar Bissen und rast uns dann hinterher. Auf halber Strecke setzt er sich auf ein Mäuerchen und wartet, bis wir zurück kommen. Dann gibts wieder Begrüssung und Küsschen :D

Und dann laufen wir zusammen nach Hause. Vornedraus Mann und Hund, 10 Meter dahinter der Hase und ich. Mit lautem Gepiepe natürlich, vom Hasen.
Vor Linda hat er keine Angst, aber mein Mann ist ihm nicht geheuer. In seiner Welt gibts momentan nur einen Menschen, dem er vertraut.
Zuhause angekommen, verschwinden Mann und Hund ins Haus und der Hase und ich futtern. Das heisst, er futtert und ich halte ihm dabei das Hinterteil. Das findet er toll. Er sitzt auf meinen Füssen und ich hab die Hände auf seinem hinteren Rücken liegen. Dann futtert er in alle Ruhe. Sonst schlingt er und guckt links und rechts und ist zappelig.
Hände auf den Hintern und er ist ruhig und futtert ganz gemütlich. Wie bei meiner Sophie. Die würde auch an Silvester um 12 Uhr in aller Seelenruhe futtern, so lange ich ihr den Hintern halte. Das scheint irgendwie eine beruhigende Wirkung auf Katzen zu haben :D
Hätte ich drei Hände, könnte ich ihm den Fotoapparat sogar direkt vor die Nase halten, vermutlich.



Gestern wurde im Nachbarkaff geböllert, als wir gerade auf dem Heimweg waren. Entweder ein durchgeknallter Jäger, der im Wald Amok geschossen hat, oder irgendwelche Leute, die mit irgendwas rumböllerten. War ziemlich laut und ich dachte nach dem ersten Schuss, dass ich den Hasen jetzt gleich im gestreckten Galopp davon flitzen sehen. Aber denkste. Dem war das völlig schnurz :-o
Der tappelte neben mir her und erzählte und erzählte. Völlig cool. Sobald mein Mann aber stehenbleibt, bleibt auch der Hase stehen und geht in Hab-Acht-Stellung.

Der Plan ist ja, den Hasen als nächstes auf der Terrasse ansässig zu machen. Also auf der anderen Seite des Hauses. Bisher futtern wir ja immer vor dem Haus.
Wir haben ein Hasenhaus aus Holz gekauft, das wird jetzt noch isoliert und dann wird es auf der Terrasse aufgestellt.
Und deshalb üben wir seit Neuestem immer, nach dem Futtern ums Haus herum, die Einfahrt entlang und auf die Terrasse zu gehen.
Mein Mann stellt die Terrassentüren auf Kipp und die Katzenbande hockt drin und glotzt raus und der Hase sitzt auf der Terrasse und glotzt rein. Durch die gekippten Türen hören sie sich auch gegenseitig.

Franzi findet es unmöglich, dass Mutti direkt vor seiner Nase schamlos mit einer fremden Katze busselt.
Die Drillinge finden den Hasen super interessant. Emma findet den ganzen Affentanz doof und Dorle knurrt.
Luzie ist wie immer, die findet alles super. Wenns nach ihr ginge, könnte der Hase direkt reinmarschieren und sich von ihr piesacken lassen. Lotti ignoriert das alles, die guckt kurz und geht dann demonstrativ aus dem Wohnzimmer, das elitäre kleine Aas.
Anton ist auch wie immer, er guckt interessiert und freundlich. Sophie und Lilli kriegen nix mit, weil Lilli ja extra wohnt und Sophie mit ihr zusammen futtert, während wir Gassi gehen.
Der Hase sitzt auf der Terrasse und ist reichlich beeindruckt von den vielen Katzen auf der anderen Seite der Glastüren. Aber nicht panisch oder super ängstlich. So lange man ihm ab und zu ein Dreamie vor die Nase hält und mit ihm babbelt und busselt, bleibt er mit mir auf der Terrasse sitzen.

Die Zeit, die ich draussen mit ihm rumsitze, wird immer länger irgendwie. Ich kann mich so schwer trennen. Ich könnt jede Nacht heulen, wenn ich ihm eine gute Nacht wünsche und ins Haus gehe. Er guckt noch eine Weile die Türe an und trottet dann davon. :-/

Aber ich locke ihn nicht rein. Obwohl er mitgehen würde, da bin ich mir ziemlich sicher.
Er muss das von sich aus wollen und die Initiative ergreifen. Wie Anton und Franzi.
Irgendwann ist er soweit.

