Sonntag, 28. August 2011

Mal wieder News zum Hasen :)

Heute hat er mich zum ersten mal mit lautem (!) Gepiepe begrüsst ♥
Er hat ein ganz zartes, zuckersüsses Stimmchen. Ich hab mich sehr gefreut, das ist ein Riesenfortschritt. Wildlinge und sehr scheue Katzen geben normalerweise keine Laute von sich, Katzen reden nur , wenn sie sich nicht bedroht fühlen. Er legt also Wert darauf, dass ich merke, dass er sich freut, wenn er mich sieht und das freut mich granatenmässig :)
Ich fühle mich gerade wie im 7. Himmel :D


Erst hat er tagelang lautlos gepiept, also zwar das Schnäbelchen sperrangelweit aufgerissen, aber es kam kein Ton raus. Und vorhin laut und deutlich "Miihiiiii". Juhu :D

Er ist immer noch jede Nacht super pünktlich, sobald bei uns vor dem Haus das Licht angeht, steht er parat.
Hach, mein Hasischatz. Ich freu mich so.

Für die, die Hasen-Geschichte nicht kennen:
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Freitag, 26. August 2011

Katzenbabies "retten"

Weil es jetzt mit den Herbstbabies wieder los geht und weil es einfach sooooooo oft vorkommt:

Wenn ihr auf einem Bauernhof oder irgendwo im Gebüsch oder in einer Feldscheune oder sonstwo einen Wurf Katzenbabies entdeckt, nehmt die Kleinen NICHT mit!

Die Katzenmutter muss mit eingefangen werden! Wenn ihr die Babies auf einen Schlag von der Mutter weg holt, bekommt die säugende Kätzin einen Milchstau, an dem sie elendiglich und unter grossen Schmerzen sterben kann.

Gut gemeint ist nicht das Gleiche wie gut gemacht. Wenn, dann macht es richtig: fangt die Katzenmutter un-be-dingt mit ein. 
Das geht entweder mit einer Familienfalle, wie man sie von manchen Katzenhilfe-Organisationen ausleihen kann.
Oder so:
Normale Katzenfalle (kann man ebenfalls im Tierheim ausleihen) aufstellen. Mutter fangen. Babies einsammeln. Die Familie so lange zusammen unterbringen, bis die Jungen 12 Wochen alt sind.
Falls die Kleinen schon rumlaufen und scheu sind, dann muss man sie halt auch mit der Falle fangen.
Das kostet ein wenig Zeit, aber die muss man sich halt nehmen.
So lange eine Wildlings-Mutter ihre Kitten versorgt, kann man sie ohne grosse Probleme in einem Raum halten. Die ist beschäftigt und nölt vielleicht mal rum, das ist aber alles nichts im Vergleich dazu, würde sie weiterhin zweimal im Jahr Junge kriegen und die Kitten jedesmal verwildern und dann ihrerseits für Nachwuchs sorgen. 
Wenn jemand Katzen was Gutes tun will, dann bitte richtig und nicht "oooh, süsse Kitten, nehme ich mit".

Katzenmütter, denen man die Jungen einfach weg nimmt, rennen wie besinnungslos vor Schmerzen und Sorge um ihre Babies durch die Gegend, und das endet oft tödlich. Oder sie verkriechen sich mit beinahe platzendem Gesäuge und grossen Schmerzen und sterben still und leise vor sich hin.

Die Katzenmutter muss auf jeden Fall kastriert werden. Es reicht nicht, Babies zu retten, die Mütter verdienen es mindestens genauso, dass man sich um sie kümmert und sie kastrieren lässt.
Holt man viel zu junge Kitten von der Mutter weg, macht man damit nichts Gutes, sondern einen grossen Fehler.
Informiert euch im Tierheim oder bei der örtlichen Katzenhilfe, bevor ihr handelt. Es kann nicht sein, dass alle naselang jemand stolz erzählt, er habe Kitten gerettet und dabei so eine Scheisse baut, wie im oben beschriebenen Fall und dabei die Katzenmutter über die Klinge springen lässt. Und das kommt wirklich oft vor.




P.S.
(Die im letzten Posting versprochenen Fotos kommen demnächst.... ;) )



Mittwoch, 24. August 2011

Umsortiert

Ich hab die Postings etwas umsortiert und ein paar neue Labels (= Kategorien, rechts in der Leiste) eingefügt. In der Hoffnung, das/den Blog etwas übersichtlicher gemacht zu haben.
Ist das so genehm oder hat jemand einen Verbesserungsvorschlag? 


Ausserdem hat das Auto einen Riss in der Windschutzscheibe, der Rasentraktor springt nicht an und beim normalen Rasenmäher ist der Radantrieb futsch gegangen und ich könnte gerade irgendwas an die Wand knallen. Aber irgendwas ist ja immer :D

Morgen gibts Fotos, falls ich ich dazu komme und falls die Kamera nicht auch noch futschi geht *Murphy*

Montag, 22. August 2011

"Warum sind deine Katzen so friedlich?"

Wurde ich wiederholt gefragt. Und ich habe mir wiederholt Gedanken darüber gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, ich kann keine eindeutige Antwort darauf geben, weils keine keine eindeutige Antwort gibt. 
Aber bei einigen Faktoren bin ich mir ziemlich sicher, dass sie mit dazu beitragen.


1.
Wichtig könnte sein (wahrscheinlich, so ganz sicher bin ich mir da nie und schon gar nicht, wieviel tatsächlich ein Muss wäre), dass wir sehr viel Platz haben. Die Katzen können hier echt toben und mit Vollgas rumwetzen. Es gibt im Haus einen Rundkurs: Durchs Treppenhaus hoch, durch den Flur, in die Galerie, von dort die Wendeltreppe runter, durchs Wohnzimmer, in die Diele und zack, wieder durchs Treppenhaus hoch.
Hier wird oft gerannt, der Rundkurs ist dafür wirklich toll.
Andererseits, trotz massig Platz, liegt die ganze Bande tagsüber meistens zusammen in der Galerie, wenn Nickerchen-Time ist. Die könnten sich auf etliche Zimmer verteilen, tun sie aber eher nicht.
Manchmal denke ich, die Katzengemeinschaft würde auch gut funktionieren, wenn wir nur halb so viel Platz hätten. Aber viel Platz schadet natürlich auch nicht.


2.
Wir haben extrem gute Nerven :D
Vorhin kam ich aus dem Bad, barfuss. Auf dem Weg Richtung Treppe raste mir ein Trio, bestehend aus Fiete, Hannes und Lottchen über die nackerten Füsse. Mit Vollgas. Dass die beiden Schwarzweisslinge Fiete und Lotte waren, weiss ich nur deshalb, weil Klärchen (der dritte Schwarzweissling) im Schlafzimmer bei ihrer Mama lag. Bei dem Karacho, das die drei drauf hatten, hätte ich sonst keinen der drei identifizieren können.
Jedenfalls habe ich einen fetten Schmarren überm Rist, weil einer der drei Verbrecher mit ausgefahrenen Krallen über meinen Fuss gerannt ist. Ja, nun. Sie hatten Spass. Und es gibt Pflaster.
Was ist ein zerschrammter Haxen gegen drei gut gelaunt spielende Katzen? :D

Mein Mann tappte kürzlich mal wieder in Katzenkotze. Noch warme Katzenkotze, also besonders schön, wenns lauwarm unterm Fuss knatscht. Klar, eklig. Aber kann man abwaschen.

Hier geht ab und zu mal was zu Bruch. Ja, und, das ist halt so. Wird eben neu gekauft.

Das Sofa ist drei Jahre alt und sieht .... hm.... nicht mehr schön aus. Ishaltso. Selber schuld, was kaufen wir ein dunkelbraunes Glattledersofa, auf dem man jeden Kratzer sieht?

Menschen mit guten Nerven werden nicht so schnell übellaunig und das wirkt sich auf die Laune der Viecher natürlich auch aus.


3.
Es sind genug Katzen, dass jeder immer jemanden findet, der gerade auch schmusen oder auch spielen will.
Keiner muss eine schlafende und deshalb momentan spiel-unwillige Katze ärgern, wenn er spielen will, sondern sucht sich einfach einen ebenfalls zum Toben aufgelegten anderen Katz.


4.
Linda. Die ist der ruhende Pol für die Katzingers. Sie hat für jeden Zeit, putzt geduldig Köpfe und Popos, man kann mit ihr kuschlen, wenn die Zweibeiner keine Zeit haben, und sie erzieht die Katzenbande auf ihre Art. Von ihr lernen sie, dass man ganz schnell mal mit der Pfote auf dem Boden festgenagelt wird, wenn man meint, zu grob werden zu müssen. Wer ungrob und nett ist, für den hat Linda immer Zeit.
Sie lässt sich von den Katzen im Grunde bis zu dem Punkt auf der Nase rumtanzen, wo ich auch einschreiten würde. Wenn zwei derbe spielen und es ihr zu arg wird, geht sie hin und rüffelt den Krawallheini an.
Alle Katzen lieben sie.


