Montag, 27. Juni 2011

Der Umgang mit Wildlingen und seeehr scheuen Katzen

Wenn man sich dazu entschliesst, Wildlinge oder sehr scheue Katzen (z.B. vom Auslandstierschutz) zu sich holen, braucht man Geduld. Hat man die nicht, soll man die Finger von solchen Tieren lassen.
Und mit Geduld meine ich: Geduld-Geduld-Geduld-GEDULD!

Was mir sehr wichtig ist: es lohnt sich.
Es gibt nichts Schöneres, als einer (falls man schon eine Erstkatze hat) oder zwei Angstkatzen (Einzelkatzenhaltung in der Wohnung  ist auch bei solchen Katzen nichts anderes als Tierquälerei) dabei zu helfen, ihre Angst zu überwinden. Ich sitze hier inmitten von ehemaligen Wildlingen, die zu klettenartigen Schosskatzen mutierten. Manchmal so klettig, dass es äääächt anstrengend ist. ;)
(ich krieg irgendwann einen Tennisarm, weil es nur selten vorkommt, dass gerade keiner an mir dran hängt und getragen werden will)

Wie fängt man es nun an, wenn ein Wildling oder eine Angstkatze einziehen?
Man bereitet einen Raum vor. Das kann durchaus auch ein Mini-Räumchen sein, je übersichtlicher für das Tier, desto besser. Vom Wohnzimmer rate ich ab, es sei denn, man ist bereit, das Wohnzimmer anfangs hauptsächlich der Katze zu überlassen und auf TV-Gucken und Musikhören zu verzichten. Oder einen Kopfhörer zu benutzen.
In diesen Raum stellt man in eine Ecke ein Katzenklo (kein Haubenklo, sondern ein offenes Katzenklo), besser aber noch zwei Katzenklos. Möglichst weit vom Katzenklo entfernt stellt man den Futternapf. Der Wassernapf sollte in einer weiteren Ecke des Raumes untergebracht werden.
Dann kommt noch ein Kratzbrett (falls man Kratzbaum nicht rumschleppen will) und ein Kuschelbettchen dazu. Ebenso ein paar Spielsachen, die keine Geräusche machen. Also keine Bällchen mit Glöckchen oder Rasselmäuse oder so. Sondern geräuschlose Spielsachen.


Fertig ist das Katzenzimmer und das Angsthäschen kann einziehen.

Oh, halt. Was vergessen: Falls Möbel in dem Raum stehen, unter die die Katze krabbeln und sich dort verstecken kann, sollte man diese mit Büchern oder Brettern verbarrikadieren. Es ist nicht hilfreich, wenn sich die Angstkatze unter einem Möbelstück verkriecht und immer nur die Füsse und Beine des Menschen sieht. Denn, wie soll man da mit ihr Kontakt aufnehmen, ohne dauernd flach auf dem Bauch auf dem Boden zu liegen?
Also, alles worunter die Katze sich verstecken könnte, abdichten. Ihr Rückzugsort ist die Kuschelhöhle oder der Kennel mit der abmontierten Türe, weil von dort aus kann sie sehen, was sie sehen soll und hat trotzdem einen geschützten Rückzugsort.


Die ersten ein oder zwei Tage sollte man die Katze in Ruhe lassen. Nicht lange bequatschen und schon gar nicht versuchen, sie zum Spielen aufzufordern. Die Spielsachen im Raum sind nur dazu da, dass sie sich damit beschäftigen kann, wenn sie alleine ist und das möchte.

So weit, so einfach. Jetzt kommt der schwierige Teil. Man muss SICH SELBST beobachten.
Folgendes sollte vermieden werden:

- Keine raschelnden Klamotten
- Keine schnellen Bewegungen. Man sollte sich in dem Zimmer, in dem die Angstkatze einquartiert ist, wie in Zeitlupe bewegen. Ohne Spass, das ist wichtig.
- auf Hartböden keine "lauten" Schuhe, die bei jedem Schritt klackern.

Ist der Angsthas nun also eingezogen, lässt man ihn erstmal zwei Tage in Ruhe. Ab und zu mal in den Raum gehen, Futter bringen, Wasser wechseln und Katzenklo putzen und dabei leise mit der Katze reden. Das wars.

So ungefähr am dritten Tag fängt man dann an, Kontakt aufzunehmen. Schnappt euch ein Buch, setzt euch zu der Katze ins Zimmer, möglichst so, dass sie euch von ihrem Versteck/der Kuschelhöhle aus sehen kann.
Lest ihr vor, erzählt ihr Geschichten und babbelt sie an. Sobald sie in eure Richtung schaut, solltet ihr blinzeln. Also laaaangsam die Augen auf und zu machen. Das heisst auf kätzisch: ist alles ok, passiert nix, ich tu dir nix, du kannst mir vertrauen.

Und piepen. Und babbeln. Lacht ihr manchmal Mütter aus, die mit ihren Zwergen in dieser Mutter-Baby-Sprache plappern?  Nun denn, genau dieses Deideidei-Geplapper und anpiepen ist genau das Richtige, um Kontakt zu Angsthasenkatzen aufzunehmen. Los, traut euch! Je alberner, desto besser. Wildlinge und Panikkatzen lieben das. Es beruhigt sie, denn, so lange ihr euch lieb anhört, habt ihr nicht vor, ihr den Hals umzudrehen. Und damit rechnen Angstkatzen und Wildllinge ständig. Wer leise singt und Babysprache babbelt, der hat nix Böses im Sinn.
Liedchen leise vorsingen ist auch super.
Und nein, ich bin nicht völlig durchgeknallt. Das alles hat seinen Sinn, glaubt es mir einfach. Und es wirkt.

Dann kann man ganz laaaangsam auch anfangen, die steif und starr vor Angst in der Höhle hockende Katze zu aktivieren. Am besten eignet sich dazu das Kissen-Pinsel-Spiel. Das ist das Beste von allen Spielen am Anfang, weil es sehr ruhig ist, der Mensch sich dabei nicht bewegen muss und die Katze (die noch total angespannt bis verkrampft ist) sich dafür nicht frei im Raum bewegen mus, was sie zu dem Zeitpunkt eh noch  nicht machen würde. 
Das Kissen-Pinsel-Spiel geht so: Man nimmt ein grosses Kissen und einen Pinsel. Das kann ein Wasserfarbenpinsel oder ein kleinerer Malerpinsel oder ein Kosmetikpinsel sein. Langer Stiel ist von Vorteil.
Kissen (mit Abstand natürlich) vor die Katze legen, bzw. deren Kuschelhöhle und den Pinsel unter dem Kissen langsam bewegen und vorgucken lassen.