Und dann steht wahrscheinlich schon das nächste vierbeinige Problem bereit. Denn Fritzi wird momentan sehr seltsam kontaktfreudig hat mich gestern im Garten zum ersten mal angepiept. *rolleyes*
Der Hase ist ein Ausnahme-Hase, der hat durch meine Schuld viel mitmachen müssen. Ich war die, die ihn ins Unglück geschickt hat und selbstverständlich darf er rein, wenn er will.
Aber mehr geht einfach nicht. :(
Falls Fritzi dann auch noch Schosskater werden will,  bin ich aufgeschmissen. Mir wird Angst und Bange, wenn ich nur dran denke, wie viele Wildlinge ich hier habe, die irgendwann auch noch auf die Idee kommen könnten.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Kitten / Katzenbabies

Bei wem schlägt das Herz nicht ein paar Takte schneller, wenn er Katzenbabies sieht? Der möge vortreten :D



Ich verfalle beim Anblick von Kitten innerhalb von Millisekunden in den Status eines vollkommen debilen Idioten und fange an, in Babysprache ("du thüsser tleiner Zuckerschatz"), vollkommen blödsinniges Zeug zu faseln und habe dabei angeblich auch einen ziemlich besoffenen Gesichtsausdruck und vermittle den Eindruck, als wäre ich nicht ganz ausgebacken, wurde mir schon öfter mitgeteilt.
Kurz gesagt, mir knallen beim Anblick von Kitten sämtliche Sicherungen raus.
(Bei alten Katzen aber auch. Öhm.... :D )

Was ganz, ganz schrecklich ist, ist ein einzeln gehaltenes Katzenbaby. Das ist mit das Schlimmste, was man einer Katze antun kann.
Steigerungsfähig ist das nur noch, wenn das Katzenbaby viel zu jung, also vor dem Alter von mindestens 12 Wochen von der Mutter getrennt wurde.

Katzen sind soziale Wesen, sie brauchen die Gesellschaft einer zweiten Katze. Bitte: niemals ein einzelnes Kitten anschaffen. 
Diese Katzen werden zu Soziopathen, sie entwickeln Psychomacken wie Unsauberkeit, Zerstörungswut, Aggressionen oder sie resignieren einfach und führen ein ruhiges, aber unglückliches Leben.
Ein Mensch, und wenn er sich noch so gut und so viel um das Kitten kümmert, kann niemals (!) die Gesellschaft eines zweiten Kittens ersetzen.
Artspezifisches Sozialverhalten ist nicht ersetzbar. Auch ein Hund ersetzt nicht die Gesellschaft einer zweiten Katze.





Auf was ihr achten solltet, wenn ihr euch Kitten anschaffen wollt, ist Folgendes:

Sie sollten mindestens 12 Wochen alt sein.

Wurfgeschwister, am besten gleichgeschlechtlich, ergeben ein Dreamteam.

Zwei Kitten aus verschiedenen Würfen ergeben ebenso ein Dreamteam, denn Kitten ist es egal, ob sie mit ihrem Spiel- und Schmusekumpel verwandt sind oder nicht. Sie sollten halt ungefähr gleich alt sein.







Wenn du die Zwerge zu dir nach Hause holst, quartiere sie in ein Zimmer ein. Sie haben noch nicht den Überblick und die Orientierung, um sich in der ganzen Wohnung/Haus zurecht zu finden.
Lass sie sich dort ein oder zwei Tage lang eingewöhnen und dann erst sollten sie den Rest der Wohnung erkunden dürfen.

Mehrere Katzenklos an strategisch günstigen Stellen aufstellen. Niedrige Schalen ohne Deckel sind am besten. Wenn so ein kleiner Zwuck merkt, er muss mal, dann muss das schnell gehen. Sie können noch nicht lange einhalten, deshalb sollten mehr Klos aufgestellt werden, als dir wahrscheinlich erstmal lieb ist. Die Anzahl der Klos kann später reduziert werden.