5.
Ich bin Hundemensch. Von Haus aus, von klein auf und schon immer. Hunde gabs in meinem Leben schon immer, Katzen kamen erst dazu, als ich schon halb erwachsen war. Den Umgang mit Hunden habe ich im Blut und das prägt den Umgang mit Katzen. Was man mit Hunden lernt, ist u.A. Konsequenz, Motivation (zum gewünschten Verhalten), schnelles Reagieren auf unerwünschtes Verhalten und Loben. Und die Einstellung, dass man sich mit Tieren beschäftigen muss und sie nicht einfach nur hat. Also sie nur so neben sich her existieren lässt, ohne ihnen gross Aufmerksamkeit zu schenken, wie es in ganz vielen Katzenhaushalten leider läuft. Da wird erst mit Katze kommuniziert, wenn sie sich deutlich bemerkbar macht, meistens durch Dinge, die den Katzenhalter auf die Palme bringen. Die übrige Zeit verbringen nach wie vor die meisten Katzen damit, als lebende Deko rumzuliegen oder dem Menschen Kuscheleinheiten zu verpassen, wenns dem Menschen gerade mal genehm ist.

Bei uns läuft das so, dass von meinem Mann aus Laissez Faire herrschen würde. Der ist komplett erziehungsunfähig und lässt sich von gar nix aus der Ruhe bringen. Da buddelt ein Katz vor seinen Augen einen Blumentopf aus und er grinst und sagt "hehe, guck mal, wie fleissig die gräbt".
Odere einer schaukelt im Schlafzimmer am Vorhang unter der Decke rum und der Mann freut sich über die sportliche Katz und feuert sie sogar noch an. *rolleyes*
Oder unserem notorischen Dieb, Fiete, der alles klaut, was nicht niet- und nagelfest ist, dem legt er extra noch Diebesgut hin, damit sein Katersöhnchen ein Erfolgserlebnis hat und sich freut. Wenn Fiete dann vor des Papas Nase auf dem Schreibtisch rumspaziert, sich in aller Ruhe zwischen den vielen stehlenswerten Sachen etwas aussucht und mit einem Kugelschreiber davon flitzt, ist der Papa sehr stolz auf seinen Fiete :-D
Und ich muss auch immer lachen ;)

Das gehört aber wohl auch eher zu Punkt 2, den guten Nerven.

Zu was ich mit dem Hundemenschen-Gelaber eigentlich angesetzt hatte, war Folgendes, von dem ich hoffe, dass es jemandem was bringen könnte, der Stress in seiner Katzentruppe (oder seinem Katzen-Duo) hat:
Man muss die Tiere gut beobachten. Man sollte erkennen (lernen?), ob und wann man eingreift und wie.

Kabbeleien und sich im Spiel jagende und kloppende Katzen: völlig normal und ok, muss so, soll so. Nix machen, ausser zugucken und sich über kabbelnde und balgende Katzen freuen. Sieht nicht immer schön aus, denn auch im Spiel zieht einer den Kürzeren und ist beleidigt oder der andere hätte es nicht ganz so weit treiben müssen, aber es sind Katzen, die spielen so. Und da gehts durchaus auch mal derbe zur Sache.

Schluss mit lustig ist, wenn einer anfängt zu kreischen oder sehr defensiv zu fauchen (nicht zu verwechseln mit eher läppischem "lass mich jetzt, ich hab jetzt keinen Bock mehr"-Fauchen) oder wenn Fellbüschel fliegen. Oder es einfach zu happig wird. Wenn sie beidpfötig aufeinander eindreschen und einer zum Sprung auf den anderen ansetzt. Oder bei Klo-Mobbing, das Probleme in vielen Katzenhaushalten macht. Da lauert dann einer dem anderen auf dem Weg zum Katzenklo auf und das Opfer ist irgendwann so weit, dass es lieber  hinters Sofa pinkelt, als sich jedesmal auflauern zu lassen. Dann muss man eingreifen.

Besser ist es allerdings, vorher zu merken, dass es jetzt ernst werden könnte und dann schon mal ein "Herrschaften, einen Gang runter schalten!" in die Runde zu werfen und sie abzulenken.

Was bei der ganzen Moderation [i.S.v. leiten, führen, lenken] der kätzischen Mitbewohner wichtig ist, oder wie ich zumindest finde, DAS Wichtigste: man muss für sie durchschaubar sein. Man darf seine Reaktionen nicht von der eigenen Laune abhängig machen oder vom Wetter oder ob das Abendessen gemundet hat. Die müssen wissen, woran sie sind, sonst funktioniert das nicht.
Eine Ermahnung ist eine Ermahnung und hat keine direkten Folgen. Man kann also nicht ein Tier ermahnen und dann direkt sanktionieren, sondern es hat dann die Chance, ganz alleine das, was gerade los ist (den Streit mit einer anderen Katze) zu beenden.
Tut es das, tut der Mensch so, als wäre nichts gewesen und liest weiter sein Buch oder guckt Sportschau.

Ignoriert der kleine Krawallo die Warnung und macht weiter, kommt die Sache mit den hellgelben Funken.
Das heisst, der Mensch unterbricht aktiv das Gezoffe, und macht dem Krawallo klar, dass er ein kleines Mistviech ist und dass das nicht geduldet wird. Hier läuft das so ab, dass ich schreie "Jetzt ist Schlussssssss!" und den Aggro-Heini weg jage. Raus aus dem jeweiligen Raum, die Treppe hoch oder runter. Der hat sich zu verkrümeln und für die nächsten 5 Minuten in Deckung zu bleiben.

Kommt hier super selten vor und wenn, dann kurz vor der Fütterungszeit :D
Hungrige Katzen sind streitlustige Katzen. 

Ansonsten läuft "Erziehung" (das Wort passt bei Katzen nicht gut, man lenkt sie eher, als dass man sie erzieht)
hier eigentlich nur über positive und negative Rückmeldung und Verstärkung. Katzen, die nett zueinander sind, werden gelobt und gebusselt und ihnen auch 100 mal am Tag gesagt, dass sie die tollsten und bestesten Katzen der Welt sind. Das glauben sie natürlich aufs Wort ;)

Ich bin davon überzeugt, dass Katzen, die ein enges, inniges Verhältnis zu ihrem Menschen haben, ganz vieles ihm zuliebe tun. Die wollen es richtig machen, die wollen toll sein. Wenn sie ihn lieben, dann wollen sie das, was der Mensch auch will und geben sich Mühe, die allertollsten Katzen der Welt zu sein.

Mal am Beispiel von den beiden Machos im Haus, die sich beide für den Master Of The Universe halten, Fiete und Franzi.
Die beiden mögen sich durchaus, aber sie konkurrieren. Der eine beobachtet den anderen und was der eine macht, kann der andere schon lange ("ätsch!").

Bei Fiete ist es so, dass der alle paar Tage einen auf den Deckel braucht, damit er nicht abhebt. Er ist suuuuper sozial, ein ganz herziges Kerlchen, aber er hat die Neigung zum Grössenwahnsinn. Er platzt vor Selbstbewusstsein. Würde ich den in den Freigang schicken, würde er keine 5 Minuten überleben. Der würde sich als erste Tat mitten auf die Strasse vor den daherfahrenden Trecker von Bauer Günther stellen und gucken, was passiert. Denn ihm kann ja nix passieren, denkt  er. Er hält sich für unsterblich. Der Knallkopf.

Würde man Fiete einfach machen lassen, würde er sich zum Katzen-Chef krönen und im Stechschritt seine Ländereien, sprich, das Haus regieren und die anderen Katzen müssten stramm stehen.
Nee, so schlimm ist er nicht ;) , aber er ist halt wie er ist und man muss ihn ab und zu etwas einbremsen. In seiner schlimmsten Phase, da war er so ca. 2 Jahre alt, musste ich ihn mir fast täglich zur Brust nehmen, mitterweile langt ungefähr einmal die Woche eine Ermahnung. Immer aus dem gleichen Grund, er probiert dann aus, wie weit er gehen kann. Lauert den anderen auf, versucht sie zu jagen , zu erschrecken oder einen Satz Ohrfeigen zu verteilen. Wenn er mit windschnittiger Ohrenfrisur rumläuft, weiss man, es ist mal wieder so weit.
Sein Lieblingsopfer ist seine Schwester Klara. Die wehrt sich nicht, sondern schreit wie am Spiess, wenn er sie in eine Ecke drängt.
Wenn er das mit Luzie oder Lotti versucht, kommt es erst gar nicht so weit, die lassen sich in keine Ecke drängen, die sind beide einer kleinen Schlägerei keinesfalls abgeneigt, sondern drehen den Spiess einfach um und gehen auf ihn los. Das nimmt ihm sofort den Wind aus den Segeln, denn _ernsthaft_ zoffen will er eigentlich gar nicht.
Sein Bruder Hannes hängt ihn einfach ab, der ist doppelt so schnell wie Fiete und kann doppelt so hoch springen, ausserdem lässt der sich grundsätzlich in keine Streitereien reinziehen.
Sophie wäre auch ein Lieblingsopfer von Fiete, denn die ist viiiiiel zu pienzig, um sich zu hauen. Aber die hat das Problem nicht, denn sie hängt rund um die Uhr an meinem Rockzipfel.
Emma haut ihm prophylaktisch jedesmal mit der flachen Pfote auf den Kopp, wenn er ihr begegnet, dafür liebt er sie komischerweise sehr und ist ganz im Glück, wenn er mit ihr kuscheln darf.