Weil ich das nicht wirklich gut erklären kann, habe ich eben mit  Fiete, unserem Versuchstier ein kurzes Video gedreht:





Fiete ist natürlich alles andere als eine Angstkatze, sondern das genaue Gegenteil. Aber es geht ja nur um das Kissen und den Pinsel, nicht um den kleinen Wichtigtuer und ich konnte das Filmchen nicht mit einer anderen Katze machen, weil Mr. Wichtig sich dauernd vorgedrängelt hat. Der platzt eines Tages noch vor lauter Wichtigkeit. :D

Wichtig: das Kissen muss ruhig liegen. Es dient der Katze als quasi-Schutzwall, sie sieht die Hand nicht und hat etwas zwischen sich und dem Menschen.
Erstmal wird sie nur den Pinsel beobachten und nicht pföteln. Wenn sie interessiert den Pinsel mit den Augen verfolgt, dann das Kissen auf Pfotenreichweite legen. Irgendwann wird sie ganz vorsichtig erst den Pinsel bepföteln und dann Angst vor der eigenen Courage bekommen und erstmal wieder nur gucken.
Geduld. Auf einen Fortschritt folgt oft ein kleiner Rückschritt. Das ist völlig normal und immer so. Aber sie wird mit der Zeit mutiger werden.

Was man ab-so-lut unterlassen sollte: Nach der Katze zu fassen. Finger weg! Angefasst wird erst, wenn sie will. Vorher nicht.
So lange die Katze nicht eindeutig (!) von sich aus will, verursacht nach ihr greifen oder fassen nur eines:  einen Riesenrückschritt beim Abbau von Misstrauen und Angst. Auch nicht dann mal probieren, wenn sie irgendwo liegt und schläft. Natürlich hat man das Bedürfnis, sie eeeeendlich mal zu streicheln. Aber: Nicht anfassen. Auf keinen Fall. Und wenn es noch so sehr in den Fingern kribbelt.

Man sollte versuchen, einer ängstlichen Katze gegenüber immer (!), also wirklich IMMER signalisieren, dass man sie mag, dass man ihr nichts tun wird und dass sie keine Angst haben muss. Und wenn man am Tag 500 mal in der Wohnung an der Katze vorbei läuft, dann sagt man eben 500 mal ein freundliches Wort zu ihr,
bequakt sie 500 mal und blinzelt 500 mal.

Was auch super ist, sind Rituale. Rituale sind eh das Grösste, wenn man Tiere hat. Tiere, egal welche, lieben sie. Es sind alles kleine Spiesser, die durch regelmässig wiederkehrende Rituale Sicherheit bekommen oder einfach Spass daran haben. Weil sie wissen "oh, jetzt kommt dies und das". 

Bei Wildlingen bietet sich natürlich an, ein Futterritual einzuführen. Man nehme einen Kochlöffel aus Holz (weil nicht so rutschig wie einer aus Plastik) mit einem langen Stil. Je länger, desto besser, weil Abstand zur Hand grösser. Kann man auch mit einem Bambus-Dingsbums, diese Stäbchen eben, verlängern.

Kurz vor der Fütterungszeit (denn da sind sie am hungristen :D ) gibt es dann z.B. Vitaminpaste oder ein Leckerli oder halt das, worauf die Katze total abfährt, auf dem Holzlöffel angeboten. Mit der Zeit kann man laaaangsam damit die Katze etwas näher an sich ran locken. Man fängt mit ausgestrecktem Arm an, und dann eben immer näher. Aber in winzigsten Schrittchen.
Falls der Angsthas sich nicht traut, versucht man es mit dem Kissen. Also genauso wie beim Kissen-Pinsel-Spiel. Das Kissen dient als Schutzwall für die Katze.
Das funktioniert natürlich nur, wenn der Katze nicht dauernd Futter zur Verfügung steht. Aber das sollte es eh nicht. Zwei bis dreimal täglich (bei Kitten natürlich dementsprechend öfter) gibts was. Dann wird gefressen, soviel rein passt. Sie müssen sich so richtig satt futtern können. Ewig hungrige Katzen sind ewig unentspannte Katzen. Feste Futterzeiten sind wichtig.

Wenn der Angsthas so langsam etwas auftaut, kann man die Spielangel einsetzen. Aber nicht in der Luft, sondern nur auf dem Boden. Oder Leckerli über den Boden rollen. Oder Bällchen. Nichts werfen oder mit irgendwas in der Luft rumfuchteln, nur über den Boden kullern oder ziehen.

Und bei alledem, egal was man macht, kommunziert man mit der Katze. Sobald sie einen anschaut, piept man sie an (wir erinnern uns, das Mama-Baby-Getue, gell? "Du kleines Stinkerl, guck mal, willst du das? Du süsser kleiner Zuckerhase" - so in der Art eben. Immer!), man blinzelt was das Zeug hält und bewegt sich immer laaaaangsam an der Katze vorbei. Wer gedankenlos durch die Bude galoppiert und den Angsthas ein ums andere mal damit erschreckt, hat ganz schlechte Karten.

Parties sollte man in der Wohnung auch nicht stattfinden lassen, is klar, ne?
Kleines Kind im Haus? Finger weg von Wildlingen oder Angstkatzen.
Wenn euer Mann/Freund/Frau/whatever nicht 100% mitspielt, dann lasst es. Es bringt nix, wenn einer mit dem Arsch einreisst, was der andere mit den Händen aufbaut.


Und wenn ihr das alles macht und zwar mit Herz und Liebe und Geduld-Geduld-Geduld habt, auch wenns länger oder sogar lange (Monate können das sein) dauert, dann verspreche ich euch (ernst gemeint!), dass ihr am Ende vielleicht keine Schosskatze haben werdet, aber eine Katze, die sich anfassen lässt und die euch von Herzen dafür liebt, dass ihr ihr die Angst genommen habt.
Wenn ihr Pech habt, habt ihr danach eine Klette, wie ich sie in vielfacher Ausführung habe. :D

Ehemalige Wildlinge haben eine Neigung, zu Kletten zu werden. Mir kommt es so vor, als wenn bei den Katzen die Angst erstmal besiegt ist, sie alles-alles-alles nachholen müssen, was sie an Schmuseeinheiten und Aufmerksamkeit in ihrem bisherigen Leben verpasst haben. Sie können gar nicht mehr aufhören, sich darüber zu freuen, dass sie keine Angst mehr haben müssen. Sie mutieren dann gerne zu Aufmerksamkeits-Junkies, die depri werden, wenn sie sich vernachlässigt fühlen.