Beobachte deine Kitten gut. Falls sie Katzenstreu futtern (manche machen das, manche nicht), dann benutze bitte kein Bentonit-Streu, sondern Katzenstreu aus Holzspänen. Ansonsten könnte ein Darmverschluss die Folge sein.






Bei der Ernährung von Kitten un-be-dingt darauf achten, dass sie so viel fressen dürfen, wie sie wollen. Das können in bestimmten Wachstumsphasen riesige Mengen sein.
Was bei den Fütterungsempfehlungen der Hersteller angegeben ist: vergiss es. Katzenteenies hauen gerne auch mal das Dreifache der dort angegebenen Menge weg.
Du solltest sie mindestens 5 mal täglich füttern und wenn sie was von der Mahlzeit übrig lassen, dann erst wars genug. 
Ich betone das deshalb so, und tu es hiermit nochmal, weil man ständig von angeblich total durchgeknallten Kitten hört und liest, die kaum zu händeln sind. Und wenn man genauer nachfragt, kommt raus, dass die Katzenkinder schlicht und einfach fast irre vor Hunger sind, weil die Katzenhalter sie nach der Mengen-Empfehlung des jeweiligen Futterherstellers gefüttert haben.




Denke daran, dass, falls du dir ein Pärchen ins Haus holst, beide früh genug kastrieren lässt. Das heisst, spätestens mit 4 Monaten.
Und lass beide gleichzeitig kastrieren. Tust du das nicht, hast du zweimal Stress und die Katzen auch.

So, jetzt zu dem, was dir passieren wird, wenn du denkst, lass die doofe Kuh doch reden, das ist mir doch alles wurscht, ich will nur ein einzelnes Kitten.

Dein Kätzchen wird unglücklich sein. Es wird sich einsam fühlen. Und dadurch wird es die eine oder andere Psycho-Macke entwickeln. Die häufigsten sind diese hier:

- Unsauber werden. Das heisst, es wird dir die Bude vollpinkeln.
- Aggressiv werden. Es wird in deine Hände und Arme beissen und kratzen.
- Es wird Zerstörungswut entwickeln. Tapeten schreddern, Sofa zerkratzen, und so weiter.
- Krank werden. Weil ihm kognitive Reize fehlen und weil ihm der Anreiz zu genügend Bewegung fehlt.

Wenn du dir das alles nicht vorstellen kannst, dann google bitte nach folgenden Stichworten:
  • Kaspar-Hauser-Komplex
  • Wolfskinder
  • Genie und Curtiss
  • Soziale Isolation und ihre Folgen
  • Deprivation / Hospitalismus
Vielleicht machen es dir diese Beispiele aus dem nicht-tierischen, sondern menschlichen Bereich etwas einfacher, zu verstehen, was man einem einzeln gehaltenen Katzenkind antut.
Es gibt kein anderes Wort dafür, ausser: Tierquälerei.



Schau dir die Fotos an, bricht es einem nicht das Herz, wenn man sich vorstellt, wieviel Glück und Spass man Katzen vorenthalten würde, wenn man sie einzeln hält?

Wenn du nun sagst, dass du für zwei Kitten keinen Platz hast, bzw. deine Wohnung zu klein ist:
Die Bude, die für zwei Kitten zu klein ist, die ist auch für ein Kitten zu klein. Entweder zwei, oder gar keines.

Wenn du sagst, du kannst dir keine zwei Kitten leisten:
Dann musst du eben mit der Katzenhaltung so lange warten, bis du es kannst. Und dir erst DANN Katzen anschaffen.

Wenn du sagst, dein Freund/Mann spielt bei einem zweiten Kitten nicht mit:
Dann such dir entweder einen anderen Kerl oder verzichte auf Katzenhaltung.

Wenn du sagst, dein Vermieter erlaubt nur eine einzelne Katze:
Rede mit ihm. Erkläre ihm, dass eine Einzelkatze zur Zerstörungswut neigt, zwei Katzen sich aber miteinander beschäftigen können. Oder druck ihm dieses Posting aus. Willigt er nicht ein oder droht dir mit Kündigung: Verzichte auf Katzenhaltung bis du eine andere Wohnung gefunden hast.