Ansonsten ist er meistens ein sehr lieber Kerl den anderen gegenüber, der auch mit Schwachen und Kranken ungrob und lieb spielen kann (und das zeichnet ihn sehr aus, denn das ist bei Katzen so eigentlich nicht üblich).
Das ist so, weil er grössten Wert darauf legt, dass wir Zweibeiner ihn toll finden, ihm so oft wie möglich Küsschen auf die Stirn drücken und er gesagt bekommt, wiiiiiiie toll er ist.
Er kann überhaupt nicht damit leben, ignoriert zu werden. Ein ignorierter Fiete ist ein sehr geknickter Fiete. Er sitzt dann in einer Ecke und ist seeehr traurig. Dann kann man ihn auch wieder her rufen, der hat seine Lektion kapiert für die nächsten Tage.

Franzi war, als er hier einzog, die ersten zwei Wochen seeehr anstrengend. Er hatte anfangs vor, der Alleinherrscher zu werden und so benahm er sich auch. Er wollte alle Aufmerksamkeit von meinem Mann und mir für sich alleine, wollte schmusen und kuscheln und knutschen und das möglichst rund um die Uhr. Die anderen Katzen hielt er für überflüssig.
Es dauerte ein Weilchen, bis er gelernt hatte, dass er immer noch ein SUPERKATER ist, auch wenn wir uns mit den anderen Katzen beschäftigten.
Ich kenne keine andere Katze, für die es so maßlos wichtig ist, geliebt, beachtet, betüddelt und geknutscht zu werden, wie Franzi. Der würde sich beide Beine rausreissen, um gelobt zu werden. Mit dem kann ich 20 mal den Rundkurs durchs Haus rennen, wenn ich rufe "Franzibär, komm!", dann rennt der mit. Der würde wahrscheinlich auch ins Wasser hopsen, über glühende Kohlen gehen oder auf zwei Beinen tanzen, wenn wir das von ihm verlangen würden.
Das haben wir eiskalt ausgenutzt, als er hier einzog. War er aggro zu den anderen Katzen, wurde er geschimpft und nicht mehr beachtet. Und hat dann fuuuurchtbar gelitten.
Bis er kapiert hatte, dass er der böse Franzi ist, der nicht beachtet wird, wenn er aggro zu den anderen Katzen ist, gabs hier blutige Nasen für alle. War echt stressig, vor allem für Anton, der immer und immer wieder auf seine ganz und gar engelhaft-liebe Art versuchte, Franzi zu befreunden und ein ums andere mal eins auf die Nase bekam. (Die beiden sind heute sehr gut befreundet und Franzi gibt dem Anton dauernd Küsschen).

Nach einer Woche dämmerte ihm so laaaangsam der Zusammenhang seines Verhaltens und seiner Leiden. War er lieb, war er Superfranzibär - war er böse, musste er den Raum verlassen und wir guckten ihn nicht mal mit dem Böppes an (war gar nicht so einfach, das an meinen Mann ran zu bekommen, der wäre ihm am liebsten jedesmal hinterher getrabt und hätte ihn getröstet, weil die böse Frau so gemein zu ihm war).
Das Ganze so lang, bis Franzi wieder angetrottelt kam und vorsichtig um Aufmerksamkeit nachgesucht hat.
Was liegt da für einen aufmerksamkeitssüchtigen Franzi näher, als nur noch lieb zu sein? Nichts.
Tadaaa. So wurde aus dem Schläger der liebe Onkel, der sich von kleinen Katzenmädchen auf der Nase rumtanzen lässt und das ganz super findet. Ich kann manchmal gar nicht glauben, wie gutmütig der geworden ist.

Ab und zu rasseln er und Fiete mal zusammen, aber nie bösartig. Eher so auf Macho-Art: "Wat is, willse auffe Fresse, Alder?" Oder einer gibt dem anderen im Vorbeilaufen einen Dong und der andere dongt zurück.
Machen lassen..... Kerle sind halt nun mal so.

Warum sabbel ich hier eigentlich endlos rum? Ahso, ja, weil ich versuche, mir eine Antwort darauf aus den Fingern zu saugen, warum mein Katzenvolk so friedlich ist. 

Die Voraussetzung für alles ist, meiner Überzeugung nach, dass man zu seinen Tieren ein herzliches, liebevolles, enges Verhältnis hat. Wenn man sie für die Grössten hält (aus tiefstem Herzen), dann sind sie das auch.
Mit ein wenig Regie aus dem Hintergrund bei problematischen Situationen (Ermahnungen), Ablenkung zur richtigen Zeit und viel Lob und Küsschen und Küsschen und Küsschen und Trallala. Und Transparenz. Man muss für die Tiere lesbar sein. Verständlich sein, sie müssen sich jederzeit drauf verlassen können, dass dies gut ist und jenes eben nicht gut ist.

Launenhaftigkeit ihrer Menschen macht Katzen irre. Es verunsichert sie zutiefst. Katzen sind Tiere, die ein sehr grosses Maß an Verlässlichkeit brauchen, um ihre beste Seite zeigen zu können. Eine Katze, die liebevoll auf ihren Menschen zugeht, darf man nicht einfach ignorieren, sondern man muss wenigstens, auch wenn man gerade keine Zeit hat, ein liebes Wort oder ein Streicheln über den Kopf für sie übrig haben.

Bei Hunden gehört viel mehr dazu (die führen aber auch kein Leben als nixnutzige verzogene Parasiten wie Katzen, sondern die müssen etwas leisten), aber bei Katzen ist das schon alles.

Ich kanns nicht besser erklären :-/


6.
Ich arbeite von zu Hause aus und habe deshalb natürlich sehr viel mehr Zeit für die Bande, als jemand, der täglich 9 oder 10 Stunden ausser Haus ist.


7.
Ausgleichende Gerechtigkeit. Wer eine Lilli hat, der hat 10 gutartige Katzen einfach verdient.


8.
Friedliebende Tiere: Wie der Herr, so das Gescherr. Und wehe, einer lacht jetzt. :-D

Freitag, 19. August 2011

Kastration ist Tierschutz!

[Ein Gastbeitrag von Bianca]

Hier auf dem platten Land ist es leider nicht immer üblich, das man seine Katzen / Kater kastriert. Ich schreibe der Einfachheit halber von Katzen ;-)

Als ich meine beiden damals von der Pflegestelle geholt habe, war für mich von Anfang an klar, das sie kastriert werden.

Warum?
- Ich wollte keine Katzenbabys haben (es gibt ja auch wirklich schon genug davon)
- Katzen sind keine Menschen (denen fehlt das nicht, wenn die keinen Sex haben!)
- Es war von Anfang an klar, das meine raus gehen (und dann weiß man nicht, wer sie deckt - Stichwort Krankheiten)

Vielen Menschen holen sich einen Kater ins Haus - denn der wird ja nicht schwanger. Ja ne, ist klar. Aber die Frage ist doch, wie viele Katzen er schwängert und was für Krankheiten er sich dabei einfängt.

Leukose (klick mich) und Katzenaids (klick mich) wird nämlich auch über Geschlechtsverkehr übertragen. Natürlich gibt es auch noch andere Übertragungswege. Aber hier geht es ja ums Thema Kastration und warum die so notwendig ist.

An erster Stelle steht aber für mich, das ich es nicht schuld sein möchte, das es noch mehr Katzenelend auf dieser Welt gibt.

Ja klar, Kitten sind süß, aber schaut mal, was ein Katzenpärchen in den Jahren für einen Nachwuchs zeugen kann:


 Quelle

Das könnten 80 Millionen Katzen in 10 Jahren werden.
Wohin will man die denn alle vermitteln??? Es gibt doch wirklich schon genug Katzen...

Einige Mythen zum Thema Kastration:

Katzen müssen einmal Kitten bekommen...
Nein, das müssen sie sicher nicht. Eine Schwangerschaft und Geburt ist Stress für die Katze. Und wenn das jeder so sehen würde, dann kommt unsere Grafik doch nah ran.

Eine Katze muss einmal rollig gewesen sein...
Warum muss sie das? Die Rolligkeit ist doch für die Katze nicht schön wenn sie nicht gedeckt wird. Leider sagen das auch heut enoch viele Tierärzte. Wenn ihr so einen Tierarzt habt, dann sucht euch einen neuen!

Kater bekommen keinen "Katerkopf" wenn man sie kastriert...
Das ist auch nicht wahr. Es gibt Kater, die nie einen Katerkopf bekommen (obwohl sie nie kastriert wurden) und Kater die einen bekommen trotz Kastration. Das ist in den Genen verankert.

Meine Katze soll doch ruhig Sex haben...
Katzen sind keine Menschen! Sie vermissen nichts, wenn sie keinen Sex haben! Außerdem tun auch viele Frauen was dagegen schwanger zu werden. Aber ich rate grundsätzlich von der Pille bei Katzen ab. Diese Hormone muss man seinem Tier ja nun wirklich nicht antun. Die Kastration ist das "einfacher" und macht auch mehr Sinn. Denn dann wird die Katze sicher nicht mehr schwanger.

Aber die Kitten sind doch alle schon vermittelt...
Die Leute können doch auch ein Kitten aus dem Tierschutz oder vom Züchter nehmen. Es ist ja nicht so, das genug Kitten jedes Jahr auf die Welt kommen...