Keine Katze MÖCHTE Angst haben. Und wenn sie sich noch so anstellt, sie macht das nicht aus bösem Willen oder der Absicht, euch zu ärgern. Sie hat schlicht und einfach richtig grosse Angst. Immer dran denken, gell?

63 Kommentare:

  1. Oh ja - ES LOHNT SICH! Meine Klette fauchte mich auch monatelang nur an. Aber seit der Knoten geplatzt ist sitz die immer überall auf mir rum... (wenn wir alleine sind)

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  2. Ne, das ist meine Piper. Ich hab geweint, als ich im Bett lag und sie das erste mal zum schmusen kam. Und jetzt ist sie die totale Mama-Arm-Katze *schmacht*

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  3. toll toll toll! ♥
    jetzt weiß ich, wie gut es kevin und else bei dir hatten. weißt du eigentlich noch, wie lange sie bei dir waren? ich hätte damals tagebuch schreiben sollen, habe in dem halben jahr schon soviel vergessen, grrr.


    hihi, fiete ist so eine coole socke.

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  4. Ich weiss es auch nicht mehr genau, wie lange die beiden hier waren, zwei Monate gleaub ich. Müsste ungefähr hinkommen, oder?

    Dass Kevin nach der weiten Reise sich nicht versteckt hat, sondern gleich her kam, das hat mich auch gewundert.
    Dem war einfach sofort klar, dass er ein traumhaftes Zuhause gefunden hat ;)

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  5. vielleicht ein bisschen weniger als zwei monate - angekommen sind sie auf alle fälle am 14.12, das weiß ich noch. was für ein unglaublicher tag!

    kevin, else und wahrscheinlich alle anderen wildlinge auch, sind ganz besonders tolle katzen und zusammen mit viel geduld und deinen tipps kann eigentlich nichts schiefgehen.

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  6. Else war nicht die Einfachste aller Wildlinge. Das hast du ganz Grossartiges geleistet, dass sie jetzt so ist, wie sie ist ;)

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  7. Danke danke danke Balli für dieses "Tsunami-artige" Posting!

    Ich werde es mir jetzt speichern und immer wieder lesen, wenn ich wieder ungeduldig werden sollte oder mir nen riesen Kopf mache!

    Ich bin schon beim lesen richtig ruhig und zuversichtlich geworden, dass die wilde Hilde mir die ganzen TA-Besuche wieder verzeihen wird, wenn ich wieder ruhiger werde und einige deiner Tipps befolge!

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  8. klingt wahrscheinlich abgelutscht, aber sie danken es einem wirklich tausendfach. ich habe die liebsten, klügsten, bravsten katzen der welt!

    das behauptet bestimmt jeder, aber bei mir stimmts! :))

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  9. Mary und Susi, ihr könnt euch grad die Hand geben :D
    Ihr seid beide die grössten Glücksfälle, an die ein Wildling geraten kann. ♥
    Man sollte euch klonen.

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  10. Du hast das Thema prima und verständlich zusammengefasst. Jeder Anfänger(oder mit Angstkatzen unerfahrener Mensch) sollte sich deine Tipps gründlich zu Gemüte führen. Besser noch vor dem Einzug einer bekanntermaßen scheuen Katze. Falls Mensch nach der Lektüre nicht gewillt ist, die Ängste langsam abzubauen, wäre solchen Katzen mit einem verständigeren Zuhause sehr geholfen.

    Im Blauen sollte das Thema dringend in der Rubrik "Allgemeine Fragen" sogar in den drei ersten Themen oben angepinnt werden. Viele Missverständniss ließen sich so vermeiden.

    Kai

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  11. Gewillt sein, ist oft nicht genug. Man muss tonnenweise Empathie in so ein Tier buttern, und ich glaub, daran hakt es oft. Viele Leute haben einfach zu wenig davon.
    Dann erscheint im Hinterkopf die Sprechblase mit "in Afrika verhungern Kinder und ich hops hier seit Wochen um die Katze rum und das doofe Vieh macht nicht mit".

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  12. Ich bin durch Zufall hier gelandet, sehr schöne Postings, vielen Dank
    Gruß Nachbarin

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  13. Über nette Nachbarn freut man sich doch.
    Danke und Gruss zurück :)

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  14. Zitat Balli "Gewillt sein, ist oft nicht genug. Man muss tonnenweise Empathie in so ein Tier buttern, und ich glaub, daran hakt es oft."

    Ich weiß. Und gerade unter langjährigen Katzenhaltern findest du häufig Exemplare, die viel zu grob, laut und gedankenlos mit ihren Katzen umgehen. Das sind aber leider auch die, die sich jede Katze ohne Umschweife zutrauen, weil sie ja "so viel Erfahrung" mitbringen. Selbst mein Ex-Angskater, aber längst dreister Terrorist ;-), würde da in sein altes Hotelkatzenverhaltensmuster zurückfallen.

    Feingefühl hat man oder man lernt es nie. Leider. Trotzdem: Stellst du deinen Beitrag nun drüben ein? Vllt. bringts ja wenigstens einer Katze etwas... *schubbs*

    Kai

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  15. Mal überlegen. Ich schreib dir drüben ewas.

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  16. Meine Wildmopuli alias Tapsi ist ganz genauso. Aber die allertreueste Katzenseele überhaupt:-)
    Natürlich sind fremde Menschen immer noch "bäh", der Staubsauger ist auch nach fast 10 Jahren der Todfeind.
    Aber sie kommt zu uns, macht ihr "mäh" und pfotelt uns an. Und sie schläft bei mir im Bett, ich kann sie halten wie ein Stofftier.
    So eine tolle Katze. Sollte sie mal irgendwann nicht mehr sein, so ein Notfell nehme ich immer wieder gern.

    LG, Teufeline

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  17. :)
    Wenn sie erst mal zahm sind, kriegt man sie nicht mehr von der Pelle :D

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  18. Wie ist das denn überhaupt, Wildkatzen hält man doch immer nur als Freigänger, oder? Weil sie es ja nicht anders kennen. Ich hab eine Katze aus dem Tierheim aufgenommen, bei der es gut sein kann, dass sie eine Wildkatze war. Weiß man nicht genau, sie wurde gefunden. Da mein schon vorhandener Kater Freigang hat, wird es bei dieser nach ein paar Wochen auch so sein.
    Jetzt kam mir aber der Gedanke, wenn sie vorher Wildkatze war, wird sie dann überhaupt freiwillig bei mir wohnen wollen, wenn sie bald die Möglichkeit hat nach draußen zu kommen? Oder kann es sein, dass sie dann froh ist, wieder "frei" zu sein?