Wenn du sagst, das ist dir alles schnurz, früher hat man Kitten auch alleine gehalten, die haben das auch überlebt und ausserdem sind das doch eh nur Tiere:
Dann bist du ein Drecksack, hast eine bedenkliche Neigung zum Sadismus und der Blitz möge dich beim Scheissen treffen.

Da ich aber nicht glaube, dass du so bist (bist du nicht, oder?!?), wirst du weitere Infos über Katzenhaltung bestimmt interessant finden.
Bitte lies dich unbedingt über artgerechte Ernährung ein: Klick
Ganz allgemeine Infos über die Haltung von Katzen: Klick



Danke für die Fotos an Ann-Christin, Claudia, Susanne und Martina :)

Montag, 24. Oktober 2011

Hasenfotos

Der Hase hasst die Kamera. Sie macht Geräusche, piept, blinkt, das ist ihm natürlich unheimlich.
Ich hätte gerne ein Foto gemacht, wie er auf meinem Schoss sitzt, denn tut er nämlich seit neuestem :D

Aber sobald ich die Cam aus der Tasche ziehe, springt er auf. Er ist aber so cool, dass er gleich danach wieder her kommt. Daran, dass ich mir alle paar Minuten die Nase putzen muss (Schnupfen, immer noch :-/ ), hat er sich gewöhnt, das macht ihm nichts mehr aus. Anfangs sprang er immer los, sobald ich ein Taschentuch aus der Jackentasche holte.

Nassfutter lehnt er leider wieder ab. Was mich sehr ärgert, aber im Moment ist mir wichtiger, dass er gerne kommt, als dass ich ihn von dem saublöden Trockenfutter weg kriege.

Wir sitzen gerade jede Nacht eine halbe Stunde auf der Treppe vor dem Haus. Länger hält mein Hintern nicht durch, trotz Kissen. Ich warte darauf, dass ich mir bei der Rumhockerei in der Kälte eine Blasenentzündung einhandle :D
Er futtert erst, danach ist schmusen angesagt. Und babbeln. Er babbelt ohne Punkt und Komma.

Wenn ich jetzt sage, dass er sich auf den Rücken legt und sich das Bauchi kraulen lässt, glaubt mir kein Mensch, gell? Stimmt aber. :)
Der schmust, als ob er das schon immer getan hätte. Kullert auf dem Rücken rum, tretelt wie ein Wilder, schnurrt wie eine Nähmaschine..... und er gibt Küsschen. Richtig fette Schmatzer ♥

(Fotos anklicken, dann werden sie grösser)

"Huch! Es hat klick gemacht!"


 "Ich komm erst wieder her, wenn du die Maschine in die Tasche gesteckt hast. Menno!"


Man beachte den misstrauischen Blick: "määäh, die hat schon wieder die doofe Maschine aus der Tasche gezogen"

Ist er nicht ein super hübscher Hase? ♥♥♥

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Wir haben Flöhe

Zum ersten Mal. Aber irgendwann musste es uns halt auch mal erwischen. :-/

Entweder habe ich sie mit reingetragen oder Linda. Einige Hunde hier haben gerade welche, deshalb vermute ich, dass ein paar dieser Scheissflöhe die Frechheit hatten, sich auf mein Lindchen zu setzen und nach Hause tragen zu lassen.

Vor Kurzem ging hier die grosse Kratzerei los. Erst dachte ich, ok, Fellwechseln, da kratzen sie sich öfter. Als ich dann ein paar Stunden später mehrere Katzen gleichzeitig beim Kratzen gesehen habe, bin ich sofort nach einem Kamm gerannt.
Katzen und Hund ausgekämmt, nach Flohkot untersucht, nix gefunden.

Das ging ein paar Tage so weiter, ich hab gekämmt und gekämmt. Und tatsächlich, irgendwann entdeckte ich in einem Büschel weisser Emmi-Haare ein paar schwarze Krümel.
Die Krümel verfärbten sich auf einem nassen Zewatuch rot, ich war begeistert und bekam sofort selber Juckreiz :D

Nun ist auch genau Emma die Katze, wegen der ich keine richtig fiesen Mittel einsetzen kann, denn Emma hat CNI.
Fogger einsetzen? Ich kann keine 11 Katzen für 5 bis 6 Stunden aus dem Haus schaffen.
Nach einigem Rumlesen habe ich mich dazu entschlossen, die beiden Flohbekämpfungsmittel  Program und Capstar  einzusetzen, beide von der Firma Novartis.