Warum soll ich meinem Tier eine unnötige Operation antun...
Warum muss ich meinem Tier jedes Jahr mindestens einen Wurf Kitten antun? Es gibt mittlerweile die Möglichkeit einer Inhalationsnarkose. Da ist die Katze wirklich nur so lange inNarkose wie es benötigt wird. Meine Katzen waren noch relativ jung als sie kastriert wurden. Sie haben aber alle beide die Narkose super weg gesteckt.

Wenn ich keine Kitten mehr bekomme, dann sterben die Katzen doch aus...

Katzen werden niemals aussterben! Aber es kann helfen das Elend zu verringern.

Kastrierte Katzen fangen weniger Mäuse...
Mein Wookie ist kastriert. Bringt aber trotzdem pro Tag mindestens eine Maus mit (eigentlich sogar zwei pro Tag oder mehr). Ich kann also nicht sagen, das er weniger Mäuse fängt seit er kastriert ist. Ok, er war unkastriert bei mir nicht im Freigang. Aber ich finde zwei Mäuse im Schnitt schon recht viel.

Kastrierte Katzen werden dick...
Ob eine Katze dick wird oder nicht hängt sicher nicht mit der Kastration zusammen, sondern eher damit, wie viel man sich mit der Katze beschäftigt und was man ihr zu fressen gibt.


Argumente für eine Kastration:

Die Tierheime sind mittlerweile mehr als voll. Wie sollen die das alles packen? Viele Vereine gehen bankrott weil sie das alles nicht mehr gestemmt bekommen.

Unkastrierte Kater markieren. Das riecht mehr als übel. Auch Katzen können markieren. Solche Tiere (also die unkastrierten) sind untereinander schwerer zu vergesellschaften.

Wenn eine Katze rollig ist, dann ist das purer Stress für die Katze. Das ist wirklich nicht schön. Sollte die Katze in der Rolligkeit nicht gedeckt werden, dann steigt das Risiko für eine Gebärmutterentzündung.

Unkastrierte Freigänger haben einen viel größeren Radius wie kastrierte Tiere. Sie folgen dem Geruch der rolligen Katzen. Oft kommen sie dabei auch unter die Räder, weil sie ihrem Trieb folgen und nicht mehr so vorsichtig sind.

Die Gefahr von Revierkämpfen ist unter unkastrierten Tieren viel höher. Sie wollen sich behaupten. Diese Kämpfe sind oft sehr blutig.

Das Risiko sich mit einer Krankheit anzustecken steigt, wenn die Katze Sex hat. Viele Krankheiten können so übertragen werden. Oft haben die Kitten diese Krankheit dann auch.

Eine Katzengeburt muss nicht immer problemlos ablaufen. Es kann auch sein, das ein Kaiserschnitt gemacht werden muss. Oder die Mutter die Kitten nicht annimmt. Dann ist der Mensch gefragt - und das 24 Stunden am Tag.

Also bitte, bitte, bitte: lasst eure Katzen und Kater kastrieren!!!

Egal ob sie raus gehen oder nicht. Tut ihnen den Stress nicht an. Und tut euch den Stress einer Dauerrolligkeit oder des Markierens nicht an.



Liebe Bianca, vielen Dank, dass ich diesen Beitrag verwenden durfte!
Biancas Blog findet ihr rechts unter Lieblingsblogs oder klickt hier: Lupiwo

Dienstag, 16. August 2011

Rassekatzenkonsumenten vs Tierliebe

Es leben in Deutschland ca. 40.000 Katzen in Tierheimen. Nur in Tierheimen, die vielen Streuner, Wildlinge und Ausgesetzten, die draussen umrennen, sind da gar nicht mitgezählt.
Würde man den Auslandstierschutz, bzw. die Katzen aus Rest-Europa mitzählen, die in Perreras und Tierheimen ausserhalb Deutschlands vor sich hin leben und leiden, würde sich die Zahl bestimmt verdoppeln. Mindestens.

So. Nun ist da jemand, der will eine Katze, bwz. (hoffentlich) zwei Katzen oder eine zweite zu einer schon vorhandenen dazu.
Was ist die Motivation, Katzen zu halten? Tierliebe, wird jeder antworten.
Und jetzt kommts: Das glaube ich nur denen, die sich eine Katze aus dem Tierschutz holen.
Frechheit? Nein. Überzeugung. Weil es gar nicht anders sein KANN. 

Die, die zum Züchter gehen, die eiskalt ignorieren, dass schon ca. 80.000 Katzen in Deutschland und im Auslandstierschutz leben und die nicht einem dieser schon vorhandenen Tiere ein Zuhause geben möchten, sondern sich eine extra für ihre Wünsche passend produzierte Katze anschaffen, das sind Konsumenten.
Konsumdenken entscheidet, nicht Tierliebe.

Kein Mensch, der ein Herz hat, kann dieses massenhafte Elend ignorieren. Und es kann mir keiner erzählen, dass er bei der irrsinnig grossen Auswahl an Tierschutzkatzen kein Tier finden würde, das er liebhaben könnte. Wenn er denn überhaupt in der Lage wäre, Liebe für ein Tier zu empfinden und nicht nur und ausschliesslich seinen Konsumgedanken lieben würde. 

Was dieser Mensch faktisch tut, ist Folgendes:
Er möchte keiner Katze in Not ein Zuhause bieten. Es ist ihm egal, dass zig Tausend Katzen dringend ein Zuhause bräuchten. Er möchte seine Wünsche befriedigen, seine Ansprüche erfüllen, er möchte konsumieren.
Sollen se halt verrecken, die Verreckerlinge. Soll sich doch wer anders drum kümmern. Und wenn sich keiner findet, tja, Pech für die Katz.

Dann gibts noch die, die sagen: ich hatte schon Tierschutzkatzen. Ich habe mein Soll erfüllt. Jetzt sind meine Wünsche dran, jetzt will ich, was mir gefällt, was meinen Idealvorstellungen entspricht, jetzt habe ich das Recht, zu konsumieren.
Das sind dann die, für die Tierschutz nur einen Zweck hat: tu mal eben was Gutes und sprich für den Rest deines Lebens darüber. Gerne auch in epischer Breite, bis es dem gelangweilten Publikum zu den Ohren rausquillt.

Oder die Blauaugen-Sammler. Die gibts sehr oft. Die haben eine blauäugige Birma, eine blauäugige Siam, eine blauäugige Maine Coon. Alles, was nicht vorzugsweise cremefarben und blauäugig ist, ist eigentlich keine Katze, sondern Restmüll.

Dann gibts noch die, die zwei, drei, vier Hauskatzen, selbstverständlich Rassekatzen (!) haben, und dazu noch fürs Gewissen und zum drüber reden eine Tierschutzkatze als Freigänger halten. Die darf dann durchs Kellerfenster raus und rein, hat eine Kuschelhöhle auf einem Kellerregal und bekommt Trockenfutter hingestellt, weil sie sich ja eh selber Mäuse fängt. Während die ECHTEN Katzen, also die Rassetiere, die auf dem Sofa logieren und selbstverständlich nur mit dem Teurersten, was der Zoohandel zu bieten hat, gefüttert werden.


All diese Leute sagen, sie sind tierlieb (einself!) und lieben ihre Katzen (einself!). Klar tun sie das. Weil ihre Katzen ganz genau ihren Wünschen entsprechen, nach ihren Wünschen produziert wurden. Sie lieben nicht Katzen oder Tiere im Allgemeinen, sondern sie lieben die Erfüllung ihres Konsumdenkens, in Form einer eigens für sie produzierten Katze.
Tierschutzkatzen? Restmüll.

Tierschutzkatzen werden von diesen Leuten auch gerne und oft als "Wundertüten" bezeichnet. Denn man weiss ja nie, was drin ist, es gibt keine Ahnentafel zum an die Wand tackern und ausserdem werden sie ständig krank und kriegen Flöhe oder einen schlechten Charakter.

An dieser Stelle möchte ich mal beiläufig betonen*, dass ich seit einem Jahr mit genau einer Katze zum Tierarzt musste, mit Luzie. Als die sich im Garten von Linda finden liess.
(* ich liebe Oxymorone und Paradoxone )

Nee, nee. Diese Leute können mir viel erzählen. Ich bleibe dabei: wer Tiere liebt, hat das Bedürfnis, denen in Not zu helfen. Wer ein Herz hat, sieht nicht über das zig-tausendfache Elend hinweg, sondern nimmt, wenn er kann, eine Katze auf, die es schon gibt, und die nicht auf seine Wünsche zugeschnitten extra produziert wurde.

Die Rassekatzen selber, die sind in meinen Augen Katzen wie alle anderen. Die können nix dafür, ungeachtet dessen, dass schon viel zu viele Katzen auf ein Zuhause warten, produziert worden zu sein. Die Rassekatzen-Fetischisten, die alles Elend ignorieren und ihr Konsumdenken für Tierliebe halten, die sind das Übel.