    LG

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  19. "Wie ist das denn überhaupt, Wildkatzen hält man doch immer nur als Freigänger, oder?"

    Meinst du jetzt echt Wildkatzen, also Felis silvestris?
    Die hält man gar nicht.

    Wildlinge, also verwilderte Hauskatzen, bzw. ohne Kontakt zu Menschen aufgewachsene Katzen, das sind die, um die es in dem Posting geht. Oder eben Angstkatzen, die schlimme Dinge erlebt haben und deshalb scheu sind.

    Und klar kann man die auch als Wohnungskatzen halten. Die Hälfte von meinen Katzen lebte bis ins Erwachsenenalter als Wildlinge draussen. Und keiner von denen würde freiwillig das Haus wieder verlassen.
    Die einzigen, die sich für draussen interessieren würden, sind die Drillinge. Und die sind hier, seitdem sie einen Tag waren und kennen eine Angst und keine Not.

    Bei deinem ehemaligen Wildling musst du halt gucken, wie sie sich entwickelt. Erst dann raus lassen, wenn sie ein Vertrauensverhältnis zu dir hat.
    Wenn sie das hat, dann wird sie auch bei dir wohnen bleiben und eben raus und rein gehen wie jeder andere Freigänger.

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  20. Ja klar, ich meine natürlich Wildlinge, keine echten Wildkatzen ;)
    Ok, also ich werde sie sowieso erstmal mindestens vier Wochen in der Wohnung lassen. Sie kommt auch schon jetzt, wenn es dunkel ist aus ihrem Versteck und schmust wie verrückt, dabei ist sie gerade seit gestern hier. Bin mir ja auch nicht sicher, ob sie ein Wildling war. Sie war auch schon einige Monate im Tierheim und der Pfleger meinte, dass sie am Anfang extrem ängstlich war, aber dass er sie "gezähmt" hat. Vielleicht hat sie dadurch ja schon die Angst verloren, dass es bei mir jetzt schneller geht.
    Ok, ich dachte nur, weil man ja Katzen, die einmal Freigang hatten, nicht mehr einsperren soll, aber dann ist das bei Wildlingen was anderes, ok. Kann man wohl auch nicht vergleichen, Katzen die schon immer ein Zuhause hatten und Freigänger waren oder Wildlinge, die Angst und Not kennen.

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  21. "Sie kommt auch schon jetzt, wenn es dunkel ist aus ihrem Versteck und schmust wie verrückt, dabei ist sie gerade seit gestern hier."

    Dann ist sie nicht besonders scheu, sondern sogar eher mutig. Sehr schön :)

    Dass man Wildlinge jederzeit zu Wohnungskatzen machen kann, ist auch nicht die Regel. Es kommt auf die Bedingungen an und auf die Katzen und auf die Menschen.
    Aber es ist in der Tat oft so, dass ehemalige Wildlinge mit der bösen Welt draussen nichts mehr zu tun haben wollen, wenn sie einmal Sicherheit und Geborgenheit gefunden und erlebt haben.

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  22. Hallo, danke Balli für den tollen Beitrag, ich bin schon langsam dabei, ihr ein gemütliches Zimmer einzurichten. lg uschi

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  23. Huhu Uschi,
    die Kleine wird es gut bei dir haben ♥
    Denk dran, unter Schränken und Sofas (oder was auch immer in dem Zimmer steht) dicht zu verrammeln und dafür eine kuschelige Höhle anzubieten :)

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  24. Hi Balli - danke vielmals für das Kissen-Pinsel-Spiel. Ich habe das gestern mal ausprobiert bei uns daheim und Herr und Frau Katze finden das großartig - das ist bisher das einzige Spiel, mit denen ich die beiden 1-5 Sunden am Stück bespaßen kann ;)

    Danke!

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  25. Hallo Balli,
    ich bin grad über deinen Blog gestolpert und habe diesen Beitrag hier mit großem Interesse gelesen.
    Hast du schonmal gehört dass ein Wildling keine Angst mehr vorm Menschen hat sondern eher "Ekel"?
    Das klingt jetzt bestimmt irgendwie seltsam, aber ich hab hier so ein Exemplar. Zumindest empfinde ich es so :-) Menschen sind bääääh.
    LG Tanja

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  26. Hallo Tanja,

    ich kann mir darunter gerade nichts vorstellen. Magst du dich im Forum anmelden? Da könntest du das etwas ausführlicher beschreiben und man kann sich besser unterhalten.
    http://www.das-katzen-forum.de

    Zudem sind dort noch andere Leute, die das interessieren würde :)

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  27. Ich habs wahrscheinlich überlesen, aber Balli, sag mal wie verhalten sich Deine Ex-Wildlinge bei der Fütterungszeit? Ich frage, weil bei uns das Ivalein alle 14 Tage nen Rappel bekommt und wieder in ihr Wildchenfressschema abdriftet. Heißt, sie atmet ihr Futter ein und kaut nichtmal mehr. Und klaut dann noch bei den anderen beiden. Die beide zu dusselig oder charmant sind, um sie daran zu hindern. Sie mutiert dann zur Fressmaschine. Menschenfresschen wird übrigens auch sehr gerne geklaut ...
    Nur mal so aus Interesse.

    Liebe Grüße
    Annki

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  28. Und bevor ich platze muss ich es kurz loswerden. Wir ziehen nochmal (Februar) um und machen Platz für Nummer 4 im Bunde! Klicke mich schon jeden Abend heulend durch die Katzenschutzseiten ...
    Ich möchte sie alle einpacken und bei uns aufs Sofa parken!
    Ich freu mich! :-)

    Liebe Grüße
    Annki

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  29. Huhu Annki,

    Meine Ex-Wildis sind beim Futtern recht easy. Die ersten paar Monate haben alle gefressen, bis sie kurz vorm Platzen waren, das lies aber nach mit der Zeit. Sobald sie gemerkt hatten, dass hier jeder immer satt wird.
    Was du mal probieren kannst, ist, ihr während sie futtert, den Hintern zu halten. Das beruhigt sie eventuell.
    Hört sich abgefahren an, klappt aber wirklich oft. Einfach beide Hände links und rechts an die hinteren Seiten legen und sobald sie unruhig wird, bissel fester halten und sagen "nein, nein, HIER wird gefuttert".

    Das klappt auch beim Hasenkater, der sich beim Futtern immer umschaut, ob irgendwo ein Feind auftaucht. Wenn ich ihm das Hinterteil halte, frisst er in aller Ruhe. Denn er hat ja Rückendeckung von Muddi ;)

    Geklaut wird hier auch, da kann man nichts dagegen tun, ausser, alles Menschenessen wegräumen.