Ersteres ist ein Entwicklungshemmer, der verhindert, dass die Flöhe sich vermehren. Zweiteres tötet die auf dem Tier befindlichen adulten Flöhe sofort ab.

Nachdem ich gelesen hatte, dass sterbende Flöhe noch schnell massenhaft Eier ablegen, bevor sie futschi gehen, fand ich es logisch, zuerst Program einzusetzen und zwei Tage später dann mit Capstar zum eigentlichen Vernichtungsschlag anzusetzen.

Da in der Umgebung jedoch, wenn man Flohbefall erstmal bemerkt hat, schon Floheier und Flohlarven vorhanden sind, sollte man die Behandlung 6 Monate fortführen.
Womit wir bei den Kosten wären.
Beide Mittel gibt es nur in 6er-Packungen zu kaufen. Da ich 13 Katzen entflohen will/muss, brauche ich also jeweils drei Packungen a 6 Ampullen, bzw. Tabletten. 

13 Katzen deshalb, weil ich den Hasen gleich mit entflohe und ebenfalls Fritzi, den Wildling, der nachts auf der Terrasse schläft.

In der Apotheke haben wir für drei mal 6 Ampullen Program für Katzen plus 1 mal 6 Tabletten für den Hund (Achtung, festhalten!) sage und schreibe 172 Euro bezahlt.
Für drei mal 6 Tabletten Capstar für Katzen plus 1 mal 6 Tabletten für den Hund haben wir 76 Euro bezahlt.

Übers Internet lassen sich beide Mittel günstiger beziehen, aber ich wollte beides so schnell wie möglich einsetzen, deshalb haben wir in der Apotheke vor Ort bestellt.

Eine Wurmkur für die komplette Mannschaft muss auch sein, da Flöhe Würmer übertragen. Das wären dann nochmal schlappe 160 Euro.

Rechnet man nun die Behandlung für die 6 Monate zusammen, mit den Preisen, die man im Internet für die Mittelchen bezahlt, kommen wir am Ende auf einen Betrag von - übern Daumen gerechnet - ungefähr 1000 Euro.

Mein Tussi-Hirn bekommt es fast nicht gebacken, dass ich den Gegenwert von 4 bis 6 Paar neuen Schuhen oder drei Liebeskind-Handtaschen oder 2 Belstaff-Taschen für Flöhe hinblättern muss. *heul*
Für Parasiten! Ich könnt k-o-t-z-e-n.

Vielleicht sollte ich einfach die ganze Bande ins Auto packen und die nächste Autobahnraststätte ansteuern :D

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Sie bellt :-O

Linda bellt nicht. Nie. Das wurde ihr in Spanien rausgeprügelt.
Seit ich den Hund habe, also seit dreieinhalb Jahren, habe ich sie nicht mehr als vielleicht 5 mal bellen hören. Wobei man das auch nicht bellen nenen konnte, es waren eher sehr vorsichtige und leise und jeweils nur einzelne "wuff"
Also winzige einzelne Kläfflaute. Kein Bellen, das man als Bellen bezeichnen könnte.

Vorhin liefen wir wie jede Nacht zum Deich. Dort lag eine Plane, mit Steinen beschwert. Linda haute die Bremse rein, stand da mit hochgestelltem Rückenfell und BELLTE. Aber so richtig.

Wisst ihr, was das für ein seltsames Gefühl ist, wenn man die Stimme seines eigenen Hundes nicht kennt? Und dann plötzlich hört?
Die kriegte sich nämlich gar nicht mehr ein und bellte wie eine Bekloppte.
Ich feuerte sie an, weil ich schon eeeeeewig auf eine Gelegenheit gewartet hatte, bei der sie bellen würde und ich sie dabei anfeuern könnte, damit sie merkt, sie DARF bellen!