Was mir auch immer wieder auffällt.... :D
Es ist fast immer der gleiche Typ Mensch, der auf Rassekatzen schwört. Nein, das ist falsch, ich präzsiere: dieser Typ Mensch wohnt fast immer in einer bestimmten Art Wohnung: Neckermann-Sofa, vorzugsweise in terracotta-farbe, Buche-Furnier Stollenschrankwand, an den Wänden hängen Bilder von Rosina Wachtmeister oder ähnlich geartete "Kunstwerke" aus der Deko-Abteilung des örtlichen Obi Baumarktes, gerne auch grossformatig-dreiteilig und Hauptsache zur (vorzugsweise grellen) Wandfarbe passend.

Schämt euch was, ihr Katzenkonsumenten. Wenn ihr etwas Geschmack in eure Buden bringen wollt, dann kauft euch am nächsten Kiosk eine "Schöner Wohnen", aber denkt nicht, dass eine Rassekatze als Deko irgendwas raus reisst oder wenigstens einen Hauch Geschmack in die Gruselbude bringt. 

Was ich eigentlich sagen wollte..... tierlieb ist, wer Empathie für Tiere und ihre Nöte und ihre Leiden empfindet und das massenhafte Elend nicht ignoriert, sondern hilft, wenn er die Möglichkeit dazu hat.
Spenden sind toll und wichtig, aber eine Spende ersetzt keine Zuwendung, keine Liebe.

Wahrscheinlich labere ich hier aber eh nur vor mich hin, denn ihr, die ihr eh nix wahrnehmt von dem, was ihr nicht wahrnehmen wollt, werdet es nie begreifen. Weil euch einfach eine Voraussetzung dafür fehlt, ihr habt kein Mitleid, keine Herzenswärme, kein Gewissen.

Viel Spass beim in-die-Tischkante-beissen, ihr Betonköppe. Ich weiss, dass ihr jetzt vor dem Rechner hockt und extrem pissed seid. Und das freut mich. An euer Herz kann man nicht appelieren (ihr habt ja keines, ihr armen Menschen), aber man kann euch zur Weissglut bringen, indem man euch sagt, was ihr mit dem Kauf des drölften Katzenbettchens oder Luxuskatzenbaums für eure Rassekatzen überschminken wollt: ihr seid eiskalt.

Ich geh derweil den Restmüll betüddeln und dabei das empfinden, was ihr nie kennenlernen werdet: dass einem das Herz vor Liebe überquillt und man kaum glauben kann, wieviel Glück man haben kann, weil man so viele wunderbare, einzigartige und liebens-werte (im besten Wortsinne) Katzenpersönlichkeiten um sich rum drängeln hat.
Ihr ahnt gar nicht, wie privilegiert ich mich fühle, dass ich so viel Glück auf 4 Pfoten um mich herum haben darf.
Ätsch.





Samstag, 13. August 2011

It´s just a jump to the left.....

....And then a step to the right.
Put your hands on your hips.
You bring your knees in tight.
But it's the pelvic thrust
That really drives you insane.
Let's do the time-warp again.
Let's do the time-warp again.
*Arschwackel*

Hamburg, Schauspielhaus, es war superklassetoll ♥
Klick

Einige Leute kamen verkleidet, als Magenta in Zimmermädchenkluft oder als RiffRaff  im Frack und oder natürlich als Frank N. Furter in voller Montur.
Das Publikum geht ab wie nix, das ist unfassbar. Hier ein Auszug aus Wiki, genau so wars:

  • Der Erzähler: Der Schnitt auf den Erzähler wird vom Publikum mit lauten „boring“-Rufen quittiert.
  • Wenn Janet in Erscheinung tritt, wird „slut“, bei Brad „asshole“ gerufen.
  • Das Erwähnen von Ralph Hapshatt wird mit „Hap-SHIT“ kommentiert.
  • Nach jeder Erwähnung des Namens Janet wird laut „WeisSSS“ gerufen.
  • Die Hochzeitsszene: Hier wird mit Reis geworfen.
  • Dr. Scott: Jedes mal, wenn sein Name genannt wird, wird ein Donnergrollen vom Publikum im Einklang mit einem lauten „HU!“ simuliert.
  • Eddie: Jedes mal, wenn sein Name genannt wird, reagiert das Publikum mit „Shht!“-Rufen.
  • Die Gewitter-Szene: Bei dieser Szene bedeckt das Publikum die Köpfe mit einer Zeitung, sobald Janet zum Schutz gegen den Regen dies tut, als sie aus dem Auto steigt. Der Regen selbst stammt in diesem Falle aus Wasserpistolen. Außerdem werden dann bei der Textzeile „there’s a light …“ ein Feuerzeug oder Wunderkerzen angezündet. Als Brad einen Zweig zur Seite biegt, ihn dann zurückschnellen lässt und er Janet trifft, ruft das Publikum kurz vorher „Achtung, Janet! Der Zweig!“
  • Der Time Warp: Wenn das Lied gespielt wird, tanzt das Publikum ebenfalls.
  • Sweet Transvestite: Wenn Frank die Kunstpause bei dem Wort „anticipation“ macht, wird „Say it!“ gerufen.
  • Brad und Janet fahren mit dem Lift in Furters Labor: Kurz bevor der Lift im Labor auftaucht, ruft das Publikum „show me something green and sexy“. Kurz danach sieht man wie Furter in einem grünen Laborkittel erscheint.
  • Die Ansprache Furters im Labor: Furter zieht dreimal seinen Gummihandschuh in die Länge und lässt ihn wieder los. Das dabei entstehende Geräusch snap wird dabei vom Publikum zeitgleich mit eigenen Gummihandschuhen verstärkt.
  • Die „Geburt“ von Rocky: Das Publikum unterstützt die Szene mit „Tröten“ und – wenn Rocky aus seinen Bandagen gewickelt wird – mit dem Werfen von Klopapierrollen.
  • Der „Charles Atlas Song“: Am Ende des Charles Atlas Song schreiten Furter und Rocky in Richtung Schlafzimmer, das Publikum wirft dabei Konfetti.
  • Als Eddie erscheint, wird Mehl geworfen, um den Nebel der Filmszene nachzuahmen.
  • In einer Szene sagt Frank „It’s not easy having a good time“. Das Publikum antwortet „Try Disney World“.
  • Die „Dinner-Szene“ mit dem toten Eddie im Tisch: Wenn Frank N. Furter sein Glas erhebt und sagt „A toast!“ werfen alle mit Toastbrotscheiben.
  • Sobald Furter einen Partyhut aufzieht, zieht das Publikum nach.
  • Der Song Wise Up, Janet Weiss: Auf die Textzeile Furters Did you hear a bell ring? antwortet das Publikum mit dem Klingeln kleiner Glöckchen oder dem Schlüsselbund.
  • Szene I’m Going Home: Bei den Textzeilen „… cards for sorrow, cards for pain“ wirft das Publikum mit Spielkarten.

Sky Du Mont, der alte Schmierlappen, als Erzähler war super.
Die Rollen sind optimal gecastet, passt alles wie die Faust aufs Auge. Musste mich zwar erst an einen blonden Frank N. Furter gewöhnen, aber hey, sobald der das Kittelchen weg warf und in Strapsen da stand... :D

Mein Mann und ich hatten meine Schwiegermutter und ihren Freund eingeladen. Meine Schwiegermutter hatte mordsmässigen Spass, die fand das suuuuper. Ihr Freund, ein Hamburger, wie man ihn sich vorstellt, etwas zurückhaltend und übern s-pitzen S-tein s-tolpernd, hat stellenweise etwas gelitten, aber sehr süss :D
Jetzt sagt mal ehrlich, wer von euch könnte mit seiner Schwiegermutter in die Rocky Horror Picture Show gehen und Spass dabei haben? Beste Schwiegermutter von Welt ♥


Das Theater sah hinterher aus, keine Ahnung, wie die das jede Nacht wieder sauber kriegen. Tonnen von Reis, Konfetti, Klopapier, Spielkarten und Wasser flogen da umher.

Ich finde Musicals eigentlich ganz entsetzlich. Bevor man mich in eines dieser gruseligen Andrew Lloyd Webber Dinger reinkriegen würde, müsste man mich unter Drogen setzen.
Na gut, Bernsteins "Westside Story" oder der andere Klassiker, "Anatevka", klar, das würde ich mir angucken. Aber sonst nix.

Dieses Ensemble tourt mit der Rocky Horror Show noch eine Weile weiter, falls sie bei euch in der Nähe sind, schaut es euch an. Lohnt sich echt.
Und vergesst nicht, Reis und Wasserspritzpistolen und das ganze andere Equipment mitzunehmen :D

Tour-Daten: Klick





Dienstag, 9. August 2011

Fallenjagd in Deutschland

Morgen um 23:30 Uhr kommt im ZDF eine Doku von Manfred Karremann über Fallenjagd in deutschen Wäldern.

Tödliche Gefahr - Fallenjagd in Deutschland

"Eigentlich bin ich zu Anfang nur immer wieder im Internet darüber gestolpert, dass ständig Haustiere in irgendwelche Fallen geraten. Erst als ich schließlich nach Bayern gefahren bin, und die Familie getroffen habe, deren Hund „Rikki“ während eines Spazierganges in eine Schlagfalle geraten ist, wurde mir die menschliche Dimension bewusst."
 Weiter und mehr: Klick


Die Sendung gibt es später dann auch in der ZDF-Mediathek zu gucken.