    Ohhhh, dass ein viertes Mausi bei euch einziehen darf, ist ganz toll! Ich freu mich sehr für diese zukünftige Katze, die hat das ganz grosse Los gezogen ♥

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  30. Ich freu mich wie ein Gummitier! Wir diskutieren noch ob ein dritter Kater einzieht oder eine zweite Katze. (Ich bin für Kater) Und ob Ausländer(in) oder Inländer(in) und so weiter. 1 bis 3 Jahre wäre perfekt. Leider gibts ungefähr 15.000 Katzentiere die in Frage kämen und ich würde sie gerne alle einsacken! Ist schon lustig, als wir damals die erste Gittertür gebaut haben dachten wir, die vermottet im Keller oder wir spenden sie irgendwann einem Verein oder einer Pflegestelle. Seit wir sie haben ist sie aber ständig im Einsatz. :-)
    Ich probier das mal mit dem Popo halten. Danke für den Tipp.
    Menschenessen wegstellen, Du bist gut. Wenn sie ihre 5 Minuten hat, klaut sie Belag vom Brot (Damit wir uns richtig verstehen, Brot liegt in meiner Hand :-)) aus dem Sprung. Die Kühlschranktüre bekommt sie auf und sämtliche Schränke sind bei uns mit Kindersicherung versehen, denn eine Tür oder Schublade hält sie nicht auf. Und wählerisch ist sie nicht. Ganz am Anfang hat sie wild knurrend eine Tüte mit Erdnussflips durch die Gegend getragen. In solchen Situationen müssen Tiere gar nicht sprechen können, sie erzählen einem auf diese Art und Weise was ihnen passiert ist und wie ihr Leben war.

    Alles Liebe
    Annki

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  31. Oi, ein Superfressmonster! :D
    Probiers mal, wenn sie in so einer Phase ist, mit grossen Fleischstücken. Ganz grob geschnittenes Gulasch oder Hühner- oder Putenfleisch. Oder.... *örks*, Küken.
    So, dass sie richtig was zu beissen hat und es nicht einfach so einatmen kann.

    Das mit dem Brotbelag klauen kenn ich nur zu gut :D
    Oder Joghurt im Stehen essen müssen, weil einer auf dem Schoss sitzt und nach dem Löffel pfötelt und der nächste versucht, mir über die Stuhllehne über die Schulter zu klettern und von oben ran zu kommen :D

    Und dein letzter Satz stimmt total.

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  32. Uhh, Küken ...
    Oh Gott! Naja, zum Wohle der Puschels ...

    Ich probier es vielleicht doch erstmal mit den sehr großen Fleischstücken. Welche von Deinen Rackern sind denn die Joghurtvampire? :-)
    Das fantatstische daran ist ja, die können alles um sie herum ausblenden und haben den totalen Futtertunnelblick. Da könnt ne Bombe hochgehen, total Banane!

    Liebe Grüße
    Annki

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  33. Dorle, Sophie, Anton, Luzie, Klara, die stehen alle auf Joghurt :D
    Hannes dagegen kann nicht mal dran riechen, ohne extrem angeekelt zu gucken :D

    Luzie ist beim Mampfen so aufs Fressen fixiert, der könnte die Hütte überm Kopp zusammenfallen und die würde in aller Ruhe weiter mampfen. Mir ist kürzlich ein Kochtopf auf die Fliesen geknallt, gab einen Höllenlärm, Luzie hat nicht mal gezuckt. Franzi und Fiete sind ähnlich gestrickt.

    Ich hab aber auch ein paar, die brauchen Ruhe bei Mampfen und hören sofort auf, wenn Unruhe herrscht. Ich achte eigentlich immer darauf, dass in der Küche nicht gerade gekocht wird oder der Geschirrspüler ein- und ausgeräumt wird, wenn die Bande am futtern ist.

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  34. Ja, ich bin ich auch sehr darauf bedacht das zur Futterzeit wirklich Ruhe in der Küche ist.
    Bei uns sind alle drei sehr unterschiedliche Esser. Bruce lässt sich tierisch leicht ablenken, muss ständig mal schauen gehen was sonst so los ist oder will zwischendurch gerne mal kurz köpfeln. Nepi sortiert erst fein säuberlich sein Essen und würde sich am allerliebsten dabei auf den Napf setzen, damit da bloß keiner was wegnehmen kann. Alles seins! (Außer Iva kommt, dann macht er leider sofort den Weg frei) Und Iva hat halt so ihre Phasen. Manchmal läuft es recht gesittet und dann halt auch ab und zu so wie ich es schon beschrieben hab.

    Aber kein Vergleich zum Anfang. Da wurde wild knurrend jedes Fleischstückchen von der Küche unters Sofa geschlurt und ausschließlich da verputzt. Und seitdem hat sie wirklich unglaubliche Fortschritte gemacht. Also wenn man das mal so betrachtet, dann kann ich mich eigentlich wirklich nicht beschweren.

    Viele Grüße
    Annki

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  35. Das wird sich noch weiter verbessern.
    Die drei haben eine geduldige und kundige Mutti, die sich Gedanken macht. Da wird immer alles noch besser mit der Zeit ;)

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  36. Darf man sich bei Dir eigentlich auch mal Blogthemen wünschen. :-)
    Ich würde mich sehr für Deine Meinung und Deine Anregungen zum Thema sehr sensible Katzen mit weniger Selbstbewusstsein wünschen. Ich meine nicht die Angstkatzen oder die scheuen Vertreter. Sondern eher die, die sich grundsätzlich als letzte an neue Dinge herantrauen, die auf Streit zwischen Herrchen und Frauchen stark reagieren, die keine Hektik vertragen. Ich würde gerne wissen, weche Maßnahmen zum stärken des Selbstbewusststseins Du befürwortest und wie Du sie anwendest.

    Liebe Grüße
    Annki

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  37. Darüber mache ich mir mal Gedanken. Wird gar nicht so einfach, das zu schreiben, weil das eine sehr intuitive Sache ist und an vielen kleinen Dingen hängt, die man schnell erfassen (also in der jeweiligen Situation) und darauf reagieren muss.

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  38. Ja, stimmt absolut! Es ist schwierig und wahnsinnig speziell.