Wenn sie mal vor Schreck ein brüllendes Kind angewuffelt hatte oder einen Jogger, der aus dem Nichts um die Ecke kam, konnte ich mich ja schlecht hinstellen und sie dafür bejubeln. Da kriegt man heutzutage sofort die Kinderschutzpolizei und den internationalen Joggerschutzverband auf den Hals gehetzt und der Hund eine Maulkorbpflicht verpasst und der Halter gilt fortan als Aussätziger. Denn er hat seinen bellenden Hund gelobt. Das darf man heute nicht mehr. Hundehalter und Hunde dürfen GAR NIX mehr. Die können froh sein, dass sie überhaupt noch auf deutschen Strassen geduldet werden. 

Aber jetzt, eeeeendlich mal eine Gelegenheit, um sie so richtig anzufeuern. Yeah!

Wir haben bestimmt das halbe Dorf aufgeweckt. Linda laut und ausdauernd bellend, ich dazu jubelnd "Jawoll! So ist fein! Pass auf! Jawoll! So ist fein!"

Die Stimme, ich könnt mich weglachen. Das ist eher eine Quäke, als eine Stimme :D

Als wir dann weiter gelaufen waren, ging mir auch ein Licht auf, warum sie überhaupt gebellt hatte.
Deich - Schafe - Plane - ein nie bellender Hund, der total am Rad dreht....aha. Alles klar.

Wenn ihr mal irgendwo vorbei kommt, an einem Bauernhof, einer Schäferei, einem Reitstall o.ä. und eine mit Steinen beschwerte Plane am Strassenrand oder neben einer Koppel liegen seht, schaut nicht darunter.
Mit gar nicht mal so geringer Wahrscheinlichkeit liegt ein totes Tier darunter, das am nächsten Morgen vom LKW der zuständigen Tierkörperbeseitigungsanstalt abgeholt wird.

Die Landeier unter euch wissen das eventuell. Falls nicht, jetzt wisst ihr es.
Ich hab auf dem Rückweg nachgeschaut, die Plane angehoben und gleich wieder fallen lassen :-/


Aber immerhin hat vielleicht mein Hund endlich  mal kapiert, dass er bellen darf.
Wir werden es sehen.

Freitag, 14. Oktober 2011

Schon wieder Hasen-News

Das glaubt mir kein Schwein :D


Bei uns im Garten lungert ständig ein Kater rum, der jemandem gehört. Die Leute wohnen noch nicht lange hier. Irgendann taucht der Kerl hier auf und kommt seitdem dauernd. Er versteht sich gut mit Fritzi, einem meiner Wildlinge. Fritzi ist Dauer-Gartenbewohner. Absolut zuverlässig immer da, kommt sofort auf Zuruf, aber hält Abstand.

So. Dieser Kater, der ein Zuhause hat, ist ein total durchgeknallter Kerl. Deshalb habe ich ihn Heini genannt. Er ist neugierig wie sau, hat es immer furchtbar wichtig und möchte dauernd betüddelt und gestreichelt werden.
Vor einiger Zeit hat er mitbekommen (während er mit Fritzi im Garten auf die nächtliche Wildings-Fütterung in der Werkstatt wartete, die immer nach dem Hund-und-Hasen-Spaziergang stattfindet), dass nächtens die Party VOR dem Haus stattfindet, das heisst, dass ich auf dem Mäuerchen oder der Treppe sitze und den Hasen anflöte. Fand Heini natürlich super interessant, traute sich aber nicht so recht in die Nähe des Hasen.

Mittlerweile kommen sie gut miteinander klar und so lange ich den Hasen füttere, zischt Heini wieder ab Richtung Werkstatt und Hasi und ich haben unsere Ruhe vor dem Haus.

Gestern nacht hatte es Heini ganz besonders wichtig. Er zog eine Riesenshow vor dem Hasen ab. Sprang mir an die Hände und gab wilde Küsschen, wuselte mir zwischen den Beinen durch, schmiss sich auf den Rücken und zog sämtliche Register, um meine Aufmerksamkeit auf ihn zu richten. Der kleine Lästling.
Der Hase sass da, beobachtete Heinis Schmuseattacken und guckte ungefähr so:  :-O