Ich bin ja bekennende Jäger-scheisse-Finderin und finde es wichtig, dass bekannt wird, welche unfassbar grausamen Methoden diese.....widerwärtigen Existenzen im Wald einsetzen.
Schaut es euch an.



Montag, 8. August 2011

Sommer, du blöder Arsch!

Den ganzen langen Winter freue ich mich auf dich und was tust du? Du bist kalt, du bist inkontinent und einfach nur bäh.

August, 14 Grad, Regen, Wind, dunkel. Im Kamin brennt ein Feuerchen und ich hab Pulli und Wollsocken an. Es ist zum heulen.

Wir haben im Juli neue Gartenliegen gekauft und bisher lag ich genau einmal drauf. In langen Hosen und mit Sweatshirtjacke und einer Tasse heissen Kaffee.


Darauf wollte ich am Wochenende die Perseiden-Nacht gucken, mit einem Glas Caipirinha in der Hand und zirpenden Grillen um mich herum. Statt dessen werde ich wohl in eine Kuscheldecke eingemummelt auf dem Sofa sitzen müssen.
Mennoooooooo!!!!


Samstag, 6. August 2011

Eintagsküken

Ich hatte es ja schon lange vor, die Sache mit den Eintagsküken endlich mal auszuprobieren. Heute war es dann so weit. Ich habe im Zoogeschäft 4 tiefgefrorene Küken gekauft, sie tapfer nach Hause getragen und in der Verpackung auftauen lassen.

Während dessen habe ich mich ein paar Stunden doof gestellt und so getan, als ob auf meinem Terrassentisch keine 4 flauschigen, gelben Küken in einer Dose liegen, um alsbald von meinen Katzen verputzt zu werden.

Die Fütterungszeit rückte näher und ich holte die Dose in die Küche und kippte den Inhalt auf einen Teller.
*Klong*  machte es, die Küken waren noch Stein und Bein gefroren. Also ab damit in den Backofen, bei 40 Grad vollends auftauen.
Mein Mann verliess angewidert die Küche, nicht ohne mir vorher mitgeteilt zu haben, ich wäre pervers.

Als sie dann aufgetaut waren, rief ich die Katzen in die Küche und verstopfte mit einem Kissen die Katzenklappe in der Küchentüre. Ich habe schon oft gelesen, dass Katzen bei Eintagsküken total ausflippen und erst mit ihnen spielen, bevor sie sie fressen und ein halbes Eintagsküken aufm Sofa.... nee, nee. Also Küche abdichten.

Da sass nun die hungrige Katzenbande und glotzte die puscheligen 4 Küken auf dem Teller an. Ratlose Blicke: "Ja und jetzt, wo bleibt unser Essen?"

Bis plötzlich mein engelsgleicher Sankt Anton, mein Katerchen, das immer sanft und lieb und folgsam ist, der Streber unter meinen Katzen, mit dem ich noch kein einziges mal schimpfen musste, weil er wirklich immer lieb und sanft ist, unter dem Küchentisch vorschoss und wie ein Berserker die Zähne in eines der Küken schlug und damit knurrend wie ein Rottweiler in der Küche rumrannte, das Küken im Maul und mit wildem Blick. *eeek*

Während Anton voll im Wahn rumraste wie angebrannt, marschierte Luzie zum Teller und angelte sich mit der Pfote ein Küken vom Teller und batschte es direkt mit Schwung an die Wand, angelte wieder mit der Pfote danach und warf es in die Luft: "lustig, Muddi serviert Spielzeuge jetzt auf Tellern"

Der Rest hockt nur da und glotzte völlig fassungslos zu, wie Anton, der sich inzwischen unter den Kücherntisch verschanzt hatte, mit irrem Blick und dem Küken im Maul dort hockte und knurrte.

Als Franzi sich dann dazu entschloss, eines der beiden noch auf dem Teller liegenden Küken näher zu betrachten, schoss Anton - immer noch mit seinem Küken im Maul - unterm Tisch vor, stopfte sich ein zweites Küken ins Maul, visierte das Dritte auch noch an, scheiterte aber mit Maulsperre, und rannte mit den beiden Küken im weit aufgerissenen Rachen wieder unter den Tisch.

Luzie probierte derweil, wie hoch man ein totes Küken in die Luft schmeissen könnte, und mit jedem mal, wenn das kleine gelbe Flauschi wieder auf den Boden knallte, dreht es mir den Magen rum.
Als sie mir das Küken direkt vor die nackerten Füsse warf und irgendein halb durchsichtiger Schlonz aus dem Tierchen lief, war es dann aus, ich fing an zu brüllen wie am Spiess und der Mann musste anrücken und mir beistehen.

Anton schmatzte und knurrte und nagte und kaute seine zwei Küken unterm Tisch weg, der liess NICHTS übrig, Schnabel, Beinchen, Federn, der hat alles verputzt.
Luzie spielte weiter mit dem dritten Küken, die anderen Katzen sassen rum, guckten das vierte Küken auf dem Teller an und bekamen so langsam schlechte Laune. Essenszeit, Hunger und ich serviere Federn. Unverschämtheit.
Ich hab noch versucht, jeden einzelnen dazu zu überreden, sich das vierte Küken doch wenigstens mal genauer anzugucken, aber nix zu machen. Kein Interesse: "Spiel doch alleine mit dem Scheiss, wir haben Hunger, gib uns endlich was".

Wir reden hier von ehemaligen Wildlingen, von denen einige jahrelang ihr Futter selber fangen mussten, wohlgemerkt. :D
Und die voll- und teilgebarft werden (je nach Geschmack, Emma und Lotti nur Rohfleisch, die anderen teils Nassfutter, teils Rohfleisch, bis auf zwei, die beiden Grazien Lilli und Sophie rühren Rohfleisch nicht an).
Aber Küken, igitt. Industriell verarbeitetes Nassfutter oder von Muddi handgeschnittenes Rohfleisch wird gewünscht, aber bitte nix, das aussieht, als hätte es mal gelebt.

Luzies Spielküken und das vierte, von dem keiner was wissen wollte, habe ich den Wildlingen draussen serviert. Einer guckte mich an, als wäre ich nicht ganz dicht in der Birne und watschelte schnurstracks zum Nassfutter. Der zweite schnüffelte wenigstens daran. Der dritte schnappte sich ein Küken und haute damit ab, mit dem gleichen Irrsinn im Blick wie Anton. Falls ihm nicht ein anderer zuvorgekommen ist, wird der sich auch noch das andere Küken geholt haben, ich habs aber nicht weiter beobachtet.

Das war heute das erste und letzte Mal, dass es hier Küken gab *örks*, Sorry Anton.
Fleisch und Nassfutter tuts auch.

Donnerstag, 4. August 2011

Und weiter geht es nach einer kurzen Werbeunterbrechung ;)

Weeeeerbung! *DingDong*

Und zwar für zwei Shops bei Dawanda.

Im ersten Shop gibt es die aller-allerschönsten Türkränze, in liebevoller Handarbeit hergestellt und nichts, was man an jeder Ecke bekommt, sondern alles Unikate.
Auf Wunsch würde die liebe Flugelse auch Kränze nach Bestellung, also in gewünschter Farbe anfertigen.
Jedesmal, wenn ich auf die Preise gucke, denke ich, die spinnt. Dafür würde ich nicht mal ein Stückchen Stoff in die Hand nehmen, geschweige denn, Stunden in so viel mühevolle Kleinarbeit investieren.
Wer also was Besonderes an seine Haus- oder Zimmertüre hängen will, der klickt jetzt mal auf diesen Link: Cape Molly


Der zweite Shop, den ich euch ans Herz lege, bietet zuckersüsse Keulen (Kisseneulen) an, ich könnt mich jedesmal wegschmeissen, wenn ich die Dinger sehe ♥
Die Keulen mit den verschlafenen Augen auf Halbmast sind absolut grossartig :D 
Und Kissenbezüge, die ich allesamt am liebsten aufkaufen und jeden Tag angucken möchte, so schön finde ich die.
Zu den Keulen und Kuschelkissen gehts hier lang: EverybodysStarling



Geht mal gucken :)

Dienstag, 2. August 2011

Hund und Katz

Hund und Katzen zu vergesellschaften ist fast immer eine gute Idee. Wenn die Voraussetzungen stimmen.

Ein Hund ersetzt der Katze keine kätzische Gesellschaft, das vorweg. Auch im Fall von hundischer Gesellschaft ist die Haltung einer einzelnen Katze ein NoGo.

Hundemenschen fällt es in den allermeisten Fällen leichter, Katzen in ihren Haushalt zu integrieren, als andersherum, also wenn Katzenmenschen sich einen Hund anschaffen wollen. Das liegt daran, dass, sorry liebe Katzenmenschen, Hundehalter in der Regel kompetenter im Umgang mit Tieren sind.
Der Grund dafür ist, dass Katzen nicht "funktionieren" müssen. Die sind halt einfach Katzen, machen was sie wollen und egal was sie tun, es ist für die meisten Katzenhalter ok. Was auch richtig ist, denn eine Katze ist nun mal kein Hund.