    Aber mich interessiert eben speziell Deine Herangehensweise und Deine Einstellung zu diesem Thema. Und spannend finde ich es noch dazu.
    Also drück ich mir mal selbst die Daumen das Du Lust drauf hast und einen guten Einstieg findest! :-)

    Alles Liebe
    Annki

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  39. Liebe Balli,
    bin auch durch Zufall auf deinen Blog gestoßen - heute früh habe ich mir eine momentan noch ziemlich ängstliche Katze aus dem Tierheim geholt und war vorher ein bissel nervös...
    Hab aber gleich deine Ratschläge befolgt, momentan sitzt sie im Nachbarzimmer, Kater und ich im Wohnzimmer versuchen uns ruhig zu verhalten. Ich will mich echt am Riemen reißen, daß ich sie nicht überfordere und ihr Zeit lasse.
    Danke auf jeden Fall schon mal für deine Tips und bei deinen anderen Beiträgen schmeiß ich mich die ganze Zeit schon weg vor Lachen (so viel zum Thema "ruhig verhalten"... :-))
    Liebe Grüße aus dem Süden der Republik
    Anke

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  40. Viel Erfolg mit dem Angsthasi :))
    Ich freu mich immer seeehr, wenn jemand eines der vielen ängstlichen Tiere aus dem TH holt, die werden ja leider meistens übersehen.

    Grüssle in den Süden!

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  41. Hallo liebe Balli und alle anderen Experten,

    ich habe auch am Samstag einen kleinen Angsthasen aus dem Tierheim adoptiert. Vielen Dank für Deine Tipps, das ist wirklich hilfreich. Jetzt wird hier ganz viel gegurrt, geträllert und gepiepst. :)

    Nun bin ich aber doch sehr unsicher, weil ich den scheuen Kleinen (5 Monate) nicht nur eingewöhnen, sondern auch mit meinem älteren Kater vergesellschaften muss. Mit Deinen 11 Katzen (NEID! ;)) hast Du ja sicher auch damit einige Erfahrung...

    Der große Kater, Treju, hat die letzten beiden Tage eigentlich ganz gut reagiert. Heute hat er sich dann aber vor die Höhle den Kleinen, Pünktchen, gestellt und ihn angeknurrt und gefaucht.

    Eigentlich weiß ich, dass das normal ist und man sich da nicht einmischen soll. Aber sollte ich die beiden vielleicht doch trennen solange Pünktchen noch so ängstlich ist? Ich will natürlich vermeiden, dass Treju eifersüchtig wird, was ich befürchte, wenn ich zum Vorlesen ins Katzenzimmer gehe und die Tür schließe...

    Ich wäre für einen Rat wirklich seeeehr dankbar! :)

    Liebe Grüße aus dem hohen Norden!
    Sophie

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  42. Huhu Sophie,
    lies das mal durch, bitte: http://haustierwir.blogspot.com/2011/03/katzen-zusammenfuhren.html

    Das sollte dir bei der Zusammenführung der beiden helfen.
    Und ja, trenne sie bitte unbedingt noch ein paar Tage. Warum, das steht in dem Posting ;)

    Und toll, dass du einen kleinen Schisser adoptiert hast, das freut mich für den kleinen Angsthasen sehr :))

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  43. Hallo Balli,

    vielen Dank für den Link. Diese beiden Artikel sind wirklich super hilfreich! Ich habe die Tür jetzt geschlossen. Das gute daran, dass die beiden sich nun schon gesehen haben ist, dass mein Erstkater jetzt weiß was hinter der geschlossenen Tür ist. (Er hasst geschlossene Türen) Und er hat den Raum offenbar protestlos an den Kleinen übergeben. Der Kleine ruft auch nicht mehr nach seiner Mutter, was ich als gutes Zeichen deute. Auch frisst er, benutzt das Katzenklo und hat schonmal seine Box verlassen (um andere Höhlen aufzusuchen).

    Ich besuche den Kleinen jetzt mehrmals am Tag, lege mich auf eine Decke in Sichtweite, aber in gebührender Entfernung und lese ihm vor oder erzähle was. Oder ich lege mich hin und döse und zwischendurch wird viel geblinzelt...

    Mein Erstkater hat bisher auch noch keine Anzeichen von Eifersucht gezeigt. :)

    Ich glaube auch, dass sich die Mühe sehr lohnen wird. Pünktchen ist wirklich ein ganz Süßer und ich habe auch ein gutes Gespür für Katzen und bin dazu noch ein sehr ruhiger und leiser Mensch. (Bin auch nie ohne Katzen gewesen - das prägt! ;) ) Nur die Situation Zusammenführung + sehr scheue Katze hat mir etwas Kopfzerbrechen bereitet. Aber dank Deiner Tipps weiß ich jetzt, wie ich's mache. Vielen, vielen Dank! :)

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  44. Wäre toll, wenn du dann erzählen würdest, wie alles geklappt hat :)
    Viel Erfolg und viel Spass mit dem kleinen Angsthasi :)

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  45. Klar, das mache ich gerne. :) Ich hab noch eine Frage zum "richtigen Timing": Ab wann sollte ich versuchen, den Kleinen zu aktivieren? Ich habe ja heute begonnen, Kontakt aufzunehmen, d.h. ich habe in seinem Zimmer gesessen und ihm vorgelesen etc.. Er kommt allerdings in meiner Anwesenheit nicht aus seiner Box und guckt meist nicht einmal nach mir. Die meiste Zeit versteckt er das kleine Köpfchen unter seiner Kuscheldecke, auf das ich ihn bloß nicht sehen möge. Solange es so ist, sollte ich wahrscheinlich auch nicht mit dem Pinselspiel anfangen, richtig? Erst wenn er schon draußen sitzt, oder schon wenn er sich noch in seiner Box versteckt? Will ihn ja nicht zu sehr bedrängen.

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  46. Das musst du ganz intuitiv entscheiden. Manche Schisserchen lässt man am besten von alleine kommen, bei anderen ist es besser, man hilft etwas nach, weil sie den Anfang nicht finden.

    Gut wäre, wenn du ein paar Nächte bei ihm im Zimmer schlafen könntest. Ruhig schlafende Menschen sind wenig furchteinflössend, er er kann dich dann nachts mal genauer angucken und anschnuppern.

