Samstag, 15. Januar 2011

Katzenfutter

Ich würde ja am liebsten ausschliesslich barfen.
Es scheitert aber an zwei Punkten: meinem Ekel und einer ausreichend grossen Tiefkühltruhe, um entsprechende Mengen zu lagern. 12 Carnivoren verputzen ja nun nicht gerade wenig.

Bisher bekommen meine Tiere eben so oft es geht Frischfleisch, das heisst, ich kaufe es beim Metzger und verfüttere es frisch. Ansonsten verfüttere ich hochpreisiges "Premiumfutter" als Nassfutter und Trockenfutter. Nun ist industriell hergestelltes Futter aber, wenn man mal ehrlich ist, immer noch Dosenfrass und Trockenfutter, und sei es noch so teuer. Und damit weit ab von natürlicher und gesunder Ernährung. Und den hohen Preis dafür bezahlt man gerne, weil er das Gewissen beruhigt, denn man spart ja schliesslich an nichts für die lieben Vierbeiner.
Vor zwei Tagen bin ich über dieses Posting in einem Blog gestolpert: "Es wird gefressen, was in den Napf kommt! Gefälligst!"

Und ich bin mal wieder nachdenklich geworden. Kann ich mich vielleicht doch überwinden, eine Ladung tiefgefrorene Babymäuse und Eintagsküken zu bestellen (hier zum Beispiel) und vor allem auch auszupacken und zu verfüttern? Ich krieg schon das Würgen wenn ich nur das Foto sehe.

Vor ein paar Tagen habe ich hier ja von Emma erzählt, unserer CNI-Mietz. Niereninsuffizienz ist mittlerweile eine der häufigsten Todesursachen bei Katzen. Die Futtermittelindustrie verdient sich einen goldenen Boppes mit Diätnahrung für nierenkranke Katzen. Aber werden viele Katzen nicht vielleicht erst durch Fertigfutter krank? Durch diese Unmengen an Getreide, die wir mit Fertigfutter in unsere Carnivoren rein stopfen? Und Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker und Farbstoffe und Zucker?

Ich probiere das mit den Babymäusen jetzt mal aus. Oder mit Eintagsküken. Mein Mann rechnet mit einem Nervenzusammenbruch meinerseits, wenn ich das Paket auspacken werde und die armen, toten Mäusebabies sehe. Kann schon sein, dass das passiert :D
Beim Hund ist Barfen einfacher. Fleisch, Knochen, Gemüse und Obst. Supplementierung ist Quatsch (jaja, da gehen die Meinungen auseinander), wenn es sich um einen gesunden Hund handelt. Ich habe meine Hunde schon immer teil-gebarft, bis auf Linda anfangs, weil sie so arge Probleme mit dem Darm hatte, als sie aus Spanien kam und Schonkost brauchte.
Bei Katzen kommt die Sache mit dem Taurin dazu. Mäuse haben von allen Säugetieren den höchsten Tauringehalt.

Da stellt sich dann gleich die nächste Frage. Wo taue ich, falls ich das Auspacken überlebe, die toten Mäuse auf? Im Kühlschrank, zwischen dem Käse und den Joghurts? :örks:

Oh man. Ich mach das jetzt. Ich werde bestellen. Wahrscheinlich geht das Ganze so aus, dass ich Rotz und Wasser heulend im Garten stehe und die armen Mäusebabies und Eintagsküken feierlich bestatte und Blümchen aufs Grab pflanze.

6 Kommentare:

  1. Habt ihr keinen Zooladen, der auch Reptilienfutter führt, in der Nähe?

    Weil: Eintagsküken hatte ich bisher auch noch nicht gefüttert. Heute aber mal ein Probepäckchen mit 4 Stück gekauft. Gab's bei Zoo&Co in der Reptilienabteilung für 1,49 Euro. Bin gespannt, was die dazu sagen werden.