Beim Hund sieht das anders aus, in den muss man, was Erziehung und Beschäftigung und Bewegung angeht, um ein Vielfaches mehr an Zeit, Mühe und "Können" investieren. Hundemenschen begegnen täglich anderen Hundemenschen, man tauscht sich aus und bespricht gesundheitliche Probleme der Tiere oder Erziehungsfragen miteinander, und vor allem, es gibt so etwas wie eine "Soziale Kontrolle" untereinander. Wenn ein Hundehalter grobe Fehler mit seinem Hund macht, wird er früher oder später darauf angesprochen, weil ein Hund in mieser körperlicher Verfassung oder völlig unerzogen oder extrem verstört und ängstlich draussen einfach auffällt.

Katzenhalter? Da kriegt niemand mit, was für einen Bockmist die teilweise mit ihren Viechern veranstalten. Findet ja alles in den eigenen vier Wänden statt.

So, nun also, Hund und Katz zusammenführen.
Ich gehe mal davon aus, dass niemand (ausser, jemand weiss sehr genau, was er da tut und hat die entsprechende Erfahrung) auf die abstruse Idee kommt, einen katzenhassenden Hund mit Katzen vergesellschaften zu wollen. Oder eine Freigängerkatze, die schon schlechte Erfahrungen mit Hunden gemacht hat und zur Bürste wird, sobald sie einen Hund nur aus der Ferne sieht.

Es gibt eigentlich nur zwei Sachen, auf die man achten muss:
1.) Den Katzen die Möglichkeit bieten, sich den Hund von oben runter anzugucken. Also vom Schrank aus, vom Cat-Walk aus oder vom Kratzbaum aus. Auf jeden Fall ausser Reichweite des Hundes.
2.) Dem Hund untersagen, den Katzen hinterher zu wetzen.

Mit diesem räumlichen Abstand ist es möglich, dass die Tiere einander beobachten und kennenlernen können, ohne, dass es gleich mal zu Anfang hellgelbe Funken schlägt.

Auf was man ganz besonders achten muss und deshalb ist Punkt 1.) am Anfang so wichtig, wenn sich Hund und Katz zum ersten mal auf gleicher Höhe, also dem Fussboden, begegnen, sind die Augen des Hundes. Im hundischen Verhaltensmuster ist nicht abgespeichert, dass man auf die Augen kriegen könnte. Genau darauf wird die Katze, wenn der Hund sie zum ersten mal beschnüffeln will und sie sich bedrängt fühlt, aber zielen.
Der Hund wird auf den Kopf des der Katze achten, aber nicht auf ihre Pfoten, denn Hunde hauen einander nicht die Krallen ins Gesicht. Katzen sehr wohl.  Und es kommt oft vor, dass der Hund dann mit einer fiesen Hornhautverletzung auf dem OP-Tisch landet, weil er einfach nicht drauf gefasst war, dass ihm jemand ins Auge haut.

Man plaziert die Katze also erstmal so, dass der Hund nicht in ihre Reichweite kommt und sie nicht bedrängen kann. Der Hund braucht eine Weile um zu kapieren, dass Katzen es nicht akzeptieren, dass ein fremdes Tier daher geschlappt kommt und ihnen die Nase ins Gesicht steckt. Hunde untereinander gehen viel taktiler vor als Katzen, die zu fremden Tieren (ausser zu potentieller Beute) erstmal keinen körperlichen Kontakt aufnehmen.

Zwischendurch nimmt man den Hund für ein paar Stunden aus dem Zimmer, in dem sich die Katzen aufhalten und gibt den Katzen die Gelegenheit, sich zu entspannen, zu futtern und das Katzenklo aufzusuchen.
Wenn die Katzen dann wieder auf ihrem erhöhten Platz sind, kann man den Hund wieder ins Zimmer holen.
Hungrige Katzen mit voller Blase sind in der Regel nicht dazu bereit, Freundschaft zu schliessen.
Klar, oder? ;)
Die Katzen müssen erstmal lernen und die Erfahrung machen, dass da zwar jetzt ein Hund eingezogen ist, sich aber an ihrem bisherigen Leben nichts ändert, sie nach wie vor ihr Futter für sich alleine haben, ihre Lieblingsplätze nicht vom Hund vereinnahmt werden und der Hund eigentlich gar kein so schlechter Typ ist.

Der erste nähere Kontakt soll erst dann stattfinden, wenn die Katzen das so möchten. Und nicht dann, wenn Bello oder Herrchen es für richtig hält, dass Hund und Katz sich jetzt bitte endlich mal beschnuppern. Das wird sonst schiefgehen.

Der Mensch tut derweil so, als wäre es das Normalste der Welt, dass da nun ein neuer Hund oder neue Katzen in der Wohnung sind. Je selbstverständlicher der Mensch diese Situation den Tieren kommuniziert, je unaufgeregter werden die Tiere reagieren. Die Regieanweisungen des Menschen sollten beiläufig aus dem Hintergrund erfolgen, nicht aufgeregt zwischen den Tieren rumspringend.
Was gar nicht geht, ist, die Aufmerksamkeit des Hundes aktiv auf die Katze zu lenken. "Oh, Bobby, guck mal da, das ist Kater Felix, dein neuer Kumpel!! Ja, da schau hin, da guck, ja, da freust du dich, gell!!!".
Richtig ist eine völlig ruhige und gelassene Haltung des Menschen, die den Tieren kommuniziert: "Ach, übrigens, wir haben einen neuen Mitbewohner. Alles ist ok und ich werde jetzt in Ruhe mein Buch lesen und möchte nicht gestört werden, denn es besteht kein Grund zur Aufregung".

Je beiläufiger neue Mitbewohner einander vorgestellt werden, desto besser. Denn sowohl bei Hund, als auch bei Katz gilt der Grundsatz: Mensch entscheidet und was Mensch entscheidet ist richtig.
Damit haben Katzenleute oft ein Problem. Die stellen sich dann hin oder springen aufgeregt zwischen Hund und Katz hin und her, babbeln wie ein Buch und gestikulieren wild und heizen die Stimmung unabsichtlich und mit den besten Absichten auf, weil sie halt kätzisches Ungehorsam gewohnt sind. "Oh schau mal, Kater Felix, das ist dein neuer Kumpel, der Fiffi. Der Fiffi tut dir nix, schau ihn doch mal an, nun guck schon!!! Du musst nicht fauchen und knurren, der ist gaaaaanz harmlos, jetzt guck doch endlich mal!!!! Und Hundi, guck mal, das ist dein neuer Freund, der Kater Felix, sag mal Hallo zum Kater Felix, komm mal her, Hundi und guck" und zack, schon sind sowohl Hund, als auch Katz auf 180.

Ein Hundemensch wird anders vorgehen, wenn er eine Katze ins Haus holt. Der wird dem Hund kommunizieren (damit meine ich nicht, was der Mensch jetzt wörtlich babbelt, sondern die Gesamtheit seiner Kommunikation dem Hund gegenüber, Stimme, Gestik, Mimik, Anspruchshaltung, also die Botschaft, die beim Hund ankommt): "Ach übrigens, bevor ich es vergesse, das ist Kater Felix. Der lebt jetzt hier. Ich geh jetzt kochen und du benimmst dich und wirst den Kater Felix mögen, denn der ist liiiiieb".
Ein Hundehalter diskutiert nicht mit seinem Tier, ob oder ob nicht. Was er sagt, das gilt. Ein Hundehalter weiss, dass ein Kommando ein Kommando und kein Vorschlag zum eventuellen Verhalten des Hundes ist und dass ein Endlos-Wortschwall für den Hund eine Geräuschkulisse, aber keine Aussage ist.

Was der Hund nach dem ersten Kennenlernen als Zweites begreifen muss: wenn die Katze in Ruhe gelassen werden will, hat der Hund die Aufforderungen zum Spielen einzustellen und wenn die Katze gerade nicht beschnüffelt werden will, hat der Hund das Beschnüffeln einzustellen.

Aus dem Grund (der Hund hat keinerlei Kontrollfunktion im Haus, das hat alleine der Hundehalter) ist der Ruheplatz des Hundes auf keinen Fall auf oder am Hauptverkehrsweg in der Wohnung (zwischen Küche und Wohnzimmer oder im Flur, von dem alle Zimmer abgehen o.ä), sondern an einer Stelle, wo er eben NICHT die dauernde Kontrolle über die Vorgänge in der Wohnung hat.

Liebe Katzenmenschen, wenn ihr euch also einen Hund anschaffen wollt, dann bitte lest vorher einige Bücher über Hundeerziehung, geht zu einer (guten!**) Hundeschule und schaut da öfter mal zu, geht mit Hunden aus dem Tierheim oder mit Bekannten, die einen Hund haben spazieren. Hunde einfach nur gerne haben reicht nicht aus, um ein vernünftiger Hundehalter zu sein.
Das endet sonst leider oft darin, dass der Mensch einen völlig unerzogenen, dauerkläffenden und nicht ausgelasteten Fiffi an der Flexileine (grusel) hinter sich her zerrt. 
**damit meine ich nicht eine dieser wie Pilze aus dem Boden schiessenden, als Hundeschule getarnten Hausfrauen-Treffs, wo Lieschen Müller ihre erst kürzlich angelesenen Weisheiten von sich gibt. Sondern kompetente Ausbilder mit nachweisbarer Qualifikation.