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  47. Der Kleine wechselt jetzt schonmal die Schlafplätze. Daher werde ich heute oder morgen mal versuchen, ihn für Spiele zu begeistern. Wir machen ganz kleine Fortschritte. Und bei ihm schlafen wollte ich auch in den nächsten Tagen mal.
    Ich habe jetzt übrigens auch einen Blog über die Zusammenführung begonnen, falls Du mitlesen möchtest: http://trejuundpuenktchen.wordpress.com/
    Für Tipps und Anmerkungen bin ich natürlich immer dankbar.
    Ich habe nun aber noch eine Frage: Der Kleine ist jetzt 4,5 Monate alt und noch nicht kastriert. Soll ich die Kastration so schnell wie möglich machen lassen? Oder warten, bis ich sein Vertrauen gewonnen habe? Mein bisheriger Plan war, sein Vertrauen zu gewinnen und ihn kastrieren zu lassen bevor er auf meinen Erstkater trifft. Aber natürlich weiß man dann nicht wie lang das noch dauert und riechen kann Treju den Kleinen ja auch durch die Tür... Ist das Alter ok für eine Kastration? Im Tierheim sagte man mir, ich solle das mit 7 Monaten erst machen lassen. Aber das scheint mir zu spät zu sein und ein ziemliches Risiko für den Hausfrieden.
    Ich bin mir eben nur unsicher wie ich das mit meinem Angsthasi am besten mache. Egal wann, es wird wahrscheinlich auch einen ziemlichen Rückschritt für unser Vertrauen bedeuten, oder? Also lieber schnell hinter uns bringen und dann wieder von null anfangen? Oder erst das Vertrauen erschleichen und dann einen großen Rückschritt hinnehmen?
    Sorry, dass ich Dich so mit Fragen überhäufe, aber Du hast mir jetzt schon so viel geholfen und ich möchte wirklich, dass das mit den beiden klappt. :)

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  48. Frag ruhig, ich möchte auch gerne, dass es mit den beiden klappt ;)

    Ich würde ihn schnell kastrieren lassen. Es braucht dann ein paar Tage, bis er den Tierarztpraxis-Geruch wieder los ist. In der Zeit würde ich ihn nicht mit Treju zusammenführen, das bringt nur Ärger.
    Also schnell machen lassen, ihm dann nochmal ein paar Tage geben.

    Ansonsten hört sich das alles gut an, was du erzählst. Du verbreitest keinen Stress, du bist nicht der Typ, dem alles nicht schnell genug gehen kann, das ist super für die beiden.
    Ich denke mal, jetzt schnell kastrieren lassen, danach 3 Tage warten und schön weitermachen im Befreundungsprogramm, und dann könnte es losgehen ;)

    Er ist ja sehr jung, braucht Katzengesellschaft, macht Fortschritte. Da muss man das Ganze nicht durchziehen, bis er sich wirklich gut anfassen lässt.
    Bei älteren Katzen sollte man wirklich dranbleiben, bis sie sich anfassen lassen, weil wenn die sonst mal ein Problem haben und zum TA müssen, wirds ganz schwierig.

    Bei deinem Knirpschen kriegst du den Rest aber auch lässig hin, wenn der mit Treju schon durch die Wohnung hopst.
    Gerade weil du halt, wie du sagst, kein lauter Mensch bist. In Wohnungen, in denen viel Gerenne ist, ist das auch nochmal was anderes.

    Hört sich für mich alles so an, dass du das mit den beiden Buben gut hinkriegst :)

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  49. Hallo "Balli" gibts irgendwas, was man Angstkatzen gegen OhrMilben geben kann? Spoton Advocate ist ja kaum möglich ... irgendjemand hat was von einem Mittel erzählt, dass man übers Futter tut...?

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  50. Ich kenne gegen Ohrmilben auch nur die direkte Behandlung, keine Ahnung, was man ins Futter tun könnte, das wirklich zuverlässig wirkt.
    Ausser irgendwas Homöopathisches, aber darüber werden sich die Ohrmilben höchstens kaputt lachen.

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  53. Huhu, Korrektur :) bevor "ich" hier Mist verbreite
    Ich fands auch seltsam und Nachfrage bei 2 TÄ ergab ein klares "NEIN"
    - einfach machen - ist eh ne schlechte Idee bei Medikamenten ;)
    Also heißt es bei Scheuchen dann wohl doch "Freiheit de Milben"- dooof

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  54. Huhu,

    hab ich es mir doch gedacht ;)
    Ich hab die beiden anderen Kommentare gelöscht, damit niemand auf komische Ideen kommt ;)

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  55. Hallo, bin heute auf diesen Blog gestoßen, leider 4 Monate zu spät. Wir haben seit 7 Monaten eine sehr ängstliche Tierheimfundkatze(ca 5-6 Jahre), die langsam bei uns aufgetaut ist und seit 4 Mon herzensguten, friedlichen 11 Jahre alten Kater. Katze lebt bei meiner Tochter im Souterrain, ist fast blind, spielt nicht und hat vor allem Angst, frißt aber bis sie "platzt". Bei 5,5 kg sagte TA, sie muss abspecken. Wir dachten, Katze sei wegen Einsamkeit so verfressen, daher haben wir friedlichen Kater gesucht u gefunden. Hatten beide getrennt für ca 4 Tage. Eingewöhnung des Katers 0Prob. Waren dann mit beiden beim TA, der meinte, dies sei ein guter Zeitpunkt sie zusammen zu bringen, da beide nach Tierarzt riechen und sie dann gemeinsam über ihn schimpfen könnten. Beide Körbe in ein Zimmer, großes Geschnüffel, Kater war interessiert, Katze panisch und weg. Danach haben wir sie wieder getrennt und nach einigen Tagen vorsichtig neu versucht. Er gurrt und fiept und quiekt und macht alle möglichen Laute, sie ist stumm, bis er zu nahe kommt, dann fauchen, knurren, Pfote schlagen und manchmal wegrennen, immer öfter rennt er. Einmal muss sie ihn bis ins Erdgeschoß gejagt haben, denn wir fanden sie oben, ganz verschüchtert, da sie sich nicht auskennt. Was nun???? Hast dur eine Idee? Wir wären für Hilfe dankbar.

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  56. Lies dir bitte diesen Blogeintrag durch, der sollte dir weiterhelfen können:
    http://haustierwir.blogspot.com/2011/03/katzen-zusammenfuhren.html

    Die hat einfach die nackte Panik. Die beiden müsst ihr seeehr langsam und sachte aneinander gewöhnen.
    Zusätzlich würde ich beiden (vor allem ihr auf jeden Fall!) Zylkene geben. Bekommst du beim Tiearzt oder übers Internet.