Heute war erst alles normal, die erste Hasenfutterration am Haus, dann mit Mann und Hund zum Deich, wieder zurück, der Hase wartete und kam wieder mit zum Haus und da servierte ich ihm dann seine zweite Portion. Nur wollte er nicht futtern, sondern tänzelte ums Futter rum, setzte sich hin, stand wieder auf, lief rum.....
Ich dachte, ok, der hat heute wohl ein Mäusenest ausgehoben und ist pappsatt. Wir sassen so nebeneinander und plötzlich - ich kanns immer noch nicht fassen :D - stand der auf und drückte seinen Kopf an meine Hand!!!!!!
Ich hab dann vorsichtig Kopfi gestreichelt und dann den Rücken entlang und der Hase schnurrte wie ein Hubschrauber und fing an zu treteln. Der stand da, tretelte und schnurrte und wollte gestreichelt werden!
Und dann fing er auch an zu futtern.

Dem ging wahrscheinlich seit gestern das durch den Kopf, was er gesehen hatte: ein wild schmusender Heini, der gestreichelt wird. Und entweder wurde er eifersüchtig, oder er wollte einfach auch. Und das hatte er vor und deshalb konnte er auch nicht futtern, denn er hatte erst einen Plan, den es umzusetzen galt.
Nachdem ich ihn ein paar Minuten gestreichelt hatte, fing er an zu futtern wie ein Heuschreckenschwarm, also wie üblich. Der haut nämlich Portionen weg, das glaubt man kaum.

Ich sitz hier immer noch so: Häääää????
Mein Mann auch so: Hääää??? 
Wahrscheinlich fange ich demnächst an zu plärren, wenn ich mich von meiner Überraschung erholt habe.
Hab das jetzt eben nur schnell so runtergetippt, direkt als ich rein kam, weil ich das einfach nur loswerden wollte. Liest zwar um diese Uhrzeit niemand, aber egal. :D

Yeah! Ich kanns nicht fassen :D

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Hasen-News.....

 ..... oder:
Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast
[Antoine de Saint Exupéry]


Die meisten Leser hier werden den Hasen, der eigentlich ein Kater ist, kennen.
(Diejenigen, die ihn nicht kennen, klicken einfach hier und die dortigen Links)

Eigentlich wollte ich heute ein Foto von ihm machen. Dass Fotografieren nicht zu meinen Talenten zählt (ich habe, ehrlich gesagt, kein einziges Talent, es ist zum Verzweifeln. Ich kann weder singen, noch ein Instrument spielen, noch zeichnen, noch sonst was Tolles) ist kein Geheimnis, gell? :D

Ich fotografiere zwar oft und gerne, aber nur seltenst kommt was Gescheites dabei raus. Im Dunkeln fotografieren, ohne Blitz, damit bin ich absolut überfordert. Die Haustürbeleuchtung zwar an und hätte wohl auch ausgereicht, nur hätte ich nicht gegen das Licht fotografieren dürfen. Vermute ich mal. Ich werde es morgen nochmal versuchen.
Das Ergebnis meiner Bemühungen enthalte ich euch trotzdem nicht vor. Schliesslich lest ihr dieses Blog, also seid ihr einigermassen schmerzfrei.

Tadaaaaa:



Wenn ihr das Foto gross klickt und euch ganz viel Mühe gebt, könnt ihr eventuell eine Katze erkennen. Den Hasen. :D

Mein zuckersüsser Hoppelhase macht weiterhin Fortschritte. Er futtert mittlerweile ein paar Bröckchen aus der Hand und ich darf ihm mit dem Finger an der Wange entlang streicheln.

Er hat gerade den Spass am laut Quaken entdeckt. Erst war er ja komplett stumm. Dann gab er ganz zarte, leise Piepser von sich. Dann wurden die Piepser etwas lauter. Dann noch lauter. Und nun QUAKT er LAUT.
Er läuft mir hinterher und quakt dabei so laut, dass ich damit rechne, dass irgendwann ein Nachbar aus dem Fenster guckt und fragt, ob ich eigentlich noch ganz knusper wäre, mit einem laut quakenden Kater durchs Dorf zu laufen. :D
Er fängt immer leise an und wird mit jedem Meter lauter. 

Man kann sich das so vorstellen:
Hase: quak!
Balli: quak!
Hase: quaK!
Balli: quak!
Hase:quAK!
Balli: quak!
Hase: qUAK!
Balli, ängstlich die Fenster der nachbarschaftlichen Häuser beobachtend: quak!
Hase, völlig ungerührt von seiner nächtlichen Ruhestörung: QUAK!!!