Übrigens ist meine Theorie schon immer die, dass meine Katzenbande auch untereinander so eine Friede-Freude-Eierkuchen-Bande ist, weil hier erst gar nicht die Diskussion aufkommt, ob sich die Katzen denn alle mögen und vertragen oder nicht. Hier gilt, was ich sage. Ende der Diskussion.
Meine Katzen sind unerzogen in dem Punkt, dass sie Käse vom Brötchen klauen, wenn ich nicht aufpasse und ihr Mittagsschläfchen auch gerne mal auf dem Esstisch abhalten und überhaupt tun und lassen, was ihnen gefällt. Aber: gezofft wird hier nicht, sonst Ärger. Da sie allen grossen Wert darauf legen, Muddis Liebling zu sein, geht das auch ganz einfach. Die sind nicht lieb, weil ich in ihren Augen die mordsmässige Autoritätsperson bin, sondern weil sie es recht machen wollen.
Nirgendwo auf der Welt ist es schöner, als bei Muddi (dafür muss Muddi natürlich auch was tun) und wer einmal nicht herkommen und mitspielen oder mitschmusen durfte, weil er vorher meinte, jemand anderem eine reinhauen zu müssen, der überlegt sich sehr gut, ob er nochmal der Paria sein will. Und nur so kann man Katzen zum friedlichen Miteinander 'erziehen'. Liebevoller Umgang und Aggro-Hansels werden durch nicht-Beachtung sanktioniert. Wer Stress macht, muss bei so schönen Dingen wie Gruppenkuscheln, Angelspielen und Vitaminpaste-Verteilungsrunden zugucken, wer nicht aggro ist, darf alles und ist immer willkommen und kriegt so viele Küsschen und Streicheleinheiten, wie er will.
Bei Hunden ist dieses Muddi-Gehabe völliger Dummfug und deshalb verdrehen Hundemenschen oft auch nur die Augen oder machen blöde Witze, wenn sie Katzenhalter über ihre Schnuckelhasenmauseschätzchen sprechen hören. Aber dazu hat der Hundemensch keinen Grund, denn Katz ist Katz und Hund ist Hund und was beim Hund richtig ist, ist bei der Katz zum Teil absolut verkehrt und andersrum.
Man kann beide Tierarten super zusammen halten, wenn man beiden gerecht wird und nicht Hund wie Katz oder Katz wie Hund behandelt.


Und das erlebe ich auch bei anderen Hundeleuten, in deren Haushalten sich mehrere Katzen tummeln. Die werden, trotzdem ihre Katzen nach Strich und Faden verwöhnt werden, von ihnen als Chef im Haus wahrgenommen, auch ohne autoritär zu sein. Die haben einfach die ganz selbstverständliche Haltung, dass sie der Chef im Haus sind und die Katzen tanzen ihnen zwar genauso auf der Nase rum, wie Katzen das halt tun, aber wenn es um Gezoffe geht, gibts nur einen im Haus, der sanktioniert, wenn ihm was nicht passt: der Mensch.
Und ja, Katzen akzeptieren das sehr wohl (wenn das Verhältnis Mensch-Katzen ein inniges ist), wenn auch aus anderer Motivation heraus, als Hunde das tun. Auch, wenn die hierarchischen Strukturen in einer Katzengesellschaft ganz anders aufgebaut sind und funktionieren als in einem Hunderudel.  Dass über Regeln (eigentlich gibt es nur eine einzige, die in Mehrkatzenhaushalten wichtig ist: hier wird nicht gezofft und nicht gemobbt) nicht diskutiert wird, das kapieren Katzen ganz wunderbar, wenn der Mensch es schafft, es ihnen begreiflich zu machen. 

Katzen- und Hundehaltung zusammen funktioniert ganz grossartig und ist eine Bereicherung für alle, für Hund, Katz und Mensch, wenn der Mensch es im Griff hat.

Und noch was: Hund-Katze-Zusammenführungen finde ich um ein Vielfaches einfacher, als Katze-Katze-Zusammenführungen.
Traut euch, ein Hund-Katzen-DreamTeam ist wirklich sehr einfach zu bewerkstelligen :) 


Montag, 1. August 2011

Gassigeh Gear

Es gibt zwei Kleidungsstücke, ohne die kann ich nicht. Ich trage sie, ausser bei Hitze und bei arger Kälte jeden Tag mehrmals. Nämlich immer dann, wenn ich mit Linda in Feld, Wald und Wiesen unterwegs bin.
Mit diesen Klamotten bin ich ober-spiessig, sie sind einfach lebenswichtig für mich.

Da wäre einmal die Barbour Jacke. Diese Wachsjacke kaufe ich seit vielen Jahren immer wieder, durchschnittlich alle drei Jahre ist eine totgetragen und muss ersetzt werden. Immer das gleiche Modell, immer die gleiche Farbe (Sandstone). 
Ich hab alles ausprobiert, High Tech Funktionsklamotten, Double Layer Fleece zum auseinanderbauen, Softshell mit Dingsbums-Membran.... alles Käse. Kein noch so moderner Kram kann die gute, alte Barbourjacke ersetzen. Man schwitzt darin nicht, man friert darin erst, wenn es wirklich saukalt ist, man kann mit ihr durchs Gestrüpp, ohne dass man irgendwo hängen bleibt, sie ist winddicht und wasserdicht, Dreck lässt sich einfach abbürsten, sie hat grosse Taschen, für alles, was man eben beim Laufen mit sich rumschleppt und, der wichtigste Punkt von allen: sie hat diese für mich absolut unverzichtbaren Taschen für die Hände, in der genau richtigen Höhe, um bequem die Pfötchen drin zu verstauen.

Ich bin der Mensch, der die Hände immer den Hosentaschen stecken hat. Ganz schlimm. Und sobald ich eine Jacke trage, verschwinden die Grabbelfingerchen eben in den Jackentaschen. Ich finde es höllisch unbequem, die Arme einfach runterhängen zu lassen, ich brauche Taschen. Und die müssen bei Gassigeh-Jacken in der richtigen Höhe angebracht sein, nicht zu hoch, nicht zu tief. Das schafft eben nur Barbour ("Handwärmertaschen" heisst das bei denen), bei allen anderen Jacken sind die Taschen zu tief angebracht für die kurzen Ärmchen und ich kann die Hände nicht bequem in den Jackentaschen parken.

Der zweitwichtigste Punkt: diese Jacken sind geräuschlos. Sie rascheln und knistern nicht, wie die meisten dieser supidupi Funktionsklamotten. Die Leute, die diese Klamotten tragen, laufen durch die Gegend und hören sich dabei an wie Butterbrotpapier. Ich hasse es.
Mein Mann steht ja total auf den High Tech Scheiss und jedesmal, wenn er seine bei Globetrotter für teuer Geld gekaufte Windjacke anzieht, krieg ich schon die Krise, bevor wir überhaupt aus dem Haus sind. Raschel-knister-raschel, g-r-ä-s-s-l-i-c-h ist das.
Laute Klamotten gehen gar nicht. 

Das ist mein Schätzchen, das noch ca. ein Jahr zu leben hat, bevor es erst kleine Löchlein bekommt und sich dann vollends auflöst:


Schon ziemlich abgewetzt und speckig, aber noch in gut in Schuss:


In ca. einem Jahr werde ich also losmarschieren und diese Jacke mal wieder kaufen gehen. Denn das schöne ist, der Hersteller ist genauso spiessig wie ich und wird diese Jacke auch noch in 100 Jahren in der gleichen Form und Qualität herstellen.

Etwas anders ist das mit Gassigeh-Schuhen. Da kriegt man ja jedes Jahr ein neues, oft verschlimmbessertes Modell präsentiert. Deshalb wechsle ich da quer durch alle Marken, Lowa, Salewa, Meindl, Salomon, Adidas.....
Die Schuhe müssen leicht sein, eine rutschfeste Sohle haben (Schafscheisse - und hier stehen auf den Deichen überall Schafe rum - ist rutschiger als Glatteis, ich schwörs euch :D ), die Sohle muss aber auch beweglich sein. Man darf nicht drin schwitzen, aber auch keine nassen Füssen kriegen, wenn man durch regennasses Gras marschiert.
Und ganz wichtig: sie müssen die gleiche Farbe haben wie die Jacke. *Tussi*

Im Wald sind so viele Clowns mit schreiend bunten Klamotten unterwegs, dass ich manchmal den Wunsch habe, spontan zu erblinden. Wie, um Gottes Willen, kann man auf die Idee kommen, eine schwarz-leuchtgelbe Jacke mit orangenem Pfoten-Emblem, kombiniert mit neongrün-grauen Schuhen würde an irgendeinem Menschen auf der Welt anders als deppig aussehen?

Wie komme ich ausgerechnet heute darauf? Ah, ja. Deshalb:


Meine derzeitigen Lieblings-Laufschuhe sind heute gestorben. Totgelaufen.
Ein Stück Sohle ist einfach rausgebrochen und der Schuh hat auf dem Heimweg solche Quietschgeräusche erzeugt, dass ich schon damit rechnete, von irgendwem angesprochen und gefragt zu werden, ob ich ein Meerschweinchen in der Jackentasche hätte.

Ich mach mich jetzt auf die Suche nach neuen Schlappen. :/