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  57. Hallo Balli, danke für Deine Antwort. Den angegebenen Blog hatte ich schon gelesen. Zylkene kannte ich nicht, werde ich beim TA besorgen. Geruchstausch haben wir gemacht, auch Bachblüten und Pheromone erfolglos angewandt. Über den Anfangskontakt sind wir ja schon hinaus. Kater lebt oben, Katze unten. Wenn ich runtergehe, kommt er mit. Dann wie oben beschrieben. Sie ignoriert ihn, schläft weiter. Kommt er zu nahe oder sie steht auf und begegnet ihm, fauchen, knurren, Pfote schlagen. Kämpfe gibt es nicht, er zieht sich sofort zurück und hält Abstand oder geht nach oben. Oft herrscht auch Frieden, sie schläft auf der Couch, er auf der Fensterbank. Wir wollen unsere Süße nicht überfordern (sie hat genug Stress durchs Abnehmen) aber die Hoffnung auch nicht aufgeben, dass er ihr Leben bereichern kann. Was denkst Du, wie oft wir sie zusammen lassen sollen, täglich oder seltener? Kater darf erst mit, wenn sie wach und im Wohnzimmer ist, ihr Schlafzimmer(=das meiner Tochter) ist für ihn tabu. Vielen Dank für die Hilfe. Gabe

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  58. Ihr müsst vor allem mit der sehbehinderten Katze das Haus erkunden. So lange sie sich dort nicht auskennt, wird sie sich nicht sicher fühlen. Und so lange sie die Umgebung nicht wirklich gut kennt und sich dort sicher orientieren kann, wird sie in Panik geraten, wenn sie auf den Kater trifft.

    Dann der Punkt mit dem Abnehmen. Das ist während einer Zusammenführung denkbar ungünstig. Hungrige Katzen sind schlecht gelaunte Katzen. Verschiebt die Abnehmerei auf später, lasst sie jetzt erstmal futtern, so viel sie will. Hochwertiges Nassfutter, kein Trockenfutter.
    Schau dich z.B. mal bei bei den Nassfuttersorten bei Sandras Tieroase um. Grau, Macs, und so weiter. Das ist hochwertiges Futter, mit dem sie sich satt futtern kann und das nicht fett macht. Oder besser noch wäre, sie teilweise zu barfen.

    Glaub mir, es ist wirklich sehr wichtig, dass die Süsse satt ist. Die Zusammenführung wird sonst schief gehen. Zudem sind 5,5 Kilo für eine Feld-Wald-Wiesenkatze zwar nicht gerade wenig, aber nun auch nicht wirklich dramatisch viel. Gutes Nassfutter und davon so viel sie mag.

    Vergiss Bachblüten und den Pheromon-Quark. Ich halte das für reinen Hokuspokus. Zylkene hilft da schon eher.

    Wichtig ist, dass ihr sie täglich zusammen lasst. Bleibt dabei, aber haltet euch eher im Hintergrund. Alles ganz unaufgeregt angehen. Beide öfter mal her rufen, Leckerlis geben und dann wieder machen lassen, worauf sie Lust haben.
    Wenn einer von beiden grätzig wird, dann gönnt ihnen ne Stunde Ruhe zum abregen. Also trennen. Dann wieder zusammenbringen. So oft als möglich.

    Das Wichtigste ist, dass ihr das Futter umstellt und sie futtern lasst. Sonst wird das im Leben nix.

    Berichte bitte, wie es weitergeht, interessiert mich sehr :)
    Das kriegt ihr hin. Tschakka! ;)

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  59. Vielen Dank nochmal. Wir haben sie seit Ende Juni 2011. Nach etwa 10 Tagen habe wir sie schrittweise auf hochwertiges Futter umgestellt. Trofu gab es nur Stückweise, um sie an Orte zu locken, wie Kratzbaum, Couch und Fensterpodest oder im Fummelbrett, damit sie sich wenigstens mal etwas bewegt. Als wir uns an die Fütterungsmengen auf den Dosen gehalten haben, war ihr das nicht genug. Also bekam sie soviel, bis sie was übrig ließ. Da sie kein Wasser trank, gaben wir ihr verdünnte Katzenmilch. Als Leckerli gab es Stängchen aus purem getrocknetem Fleisch. Zuckerhaltiges oder Müllfutter hat sie von uns nie bekommen. Trotzdem ist sie dick geworden. Leider schlingt sie alles hastig runter, was in Stückchen ist, auch rohes Fleisch. Und dann kommt das nach einiger Zeit wieder raus. Daher habe wir das Barfen zurückgestellt und erst mal nur Dosenfutter mit Wasser verdünnt - wie Suppe - gefüttert. Das bleibt dann drin. Anfang Oktober stellt sich dann beim TA heraus, dass sie 5,5 kg wog. Das Problem liegt wohl daran, dass sie ein Couchpotato ist, nicht spielt und für die wenige Bewegung zuviel frisst. Daher unsere Hoffnung auf den Kater, der zu etwas mehr Bewegung und Ablenkung vom Fressen führen könnte. Abnehmen ist für sie und für uns Quälerei. Sie war ein faules aber zufriedenenes Fellnäschen, bis wir das Futter reduziert haben. Inzwischen liegt sie bei 5,2 kg. ( 300g Abnahme in 3 Monaten, Diabetis hat sie nicht, Blut wurde untersucht ) Sie bekommt jetzt 3 Mahlzeiten pro Tag, kein Trofu, keine Milch, keine Leckerlies. (Tagesration 170-200g) Ca 1-2 Std vor der nächsten Mahlzeit hat sie Hunger und fängt an herumzutigern, häufig läuft sie im Kreis um den Wohnzimmertisch. Manchmal erbricht sie auch Schaum. Vom TA bekam ich einen Säurebinder, den sie im hohen Bogen wieder rausgespuckt hat. - Soweit zum Thema "Fressen". Ihr den Rest des Hauses zu zeigen, ist schwierig, da sie nicht kommt, wenn man ruft, sich auch nicht anfassen läßt, wenn sie auf den Beinen ist. Sie läuft manchmal bis zur Treppe aber macht keine Anstalten, hoch zu gehen. Wir haben alles, was uns einfiel, versucht, um sie zum spielen anzuregen. (Angelvariationen, Stoffmaus, Ball, Rascheltunnel, Faden, Catnipkissen, Decke ) Aber sie hat vor allem Spielzeug Angst, haut einmal zu und läuft weg. Locken kann man sie nur mit Futter. Sie tut alles, für etwas zu fressen aber sonst nix.
    Wir werden ihr jetzt mehr NaFu geben und die beiden täglich zusammenlassen und mal sehn, was passiert.

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  60. Wenn sie Rohfleisch schlingt, dann gibt ihr Rohfleisch am Stück, nicht geschnitten. Ein ganzes Hühnerbein, zum Beispiel. Damit ist sie dann eine Weile beschäftigt.

    170-200g Nassfutter ist wenig. Meine würden total ausflippen, hier würde Krieg herrschen, wenn die so wenig bekommen würden.
    Nochmal: hungrige Katzen zusammenführen, bzw. Katzen, die ständig auf die nächste Fütterung geiern, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Klappt nicht. Never ever.

    Wenn sie auf Spielzeug und sonst nichts reagiert, dann aktiviere sie mit Futter.

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