Unser nächtliches Treffen sieht derzeit so aus: Er wartet vor dem Haus. Da kriegt er seine erste Ration. Während er futtert, laufen mein Mann, Linda und ich zum Deich. Auf dem Rückweg passt uns der Hase ca. 200 Meter vor dem Haus ab und kriegt dann nochmal ein paar Bröckelchen. Wir laufen weiter, der Hase kommt hinterher gerannt und dann geht das Gequake los.

Zuhause angekommen verschwinden Mann und Hund im Haus und ich bleibe mit Hasi noch eine Weile auf der Treppe sitzen. Ich sitze auf der oberen Stufe (und hole mir dabei demnächst den Wolf an den Böppes) und er sitzt eine Stufe darunter zwischen meinen Füssen, lässt sich noch ein paar Bröckchen schmecken und möchte bebabbelt werden. Er liiiiiebt es, bebabbelt zu werden.
Streicheln geht, wie gesagt, nur ganz kurz an der Wange entlang. Mehr lässt er noch nicht zu.
Macht man die Haustüre auf, wird er nervös, läuft ein paar Meter weg und guckt von dort.
Ich glaube nicht, dass er in nächster Zeit vorhat, ins Haus einziehen zu wollen.
Was er natürlich dürfte, wenn er wollte. Der Hase darf alles. Aber er muss es WOLLEN.
Bis dahin, falls er es jemals will, wird noch etliche Zeit vergehen.

Und eines kann ich auch sagen, es ist gar nicht so einfach, jede Nacht um punkt 24 Uhr die Hasen-Time einzuhalten. Anfangs, als er wieder Kontakt suchte, war es ja so zwischen 23 und 1 Uhr, dann habe ich überlegt, dass es ja auch mal kälter wird und ich nicht will, dass der Hase dann womöglich im Regen zwei Stunden vor dem Haus rumtrippeln muss und ab da gingen wir dann immer um punkt 24 Uhr los.

Wenn wir weggehen, mache ich vorher klar, dass ich punkt 24 Uhr wieder zuhause sein muss. Mein Mann findet das nicht immer lustig. Der würde gerne mal wieder weggehen können und nicht auf die Uhr gucken müssen. Ich auch.
Aber das kann man einem Hasenkater eben nicht erklären und ihm sagen "du, morgen wird es bisschen später, wir sind in Hamburg und du brauchst erst um 1:30 Uhr zu kommen".
Und mir würde es das Herz brechen, wenn ich wüsste, der kleine Kerl sitzt hier vor dem Haus und wartet und wartet und wartet. Das packe ich nicht. Also sind wir halt immer wieder schön um 24 Uhr zuhause.


Ich hätte nie den Kleinen Prinzen lesen dürfen. Der hat mich schon als Kind fürs ganze Leben versaut.

"Man kennt nur die Dinge, die man zähmt", sagte der Fuchs. "Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr. Wenn du einen Freund willst, so zähme mich!"

"Was muß ich da tun?" sagte der kleine Prinz.

"Du mußt sehr geduldig sein", antwortete der Fuchs.

"Du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras. Ich werde dich so verstohlen, so aus dem Augenwinkel anschauen, und du wirst nichts sagen. Die Sprache ist die Quelle der Mißverständnisse. Aber jeden Tag wirst du dich ein bißchen näher setzen können ..."

Am nächsten Morgen kam der kleine Prinz zurück.

"Es wäre besser gewesen, du wärst zur selben Stunde wiedergekommen", sagte der Fuchs. "Wenn du zum Beispiel um vier Uhr nachmittags kommst, kann ich um drei Uhr anfangen, glücklich zu sein. Je mehr die Zeit vergeht, um so glücklicher werde ich mich fühlen. Um vier Uhr werde ich mich schon aufregen und beunruhigen; ich werde erfahre, wie teuer das Glück ist. Wenn du aber irgendwann kommst, kann ich nie wissen, wann mein Herz da sein soll ... Es muß feste Bräuche geben."




Verantwortung für vertraut Gemachtes kann ganz schön anstrengend sein, ich sags euch ;)