    (Wobei ich zum Glück das "Überwindungsproblem" nicht habe und keine Bestattungszeremonie im Garten droht. Ich meine: dann müssten wir ja auch das Katzenfutter bestatten. Sind schließlich süße Schweine, Kälbchen, Kaninchen, Lämmchen ... drin)

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  2. Wir haben einige Zoogeschäfte in der Gegend, in den Reptilienabteilungen war ich immer nur Viecher angucken, aufs Futter habe ich nicht geachtet. Aber klar, die verfüttern ihren Schlangen und Echsen bestimmt auch Eintagsküken. Gute Idee.

    Erzählst du mal, wie deine Katzen auf die Küken reagierten haben? Würde mich interessieren ;)
    Ich habe hier 2 Mädels, die ausschliesslich Trockenfutter fressen. Die rühren nicht mal das feinste Hack an. Bei rohem Fisch gucken sie, als ob sie sich über meine Füsse übergeben wollten. Bei denen würde eine ernsthafte Umstellung bestimmt laaaaange dauern.

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  3. Ich hab's mit tiefgefrorenem Eintagsküken aus dem Zoogeschäft versucht, weil Babymäuse kein Fell haben und Federn/Fell aber wichtig sein sollen, um die Haarballen herauszubefördern oder den Darm zu reinigen, irgendwie sowas. Weiß nicht mehr. Auf jeden Fall Küken gekauft. Auf die Frage, an wen ich verfütteren will, habe ich wahrheitsgemäß: "an Katzen" geantwortet. Tu das nicht wenn du keine Diskussionen mit der Zoofach400EuroHausfrau willst. :D
    Dann schon im Tütchen im Kühlschrank aufgetaut und mit dem Messer/Hackbeil zwei-dreimal zerkleinert. War ihnen zu groß, also ab in den Tupper-Quickchef. Uuuaaah...blutrote Sauerei! Und keine meiner Viecher hat auch nur ein Stückchen probiert. :-(

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  4. Ich habe mir das mit dem Mixer gerade vorgestellt, hilfeeee :D

    Bei meinen muss ich das anders anfangen. Wenn ich es in die Näpfe lege, werde ich nur böse Blicke ernten. Denn in die Näpfe gehört das, was sonst auch immer drin ist. Katzen sind furchtbare Spiesser.

    Ich werde ein Küken oder ein Mäuschen auf einem Teller auf den Küchentisch stellen. So dass es so aussieht, als wäre es auf keinen Fall für die Katzen gedacht.
    Dann wird einer, voraussichtlich Fiete, es entdecken und "klauen" und stolz den anderen zeigen, was er gefunden hat. Woraufhin die neidisch werden und auch sowas haben wollen. Dann kloppen sie sich erstmal drum, bis einer entdeckt, dass es in der Küche noch mehr davon gibt.
    Hähä, mal sehen, ob das klappt.

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  5. Mich würde ja mal interessieren, was daraus geworden ist.

    Ich spiele selbst schon einige Zeit mit dem Barf-Gedanken, gerade wenn ich sehe, mit welcher Begeisterung meine zwei gnatschen, wenn sie mal ein Stück rohen Gulasch bekommen. Auf der Futterfleischseite lande ich auch immer wieder, konnte mich aber bisher nicht dazu durchringen, Mäuse oder auch nur Hälse oder sonstwas zermatschtes zu bestellen. Zum Glück würde mein Fußboden jegliche Sauerei verzeihen… Bisher hat mich aber der Aufwand abgeschreckt, auch mit der Supplementierung, und so ist es dann doch immer wieder Mac's und Konsorten geworden, wenn's an den Einkauf ging.

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  6. Ich habe mir im Futterhaus die gefrorenen Eintagsküken und Mäusebabies angeschaut und habe mich dazu entschlossen, dass ich das nicht kann. Also, Barf grundsätzlich natürlich schon, aber nicht mit Eintagsküken oder gefrorenen Mäusebabies. Geht einfach nicht. Das sah so schrecklich aus, diese kleinen Puschel eingeschweisst in einer Plastiktüte :/

    Ich werde beim "normalen" Teil-Barfen bleiben, bis ich eine grosse Kühltruhe angeschafft habe. Also Fleisch frisch vom Metzger und Fisch frisch vom Händler und hochwertiges Fertigfutter.

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